HSV hat Profi von Liga-Rivalen im Visier – doch für ihn müsste Kittel gehen
Zahlreiche Baustellen arbeiteten die HSV-Bosse in dieser Woche zu ihrer Zufriedenheit ab, eine große aber ist geblieben: Was wird eigentlich aus Sonny Kittel? Der Vertrag des 30-Jährigen läuft aus. Hinter den Kulissen ist ein heftiger Poker entstanden, der bei der Beantwortung der Frage entscheidend sein könnte: Der HSV soll intensiv an der Verpflichtung eines Spielers eines Liga-Rivalen arbeiten – für ihn müsste Kittel wohl weichen.
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Zahlreiche Baustellen arbeiteten die HSV-Bosse in dieser Woche zu ihrer Zufriedenheit ab, eine große aber ist geblieben: Was wird eigentlich aus Sonny Kittel? Der Vertrag des 30-Jährigen läuft aus. Hinter den Kulissen ist ein heftiger Poker entstanden, der bei der Beantwortung der Frage entscheidend sein könnte: Der HSV soll intensiv an der Verpflichtung eines Spielers eines Liga-Rivalen arbeiten – für ihn müsste Kittel wohl weichen.
So eine Woche haben sie im Volkspark lange nicht mehr erlebt. Im Tagestakt wurden positive Signale gesendet, sowohl finanziell als auch in Sachen Kaderplanung. Da war der 30-Millionen-Deal mit Klaus-Michael Kühne, der neuen Spielraum verschafft. Robert Glatzel (neuer Vertrag bis 2027) und Ludovit Reis hätten den HSV per Ausstiegsklausel verlassen können, bekannten sich aber klar zu ihrem Verein und bleiben. Keeper Daniel Heuer Fernandes will sich dem anschließen. Dazu verpflichteten die Bosse mit Abwehrmann Guilherme Ramos (Bielefeld) den ersten Neuen des Sommers. Fix was los. Nur: Wie geht es mit Kittel weiter?
Sonny Kittel will, dass der HSV bald Stellung bezieht
Der Mittelfeldmann verfolgt das Treiben in seinem Verein aufmerksam. Bislang hielt er die Füße still, nun aber soll sich Kittel wünschen, dass der HSV zeitnah Stellung bezieht. Will der Klub mit ihm verlängern oder nicht?
Eigentlich war längst geklärt, dass der Profi den HSV in diesem Sommer nach vier Jahren verlassen sollte. Doch sein starker Saison-Endspurt (fünf Tore in den letzten sieben Partien) sorgte für ein Umdenken. Die HSV-Bosse avisierten Gespräche, auch der Spieler ist interessiert. Kittel, der mit einem Jahresgehalt von etwa 800.000 Euro zu den Topverdienern des Kaders zählt, ist sich darüber im Klaren, dass er für einen neuen Kontrakt finanziell Abstriche machen müsste. Dazu soll er nach MOPO-Informationen – in einem bestimmten Rahmen – auch bereit sein.
Das Problem: Von Vereinsseite sollen bislang noch keine klaren Signale gekommen sein. Der HSV tut sich schwer damit, Kittel ein konkretes Angebot vorzulegen.
Immanuel Pherai könnte Sonny Kittel beim HSV verdrängen
Der Grund dafür ist knapp acht Jahre jünger, ähnlich veranlagt wie Kittel und einer der größten Aufsteiger der vergangenen Zweitliga-Saison. Braunschweigs Pherai (22) steht auf dem Zettel mehrerer Bundesligisten (u.a. Wolfsburg, Gladbach, Leverkusen) und soll der absolute Wunschspieler des HSV sein. Damit ist klar: Sollte Pherai kommen, ist für Kittel wohl kein Platz mehr im Kader, in dem sich mit Reis, László Bénes und Anssi Suhonen bereits drei weitere Spieler für das zentral-offensive Mittelfeld befinden. Das erklärt das zögerliche Vorgehen der Bosse in den Vertragsgesprächen mit Kittel. Erst soll bei Pherai Klarheit herrschen.
Wie groß aber ist die Chance des HSV? Finanziell wäre die Nummer zu stemmen. Die Ausstiegsklausel, die Ende des Monats ausläuft, soll knapp über einer Million Euro liegen. Gemessen am Marktwert des Holländers (neun Tore und fünf Vorlagen in 27 Saisonspielen) ein Schnäppchen. Schon jetzt beziffern Experten seinen Wert auf das Dreifache.
Was trotz all der höherklassigen Konkurrenz für den HSV spricht: Pherai baut auf eine grundsolide Karriereplanung und achtet vor allem darauf, gute Einsatzchancen zu haben. Bereits im Vorjahr hätte er von Dortmunds zweiter Mannschaft in die Bundesliga wechseln können (u.a. Hertha BSC), entschied sich aber aufgrund der besseren sportlichen Perspektive für die Eintracht. Aus Pherais Umfeld ist zu hören, dass er das Werben des HSV als hochinteressant erachtet.
HSV-Profi Kittel hat viele Optionen – auch in Saudi-Arabien
Bis Ende Juni soll bei Pherai die Entscheidung gefallen sein, dann erlischt auch seine Ausstiegsklausel. Ob Kittel so lange warten will? Dem gebürtige Gießener bieten sich durchaus andere Optionen, konkret ist da allerdings noch nichts. Auch in Saudi-Arabien gibt es wieder Interesse an Kittel, dort hätte er im Winter einen Monstervertrag (sechs Millionen Euro für drei Jahre) abstauben können, ehe der HSV den Wechsel untersagte. Allerdings wäre das finanzielle Volumen im Golfstaat diesmal zumindest zum jetzigen Zeitpunkt überschaubarer. Kittels Wunsch wäre ohnehin ein Verbleib beim HSV. Ein Wechsel innerhalb Deutschlands soll in seinen Gedanken keine Rolle spielen.
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Alles hängt nun offenbar an Pherai. Einigt sich der HSV mit dem Niederländer, sorgt der Verein für das nächste gewaltige Ausrufezeichen und dürfte Kittel womöglich vor vollendete Abschieds-Tatsachen stellen. Bekommt aber ein anderer Klub Pherais Jawort, wäre Kittel elementarer Teil der Hamburger Kaderplanung. Ein schwieriger Poker mit doppeltem Boden.