HSV-Kommentar: Walter muss sich am Aufstieg messen lassen
Die Luft wird dünner. Nur noch vier Zähler beträgt der Vorsprung des HSV auf Rang vier, sogar die Teilnahme an der Relegation gerät allmählich in Gefahr. Das hatten sie sich im Volkspark anders vorgestellt.
Die Luft wird dünner. Nur noch vier Zähler beträgt der Vorsprung des HSV auf Rang vier, sogar die Teilnahme an der Relegation gerät allmählich in Gefahr. Das hatten sie sich im Volkspark anders vorgestellt.
Vielleicht auch deshalb ging Tim Walter bereits vor dem 2:2 gegen Paderborn erneut in die Offensive. Man habe schon vieles erreicht, sagte der Trainer, man habe eine Identität für den HSV erschaffen. Das klang schon sehr nach Vorwärtsverteidigung. Und da ihm bedeutungsschwere Sätze dieser Art bereits mehrfach entfuhren, fragt sich der eine oder andere frühere Entscheidungsträger des Klubs längst, was der HSV denn eigentlich vor Walters Ankunft für ein Verein gewesen sein soll. Eine graue Maus ohne Tradition? Ein Plastikklub ohne Fans?
HSV-Hype war auch in den vergangenen Jahren immer da
Der Hype um den HSV war in den vergangenen zwei Jahrzehnten grundsätzlich immer da. Zugutehalten muss man dem Trainer aber natürlich, dass er ihn neu entfacht hat. Der Fußball, den er spielen lässt, reißt die Menschen mit. Das Stadion ist wieder regelmäßig rappelvoll, was allerdings auch damit zusammenhängt, dass die Fans Walter glaubten, als er versprach, dass es in dieser Saison nun endlich mit dem Aufstieg klappen würde. Diesen Weg wollen sie mitgehen.
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Doch es gibt ein Problem, das auch Walter bislang nicht beheben konnte. Landesweit steht der HSV eben auch dafür, unaufsteigbar zu sein. Jahr für Jahr, trotz seiner enormen Wucht und finanziellen Voraussetzungen. Nur wenn es Walter gelingen sollte, diesen Kreislauf zu durchbrechen, hätte er wirklich viel erreicht. Das ist die Währung, die am Ende zählt. Spektakel hin oder her.