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Tim Walter beim HSV-Training
  • Tim Walter gibt die Richtung für die kommenden Aufgaben vor. Dabei hat sich seine Ansprache an sein Team verändert.
  • Foto: WITTERS

„Habt ihr das jetzt verstanden?“ Bei HSV-Trainer Walter wird der Ton rauer

Er will in dieser Woche offenbar lieber etwas zu viel als zu wenig reden. Tim Walter hatte am Mittwoch einiges klarzustellen, seine Profis bekamen das zu spüren. Vor dem enorm bedeutungsschweren Nordderby am Samstag (13 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) gegen Hannover 96 hat der HSV-Trainer keine Lust mehr auf Larifari – und grätscht dazwischen, wenn ihm etwas nicht passt.

Irgendwann reichte es ihm. Donnernd und unmissverständlich hallte Walters Stimme über den Platz. Der 47-Jährige unterbrach die Einheit und redete fast eine Minute lang auf seine Spieler ein. „Ihr müsst schneller umschalten, nicht traben“, brüllte er dann. „Habt ihr das jetzt verstanden?“ Auch nach dem Training nahm er sich deutlich länger Zeit,  um seine Profis ins Gebet zu nehmen, wenngleich der Ton da schon moderater ausfiel.

HSV-Trainer Tim Walter wettert beim Training

Ist halt kein Kinder-Geburtstag, diese Saisonphase. Schon mal gar nicht, wenn man als Favorit strauchelt, nur eine von zuletzt fünf Partien gewonnen hat und das Ziel Aufstieg in Gefahr geraten ist. Walter scheint auf seine Weise darauf reagieren zu wollen.

Der Ton im Volkspark ist rauer geworden. Auf dem Platz aber auch daneben. Acht Saison-Monate lang stellte sich Walter fast schon bedingungslos hinter sein Team. Zuletzt nahmen seine kritischen Töne gegenüber einzelnen Profis in einer Art und Weise zu, die man so nicht gewohnt ist.

Jetzt auch offene Kritik an HSV-Profis

Als Erster bekam der lange verletzte Xavier Amaechi schon während der Länderspielpause sein Fett weg. Den Engländer zerlegte Walter nach dem 1:2 im Test gegen Braunschweig und schrieb ihn für den Rest der Saison ab. Nach dem 2:2 in Düsseldorf war Abwehrmann Javi Montero dran („Man sieht immer wieder Situationen, in denen er nicht gut verteidigt“).


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Zum Wochenstart knöpfte sich Walter Jonas David vor („Er hat immer mein Vertrauen, das kann er dann auch zurückzahlen“) und kritisierte László Bénes dafür, dass dieser nach seiner Rückkehr vom Nationalteam stets anders auftrete, als es beim HSV gefragt sei.

Wagenburg-Mentalität war beim HSV ein großer Trumpf

Die Häufung dieser Einzelkritiken ist neu. Alles nur Zufall?  Berechtigte Einwände? Oder gar ein Mittel, mit dem Walter seine Profis kitzeln will?

So oder so geht der Trainer damit auch ein Risiko ein, denn die Wagenburg-Mentalität, mit der er sein Team stets verteidigte, war über einen langen Zeitraum der Saison einer der großen Trümpfe des HSV. Ob Walters veränderte Herangehensweise Früchte trägt, wird sich schnell zeigen – Samstag, gegen Hannover.

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