Es geht um Kühne und Boldt: So plant Jansen als HSV-Einzelkämpfer
Wer nach seiner jüngsten Niederlage innerhalb des Präsidiums gedacht hat, Präsident Marcell Jansen könnte den geordneten Rückzug antreten, der sieht sich getauscht. Der Ex-Profi will an der Spitze des Vereins weiter kämpfen. Für seine Ziele. Vor ihm liegen unruhige und wegweisende Wochen – mit wichtigen Entscheidungen.
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Ruhe und Besinnlichkeit sollen in der Adventszeit eigentlich im Vordergrund stehen. Beim HSV sieht alles aktuell ein wenig anders aus. Der Klub befindet sich in einer richtungsweisenden Phase. Noch vor Weihnachten sollen mehrere Zukunfts-Entscheidungen getroffen werden. Weiter voll mitmischen will Präsident Marcell Jansen.
Ungemütlich und kühl ist es in Hamburg geworden. Beim HSV bekommt das zurzeit vor allem Jansen zu spüren. Ob intern oder extern – dem Aufsichtsratschef und Präsidenten bläst aus nahezu jeder Richtung ein frostiger Wind entgegen. Mal wird ihm dabei das Vertrauen entzogen, ein anderes Mal auch offensiv der Rücktritt gefordert. Für Jansen alles nicht angenehm. Persönliche Konsequenzen will er trotzdem vorerst keine ziehen. Er macht seine Zukunft vor allem vom Umgang mit Investor Klaus-Michael Kühne abhängig.
HSV-Präsident Jansen denkt noch nicht an Rücktritt
Vieles wird – ganz besonders von Jansen selbst – aktuell beim HSV auf den Namen Kühne reduziert. Die große Frage lautet dabei: Kann der Investor mit seiner in Aussicht gestellten neuen finanziellen Unterstützung bei einer besseren Zukunft helfen oder will er letztlich nur mehr Einfluss haben? Für Jansen ist ganz klar Letzteres der Fall. Davon will er sich auch nicht abbringen lassen. Sein Problem: Er steht mit seiner Anti-Kühne-Haltung ziemlich allein da.
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Selbst den Rückhalt seines eigenen Präsidiums hat der 37-Jährige mittlerweile verloren. Bei der Frage, ob Hans-Walter Peters, dem eine gewisse Nähe zu Kühne nachgesagt wird, im Aufsichtsrat bleiben soll, wurde Jansen von seinen beiden Präsidiums-Kollegen Bernd Wehmeyer und Michael Papenfuß überstimmt.
Transfers, Verträge, Stadion und Kühne: Heiße HSV-Sitzungen stehen an
Eigentlich ein Vorfall, der bereits zu Jansens Rückzug hätte führen können. Doch so weit ist er noch nicht. Er will weiter gegen Kühne kämpfen und hofft, dass am Ende doch ein anderer Weg beim HSV fortgesetzt wird. Im Vordergrund stehen dabei für ihn Themen wie „Leistungskultur“, „wirtschaftliche Stabilität“ und „Transformation“.
Dass Jansen sich am Ende gegen alle durchsetzen wird, ist mehr als fraglich. Dafür ist in den vergangenen Monaten bereits zu viel passiert. Entscheidend dürften nun auch die nächsten Chef-Sitzungen beim HSV werden. Noch vor Weihnachten sollen einige heiße Themen auf den Tisch kommen. Konkret geht es um einen Finanzierungs-Plan für die nächsten Schritte bei der Stadion-Sanierung und mögliche Wintertransfers, die geplante Vertragsverlängerung mit Sportvorstand Jonas Boldt und natürlich auch die Kühne-Zukunft beim HSV.
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Jansen ist gefordert, er muss Ergebnisse liefern und Fakten schaffen. Dass er dabei weiterhin auf viel Gegenwind stoßen wird, gilt als sicher. Noch länger warten können die Themen allerdings nicht. Schon jetzt hat der HSV viel Zeit verloren – und das ganz unabhängig von einer Zukunft mit mehr Kühne oder mit weniger Kühne.