„Es herrscht eine ganz andere Stimmung“: Boldt erklärt den neuen HSV
Die Zahlen sind beeindruckend. Abseits des Platzes gab es beim HSV in den vergangenen Monaten jede Menge Unruhe. Beeinflussen ließ sich der Sport dadurch jedoch nicht. Das Team von Trainer Tim Walter spielte sich in einen Erfolgsrausch, hat 13 der letzten 15 Ligaspiele gewonnen und führt souverän die Tabelle der Zweiten Liga an. Der Fan-Zuspruch ist so groß wie schon lange nicht mehr. Die MOPO sprach mit Sportvorstand Jonas Boldt über die Gründe.
- Deutsch (Deutschland)
MOPO+ Abo
für 1,00 €Jetzt sichern!Die ersten 4 Wochen für nur 1 € testen!Unbeschränkter ZugangWeniger Werbung
Danach nur 7,90 € alle 4 Wochen
Wenn Sie E-Paper Kunde sind, betrifft diese Änderung Sie nicht.
Die Zahlen sind beeindruckend. Abseits des Platzes gab es beim HSV in den vergangenen Monaten jede Menge Unruhe. Beeinflussen ließ sich der Sport dadurch jedoch nicht. Das Team von Trainer Tim Walter spielte sich in einen Erfolgsrausch, hat 13 der letzten 15 Ligaspiele gewonnen und führt souverän die Tabelle der Zweiten Liga an. Der Fan-Zuspruch ist so groß wie schon lange nicht mehr. Die MOPO sprach mit Sportvorstand Jonas Boldt über die Gründe.
Dass die Chemie und Zusammensetzung im sportlichen Bereich beim HSV passt, ist schon seit einiger Zeit zu beobachten. Das komplette Team geht den vorgegebenen Weg geschlossen mit. Viele Siege und viel Spaß beim Zuschauen auf der Tribüne sind das Ergebnis. „Das ist die Bestätigung einer Entwicklung, die deutlich zu sehen ist und die wir fortsetzen wollen“, sagt Boldt, dem es sehr gefällt, dass keiner im Team persönliche Interessen in den Vordergrund stellt und den Kopf auch nicht hängen lässt, wenn er mal auf der Bank sitzt. „Genau das wollen der Trainer und ich auch vorleben. Die Spieler ziehen mit, das ist sicherlich nicht immer einfach, weil jeder für sich den Anspruch hat auch zu spielen.“
HSV: Jonas Boldt sieht großen Zusammenhalt im Team
Als Beleg für den Zusammenhalt nennt er den Jubel nach dem 2:1-Siegtreffer von Ransford Königsdörffer in Hannover. „Alles ist explodiert: Auf der Bank, auf dem Platz und auf den Rängen. Das ist genau das Zeichen dafür, dass alle zusammenstehen. Wir sind davon überzeugt, dass man nur als Gemeinschaft, nur wenn das große Ganze funktioniert, erfolgreichen sein kann.“
Was ist in dieser Woche im Volkspark passiert? Jeden Freitag liefert Ihnen die Rautenpost Analysen, Updates und Transfer-Gerüchte – pünktlich zum Wochenende alle aktuellen HSV-News der Woche kurz zusammengefasst und direkt per Mail in Ihrem Postfach. Hier klicken und kostenlos abonnieren.
Nach vielen unruhigen Monaten unter der Führung von Thomas Wüstefeld ist genau dies nach dessen Rücktritt auch wieder auf der Geschäftsstelle zu beobachten. Boldt meint: „Es herrscht wieder eine ganz andere Stimmung, die zweite Ebene geht total voran. Alles sind gewillt, zu helfen und zu unterstützen. Das ist das, was wir brauchen.“
Mehr als bemerkenswert ist auch der aktuelle Fan-Zuspruch. In Hannover waren 10.000 HSV-Fans dabei, das nächste Heimspiel gegen Kaiserslautern ist ausverkauft, am Wochenende wurde gerade die Marke von 90.000 Mitgliedern geknackt. Und das, obwohl der Verein mittlerweile seine fünfte Saison in der 2. Liga verbringt.
HSV-Vorstand Jonas Boldt lobt Identifikation und Zugehörigkeit
Für Boldt sind Identifikation und Zugehörigkeit die Schlüsselworte. Der HSV wird mit einem klaren Spielstil in Verbindung gebracht, der gesamte sportlichen Bereich identifiziert sich komplett mit dem HSV. Diesen Weg gehen die Fans gerne mit, weil sie laut Boldt auch eine Zugehörigkeit spüren. Der Sportvorstand erklärt: „Zugehörigkeit fühlst du, wenn du auf etwas stolz sein kannst. Wenn du dich damit identifizierst. Der HSV macht die Fans wieder stolz. Ich glaube, das gab es jahrelang in Hamburg nicht, weil in Hamburg immer nur jeder geguckt hat, wie er selber seinen eigenen Arsch rettet. Die Menschen haben keine Lust auf Unruhe. Sie wollen stolz sein auf etwas, das hat der Sport in den letzten Monaten über weite Strecken geliefert und ich hoffe, dass wir das als kompletter Klub jetzt auch wieder hinbekommen.“
Das könnte Sie auch interessieren: „In Deutschland sind wir Feinde“: HSV-Ass Vuskovic mit Botschaft für St. Pauli-Profi
Noch mehr als zuletzt wird dabei Boldt gefragt sein. Nach dem Wüstefeld-Aus ist er nun vorerst als alleiniger Vorstand tätig. Der 40-Jährige geht die Aufgabe mit Freude, aber auch Respekt an. „Ich habe mich nie vor Verantwortung gedrückt“, so Boldt, der als ersten Schritt die Kräfte auf der Geschäftsstelle wieder bündeln will. „Wir haben eine qualitativ starke und menschlich tolle zweite Ebene. Da sind richtig gute Kräfte dabei, die über die letzten Monate schon helfen wollten, aber vielleicht nicht immer durften. Jetzt dürfen sie wieder, das spüre ich, das setzt Kräfte frei.“
Die Aufgabe ist groß. Darum wird es in den nächsten Wochen auch darum gehen, wie sich der HSV in den einzelnen Bereichen konkret für die Zukunft aufstellen wird. Entschieden wird über die neue Vorstandsbesetzung im Aufsichtsrat. Boldt: „Mir geht es darum, mit guten Leuten zu arbeiten. Da gehe ich weiter voran und nehme gerne die Menschen mit, die dazu bereit sind.“