Vagnoman weg, Heyer ist der Abwehr-Glatzel: Holt der HSV einen Ersatz?
Wie Robert Glatzel im HSV-Sturm ist Moritz Heyer auf der Rechtsverteidiger-Position ein Einzelkämpfer. Gut, dass der Allrounder bislang noch nie ausgefallen ist. Die MOPO hat mit ihm über seine Sonderrolle und mögliche Verstärkungen gesprochen. Legt der HSV auf dem Transfermarkt noch mal nach?
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„Wir wollten mehr Eins gegen Eins gehen“, bemängelte Tim Walter nach dem Pokal-Sieg in Bayreuth. „Dafür braucht man aber auch Eins-gegen-Eins-Spieler“, setzte der Trainer fort. Und kam zu dem Schluss: „Uns fehlen Eins-gegen-Eins-Spieler. Es wäre schön, etwas dazuzubekommen.“ Es war der erneute Ruf Walters nach Neuzugängen – der zwei andere Problemzonen des aktuellen HSV-Kaders aber nicht einmal beinhaltete.
Neben Walters Ansicht, seiner Mannschaft fehle es an Profis, die sich im Dribbling gegen einen Gegenspieler durchsetzen können – also an „Eins-gegen-Eins“-Spielern –, gibt‘s beim HSV derzeit eine weitere ähnlich klingende Thematik, die schnell zu einem großen Problem werden könnte. Auf zwei Positionen fehlt, das verrät ein kurzer Blick auf den Kader, ein Eins-zu-Eins-Ersatz für die momentan jeweils gesetzte Stammkraft.
Zum einen ist da Robert Glatzel, Stand jetzt einziger zentraler HSV-Stürmer, dessen Ausfall schwer zu kompensieren wäre. „Darüber denke ich nicht nach“, sagte Glatzel unlängst und äußerte den Verdacht, bis zum Ende der Transferperiode würde Jonas Boldt schon noch ein Back-Up für ihn verpflichten. Ein Eins-zu-Eins-Ersatz also, den es auch andernorts aktuell nicht gibt.
Heyer hat nicht „die eine Erklärung“ für seine Fitness
Hinten rechts nämlich, wo Moritz Heyer nach dem Abgang von Josha Vagnoman nach Stuttgart zurzeit so gut wie konkurrenzlos agiert. Das sieht der Allrounder zwar nicht so, erklärte unlängst im Gespräch mit der MOPO: „Auch in der Vorbereitung hat mal jemand anderes auf der Position gespielt.“ Und dennoch, der Fakt, dass Heyer noch nie in seiner Profi-Karriere wegen einer Verletzung ein Spiel verpasst hat, dürfte für den HSV gegenwärtig von eminenter Bedeutung sein.
„Dafür gibt es nicht die eine Erklärung“, sagt der unkaputtbare Heyer. „Ich glaube, es ist ein bisschen Veranlagung. Aber auch etwas Glück gehört dazu, denn alles kann man auf dem Platz nie beeinflussen.“ Vernünftiger Schlaf sei ebenfalls wichtig, auch die Regeneration, „ein richtiges Geheimrezept“ gebe es dafür aber nicht.
Holt der HSV noch einen Rechtsverteidiger?
„Ich habe mit Schmerzen nicht so die Probleme“, ergänzt Heyer. „Man muss es natürlich aushalten können, aber ich versuche eigentlich immer auf dem Platz zu stehen.“ So wie in den ersten drei Saisonspielen. Ob er das auch weiter tun wird scheint weniger von einer möglichen Verletzung abzuhängen als von der Frage, ob der HSV auf der Rechtsverteidiger-Position noch nachlegen, also eine Eins-zu-Eins-Alternative für Heyer verpflichten wird – wogegen sich Walter auch nicht wehren würde.
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Das Transferfenster hat noch exakt 30 Tage lang geöffnet, bis zur etwaigen Verkündung eines Neuzugangs wird Heyer aber erst einmal der Abwehr-Glatzel des HSV bleiben.