Tag der Entscheidung: Gibt der DFB-Richter den Vuskovic-Fall direkt an den CAS?
Entscheidet sich am Freitag Mario Vuskovic‘ sportliche Zukunft? Mit Spannung wird die dritte Anhörung im Fall des unter Dopingverdachts stehenden HSV-Profis erwartet. Die große Hoffnung des 21-Jährigen: Sollte er in Frankfurt freigesprochen werden, würde es nach vier Monaten Sperre zu einem Blitz-Comeback kommen.
Entscheidet sich am Freitag Mario Vuskovic‘ sportliche Zukunft? Mit Spannung wird die dritte Anhörung im Fall des unter Dopingverdachts stehenden HSV-Profis erwartet. Die große Hoffnung des 21-Jährigen: Sollte er in Frankfurt freigesprochen werden, würde es nach vier Monaten Sperre zu einem Blitz-Comeback kommen.
Darüber, wie Stephan Oberholz in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in den Schlaf gefunden hat, kann nur gemutmaßt werden. Doch soviel ist klar: Dem Vorsitzenden des DFB-Sportgerichts dürften des Nachts noch so einige Gedanken durch den Kopf geschossen sein. Denn am Freitag schauen nicht nur der HSV und Vuskovic auf ihn.
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Wie wird Oberholz entscheiden? Wird es überhaupt ein Urteil geben? Und was passiert danach? Fragen über Fragen in dem verfahrenen Prozess um den HSV-Verteidiger, dessen am 16. September entnommenes Urin eine positive Epo-Diagnose zu Tage führte und der seit Mitte November weder mit dem HSV trainieren noch spielen darf. Bis zu vier Jahren Sperre drohen ihm. Vuskovic aber beteuert seine Unschuld.
Erschwerend kommt hinzu, dass der von Oberholz beauftragte Kanadier Jean-Francois Naud zwar das Test-Resultat seines Kollegen Sven Voss aus Kreischa bestätigte, die Durchführung einer C-Probe aber verweigerte. Ein Affront gegen den DFB. Doch wird sich Oberholz gegen die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA stellen und Vuskovic freisprechen?
Gibt DFB-Richter Oberholz den Fall zum CAS weiter?
Völlig offen, wie und ob am Freitag entschieden wird. Für eine Verurteilung gibt es eigentlich zu viele Ungereimtheiten. Das wollen Vuskovic‘ Anwälte und die des HSV mit weiteren Gutachten belegen. Möglich auch, dass das Sportgericht ein salomonisches Urteil fällt, etwa eine Sperre bis zum Saisonende. Das wäre in einem begründeten Fall möglich – der hier vorliegen könnte.
Vielleicht reicht Oberholz – der mehrfach zugab, nicht über genügend Fachkenntnisse in dem komplizierten Fall zu verfügen – die Verantwortung per Freispruch auch einfach weiter. Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde die WADA in die Berufung gehen, möglicherweise direkt vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne. Oberholz wird das wissen. Und wäre dann raus aus der Nummer, ohne Vuskovic‘ Karriere durch eine lange Sperre vielleicht sogar zu zerstören.
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Klar ist: Der Kroate wäre bei einem Freispruch sofort spielberechtigt. Am Sonntag nach dem Kiel-Spiel haben die HSV-Profis zwar frei. Vuskovic aber wäre darauf vorbereitet, schon am Montag wieder im Volkspark auf dem Platz zu stehen, sollte Oberholz ihn freisprechen.