Großes Ziel Bundesliga? HSV-Stürmer Németh spricht über seine Zukunft
Als András Németh auf die Ungarisch-Kenntnisse von Tim Walter angesprochen wird, muss er lachen. Weil der Opa des HSV-Trainers Ungar war, konnte er sich mit Németh vor wenigen Monaten zumindest ein bisschen in der Muttersprache des Winter-Neuzugangs unterhalten. „Aber mein Deutsch ist jetzt zu einhundert Prozent besser“, sagt Németh – auf Deutsch – und lacht. Überhaupt ist er gut drauf nach seiner Rückkehr auf den Trainingsplatz. Mit der MOPO spricht er über sein Gefühl der Ohnmacht beim verpassten Aufstieg; darüber, zu welchem Spieler er im HSV-Kader aufschaut – und er verrät, wo er später einmal spielen möchte.
Als András Németh auf die Ungarisch-Kenntnisse von Tim Walter angesprochen wird, muss er lachen. Weil der Opa des HSV-Trainers Ungar war, konnte er sich mit Németh vor wenigen Monaten zumindest ein bisschen in der Muttersprache des Winter-Neuzugangs unterhalten. „Aber mein Deutsch ist jetzt zu einhundert Prozent besser“, sagt Németh – auf Deutsch – und lacht. Der Austausch läuft reibungslos, auch auf dem Trainingsplatz. Der 20-Jährige ist froh, dass er nach harten Monaten überhaupt wieder auf diesem stehen – und dabei auch immer wieder den Blick auf Robert Glatzel richten kann.
„Es war die bisher schlimmste Zeit meiner Karriere“, sagt Németh im Gespräch mit der MOPO. „Vor allem am Anfang war es sehr hart.“ Denn der Knöchelbruch, den sich der Stürmer Mitte April im Training zugezogen hatte, war seine erste schwere Verletzung. Und sie kam zur Unzeit, weil vor dem Endspurt.
Schwere Verletzung: Németh über seine „schlimmste Zeit“
Nachdem der HSV ihn Ende Januar für 750.000 Euro von KAA Gent verpflichtet hatte, schlug Németh sofort ein, benötigte nur 27 Joker-Minuten für seine ersten zwei Treffer. Und auch in den folgenden acht Partien wurde der Ungar stets eingewechselt – bis zu besagter Verletzung. Saison-Aus vor dem 29. Spieltag. „Alles, was ich tun konnte, war vom Seitenrand aus zu unterstützen“, erinnert sich Németh. „Es war hart, von außen mitanzusehen, wie der Traum vom Aufstieg geplatzt ist.“

Während seine Kollegen in der Ferne Abstand gewannen, setzte Németh seine Reha in Deutschland fort – auch auf Anraten der HSV-Ärzte. Vier Tage Urlaub auf Sardinien, „das war’s“. Mehr war nicht drin, auch keine Reise in das Heimatland seiner Mutter, nach Südafrika, wo Németh in Kapstadt geboren wurde.
HSV-Profi Nemeth träumt von Aufstieg und Premier League
„Ich war drei Wochen lang in Hamburg. Es war besser für mich, meinen Knöchel und die neue Saison.“ Und für einen der vielen Träume des Angreifers: für den Aufstieg. In ein Klassement, in dem sich Németh bisher aber kaum auskennt. „Ich schaue nur Premier League und Champions League“, gesteht er.
„Ich will keine Bundesliga schauen – ich will in der Bundesliga spielen!“ Aber geht es nur ums Verfolgen vor dem Fernseher, sind für Németh selbst die Spiele vom FC Bayern oder Borussia Dortmund „nicht dasselbe wie der Fußball in der höchsten Spielklasse Englands“.
Németh schaut sich viel von HSV-Kollege Robert Glatzel ab
Wie es ist, auf der Insel zu spielen, weiß der Youngster (noch) nicht. Er hat es sich aber längst sagen lassen – von Glatzel. „Er sagte mir, dass England eine tolle Erfahrung in seiner Karriere war“, berichtet Németh von Gesprächen mit seinem Sturm-Partner, der vor dessen HSV-Wechsel 58-mal für Cardiff City spielte. „Bobby sagt, dass es ein Traum ist, in England spielen zu dürfen.“ Glatzels Worte haben Németh in seinem Premier-League-Traum bestärkt.

Dass es bis dahin noch ein langer Weg ist, weiß er aber. Und auch, was er noch verbessern muss. „Bobby ist sehr stark am Ball, sehr kreativ im gegnerischen Strafraum“, erzählt Németh von dem, was er sich bei Glatzel abschauen kann. „Er hat viele Stärken, die ich auch brauche – denn meine Spielart ist ähnlich. Wir sind alle glücklich, dass Bobby verlängert hat.“ Sich ungarisch unterhalten kann sich Németh mit Glatzel nicht. Dafür aber mit seinem Trainingslager-Zimmerpartner László Bénes.
EM 2024: Németh will mit Ungarn im Volkspark spielen
Und natürlich mit Ungarns Nationaltrainer Marco Rossi, unter dem Németh vor seiner Verletzung debütierte. „Ich will mit Ungarn bei der EM 2024 dabei sein“, sagt Németh über seinen nächsten Traum. „Ich hoffe, ich kann sogar im Volksparkstadion spielen, das wäre richtig schön.“
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Und würde sicher auch Walter freuen, der seinerseits hofft, dass Németh schon gegen Schalke wieder eine Kader-Option sein wird – und bald gänzlich fit. Der Austausch zwischen dem Ungarn und seinem Trainer erfolgt diesbezüglich täglich – auf Deutsch.