Geschafft! „Nie mehr Zweite Liga!“ HSV nach Gala gegen Ulm zurück in der Bundesliga
Um 22.25 Uhr bebte nicht nur der Volkspark, ganz Deutschland dürfte die mächtigen Ausschläge der HSV-Freude gespürt haben. Sie haben es geschafft! Mit dem 6:1 (3:1) gegen den SSV Ulm nutzten die Profis von Trainer Merlin Polzin ihren ersten Matchball und führten den Verein nach sieben Jahren zurück in die Bundesliga. Der so ruhmreiche HSV hat seit Samstagabend neue Helden!
Als es vollbracht war, gab es kein Halten mehr. Obwohl die HSV-Fans gebeten wurden, von einem Platzsturm abzusehen, fluteten sie zu tausenden den Rasen und waren nicht mehr zu halten. Es ist geschafft – der Aufstieg ist perfekt. „Geisteskrank“, schrie Robert Glatzel kurz nach dem Abpfiff ins Sport1-Mikrofon.
Vor 2556 Tagen stieg der HSV in die Zweite Liga ab
2556 lange Tage und Nächte mussten die HSV-Fans auf diesen Moment warten. Am 12. Mai 2018 wurde trotz des 2:1-Sieges gegen Gladbach der Abstieg aus der Bundesliga besiegelt. Fast auf den Tag genau sieben Jahre später ist der Verein nun wieder erstklassig und darf sich auf neue Fußball-Feste in der Bundesliga freuen.

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Ein Erfolg, denn alle, die dem HSV nahe stehen, herbeisehnten. Den ganzen Tag über fieberte Hamburg dem Abend entgegen. Die 57.000 Fans, die dann im Volkspark dabei sein durften, verwandelten das Stadion schon vor dem Anpfiff in einen Hexenkessel. „Heute ist unser Tag“, schrie Stadionsprecher Christian Stübinger ins Mikrofon. Das wurde er auch. Aber was war das zunächst für ein Kraftakt …
Ulm muss durch die Pleite zurück in Liga drei
Ohne zumindest ein bisschen Drama kann es der HSV einfach nicht. Auch nicht gegen Aufsteiger Ulm, der unter Zugzwang stand und siegen musste, um nicht vor dem letzten Spieltag als Absteiger festzustehen. Und so spielten die „Spatzen“ auch auf. Forsch, frech, ohne Angst. Das hinterließ Wirkung.
Früh ging Ulm durch Gaals Kopfball (7.) in Führung, da war der Volkspark kurz geschockt. Aber der HSV besaß an diesem Abend die Gabe, seine individuelle Klasse in Tore umzumünzen. So auch beim schnellen 1:1, als Muheim Reis wunderschön bediente und der Niederländer flach zum Ausgleich traf (10.).
HSV-Keeper Heuer Fernandes hielt vor der Pause einen Elfmeter
Doch bevor die Feierlichkeiten so richtig eingeleitet wurden, musste der HSV nochmal leiden. Nachdem der VAR intervenierte und Schiedsrichter Burda Muheims Einsteigen gegen Higl mit einem Elfmeter bestrafte, hätten die Gäste erneut in Führung gehen können – doch HSV-Keeper Heuer Fernandes ahnte die Ecke und parierte gegen Telalovic (36.).
Da explodierte der Volkspark schon, die Minuten danach aber wurden dann zur wildesten Jubelorgie der vergangenen Jahre. Butterweich hob Königsdörffer den Ball über Ulms Keeper Thiede hinweg zum 2:1 ins Netz (42.), um 21.13 Uhr hatte der HSV das Ergebnis, das er zum Aufstieg brauchte.
Selke traf zum 3:1 für den HSV
Es kam vor der Pause noch besser, als Selke Dompés Flanke zum 3:1 einköpfte (45.+4). Saisontor Nummer 22 für den besten Schützen der Liga. Und jeder im Volkspark war sich nun sicher: Es passiert wirklich! Der HSV kehrt in die Bundesliga zurück.
Was folgte, war ein weiterer, 45 Minuten langer Triumphmarsch. Die von 4700 Fans begleiteten tapferen Ulmer, sie konnten einem fast leid tun. Zumindest nach 47 Minuten, als sie sich auch noch selbst einen einschenkten. Thiede konnte den Ball nicht festhalten und sein eigener Abwehrchef Strompf stolperte ihn zum 4:1 ins Netz.
Königsdörffer wurde zum HSV-Doppelpacker
„Nie mehr Zweite Liga“, tönte es von den Rängen. Glückseligkeit in Form einer riesigen HSV-Raute. Da ließen sich die Profis nicht lumpen und legten noch zwei drauf. Der überragende Königsdörffer krönte sein Solo mit dem 5:1 (62.). Elfadli erhöhte auf 6:1 (86.). Auf der Tribüne schunkelten die HSV-Vorstände Stefan Kuntz und Eric Huwer zum Gesang der Fans und herzten sich.
Dann war es geschafft. Die Bundesliga freut sich auf den HSV – und der auf Duelle mit den Bayern und Dortmund, auf Stadtderbys gegen St. Pauli und Nordduelle gegen Werder Bremen. Einmal muss der HSV noch im Unterhaus ran, kommenden Sonntag (18.5.) in Fürth. Dann geht’s wieder nach oben. Endlich!
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