• Sie mögen und schätzen sich: HSV-Trainer Daniel Thioune (l./hier noch in Diensten des VfL Osnabrück) und Heidenheims Frank Schmidt.
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HSV-Coach schwärmt: Darum ist der Heidenheim-Trainer für Thioune ein Vorbild

Der nächste Härtetest naht. Am Sonntag muss der HSV in Heidenheim unter Beweis stellen, wie er die erste Saisonpleite gegen Bochum verkraftet hat. Ein Ritt in die ostwürttembergische Provinz, die es in sich hat. Und auf die sich Daniel Thioune ganz besonders zu freuen scheint.

Auf ihn würden wohl nicht so viele kommen, wenn in der großen weiten Trainer-Welt die Rede von Vorbildern ist. Da gibt es andere Kaliber als Frank Schmidt, diesen bodenständigen Kerl, der seit 13 Jahren die Geschicke der Heidenheimer leitet aber immer noch ein wenig unter dem Radar läuft. Ziemlich unscheinbar ist er. Genau das aber imponiert Thioune. Auch deshalb sieht der HSV-Trainer in Schmidt einen derjenigen Kollegen, zu dem er aufschaut.

HSV-Trainer Thioune lobt seinen Heidenheimer Kollegen

Thioune schwärmt von Schmidt. „Wenn man so lange in einem Verein wirkt und wirken darf, hat man nicht so viel verkehrt gemacht“, sagt der 48-Jährige über seinen zwei Jahre jüngeren Kollegen. „Ich glaube, er hatte nie den Gedanken, dass er sich verändern muss. Das zeugt von einer Menge Respekt und ist sehr ungewöhnlich.“

Was Thioune besonders imponiert: „Vor allem in den letzten Jahren musste er Widerstände brechen. Da hat Heidenheim immer wieder Topspieler abgegeben. Hätten sie alle behalten, würde Frank vielleicht zu den Top 18 gehören und in der Bundesliga sein.“

HSV-Gegner Heidenheim verlor im Sommer vier Leistungsträger

Auch vor dieser Saison blutete der Heidenheimer Kader mächtig aus. Mit Mittelfeld-Ass Niklas Dorsch, Torjäger Tim Kleindienst (beide KAA Gent) und den Defensivkräften Sebastian Griesbeck (Union Berlin) und Timo Beermann (Osnabrück) verließen vier Leistungsträger den Klub. „Aber Frank hat Ruhe bewahrt, auch wenn die Ergebnisse zuerst nicht stimmten“, lobt Thioune. „Er ist ein sehr gelassener Typ, auch in schwierigen Situationen. Das bewundere ich schon.“

Thioune und Schmidt, zwei, die sich mögen und schätzen. „Wir haben immer mal wieder Kontakt, schreiben uns ab und zu“, erzählt Hamburgs Coach. Sogar, wenn sie eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Thioune erinnert sich an die vergangene Rückrunde, als ihm mit Osnabrück nach einer langen Negativserie der Abstieg drohte. „Als wir dann gewonnen haben, kamen die Glückwünsche aus Heidenheim, insbesondere von Frank. Er konnte nachvollziehen, wie ich mich fühle, das hat mich sehr gefreut.“

Als Spieler traf Thioune gegen Schmidt zwei Mal

Wie aber kam der Draht zustande? Eigentlich gibt es im Leben beider wenige Parallelen. Sie spielten nie in zusammen in einem Verein. Nur gegeneinander. Wie im April 2001, als Thioune mit Osnabrücks beim 5:1 gegen Schmidts Aachener zwei Mal traf. Auch die Trainer-Lehrgänge absolvierten sie getrennt voneinander: Schmidt 2011, Thioune fünf Jahre später. „Aber wir schätzen unsere Arbeit gegenseitig“, berichtet Thioune.

Am Sonntag sieht man sich wieder. Ganz sicher wird vor dem Anpfiff Zeit für ein paar Anekdoten bleiben. Danach aber geht’s ans Eingemachte. Denn bei aller Wertschätzung, eines würde Thioune dann doch ganz gern gerade rücken: Im Vorjahr unterlag er mit Osnabrück zwei Mal gegen Schmidt (jeweils 1:3). Das soll, das muss nun anders werden.

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