Ex-HSV-Profi Torun: Darum drückt er Hertha die Daumen
Er lief die rechte Seite auf und ab, einst während seiner fünf Jahre beim HSV und auch für den Rest seiner Karriere. Die hat Tunay Torun Anfang des Jahres nun offiziell beendet, der Ex-Profi läuft also nicht mehr auf dem Fußballfeld – und trotzdem, wie er sagt, auf Hochtouren. Mit der MOPO spricht er über seine Pläne und verrät ganz offen, warum er im Duell zwischen dem HSV und der Hertha nicht den Hamburgern die Daumen drückt.
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Er lief die rechte Seite auf und ab, einst während seiner fünf Jahre beim HSV und auch für den Rest seiner Karriere. Die hat Tunay Torun Anfang des Jahres nun offiziell beendet, der Ex-Profi läuft also nicht mehr auf dem Fußballfeld – und trotzdem, wie er sagt, auf Hochtouren. Aus Spieler- soll Trainer-Laufbahn werden, dafür macht sich der gebürtige Hamburger mit seiner Familie in Berlin sesshaft, ist zurzeit im Wohnungsstress. Und dann ist da ja auch noch das anstehende Duell zwischen dem HSV und inzwischen wieder seiner Hertha.
Die Frage, zu wem er an diesem Samstag hält, stellt sich für Torun nicht. Zu den Berlinern, für deren Profis er nur in der Saison 2011/12 spielte – oder zum HSV, in dessen Nachwuchs er 2006 kam, bei dem er 2008 sein Bundesliga-Debüt feierte und für dessen Profis er bis 2011 insgesamt 39-mal spielte, sechsmal gar in der Euro League. „Natürlich“, sagt der 33-Jährige im Gespräch mit der MOPO, „drücke ich Hertha die Daumen.“ Die zunächst überraschend erscheinende Selbstverständlichkeit in Toruns Worten hat Gründe.
Ex-HSV-Profi Torun will nach Karriereende Trainer werden
Seit Herbst darf er Trainern im Hertha-Nachwuchs über die Schulter schauen, der Kontakt kam durch Akademie-Direktor Andreas „Zecke“ Neuendorf (48) und seinen Schwager, Ex-Profi Patrick Ebert (36), zustande. „Es macht riesig Spaß“, sagt Torun, der mit Assistent Ebert unter anderem Berlins U15 betreut und der ab April den Trainerschein machen will. „Mit jungen Spielern arbeiten, ihnen unsere Mentalität von damals einflößen, damit sie gewappnet sind“, das sind Toruns Visionen nach seinem Karriereende.
Bis Sommer stand er in der Türkei bei Kasimpasa unter Vertrag, es folgten sechs Monate Vereinslosigkeit – und nach Neujahr der endgültige Schlussstrich: „Ich hatte es schon im Kopf, dass ich im Januar aufhören will. Es sei denn, es wäre noch mal etwas gekommen.“ Also ein Angebot etwa von einem seiner Ex-Klubs. „Wie für jeden Hamburger Jung war es auch für mich immer ein Traum, meine Karriere zu Hause zu beenden“, verrät Torun, der sich allerdings nicht angeboten hat. Nicht beim HSV – und auch nicht beim FC St. Pauli, wo er bis zum 16. Geburtstag „zehn wunderschöne Jahre“ hatte.
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„Beide Vereine liegen mir am Herzen“, sagt Torun, bezeichnet sich aber „ein bisschen mehr als HSV-Fan“, denn: „Beim HSV sind meine ersten Träume in Erfüllung gegangen.“ Damals noch in Bundesliga und Europapokal, heute ist die Realität eine andere – auch in der Hauptstadt. „Hamburg und Berlin sind mein Zuhause. Und der HSV und Hertha gehören in die Bundesliga“, findet Torun. Und auch wenn Berlin derzeit nur Zehnter ist: „Ich wünsche beiden Vereinen von Herzen den Aufstieg, gerade für die Fans.“ Er selbst wird am Samstag der etwas größere Hertha-Fan sein.