Ludovit Reis, Daniel Elfadli, Lukasz Poreba und Jonas Meffert im Training mit HSV-Coach Merlin Polzin

Jonas Meffert (r.), Lukasz Poreba (M.) oder jemand anderes? Merlin Polzin (2.v.r.) sucht einen HSV-Nebenmann für Daniel Elfadli (2.v.l.). Foto: WITTERS

Erstes Startelf-Indiz im Training: Mit wem überrascht Polzin in der HSV-Abwehr?

Wegen des Ausfalls von Dennis Hadzikadunic, für den die Saison wegen Innenband-Teilrissen im rechten Sprunggelenk beziehungsweise im rechten Knie vorzeitig beendet ist, und aufgrund der fünften Gelben Karte für Sebastian Schonlau ist Merlin Polzin gezwungen, umzudenken. Bei der Frage, wen er neben Daniel Elfadli aufstellt, hat der HSV-Coach verschiedene Optionen. Darüber sprach er am Dienstag – und lieferte ein Indiz.

Nach der ersten Einheit der Woche sprach Polzin das aus, was die Trainingskiebitze zuvor beobachten konnten. „Luki hat es heute gespielt“, sagte der 34-Jährige über Lukasz Poreba, der in einem Spielchen über das ganze Feld an der Seite von Elfadli in der Innenverteidigung trainiert hatte. „Luki ist flexibel einsetzbar“, weiß Polzin. Eigentlich aber ist der Pole im defensiven Mittelfeld zu Hause – und kam zuletzt dreimal in Folge gar nicht zum Einsatz. Würde Poreba am Samstag gegen den SSV Ulm hinten beginnen, dann behielte Jonas Meffert seine Rolle vor der Abwehr.

Poreba trainierte neben Elfadli als Innenverteidiger des HSV

Es sei aber „auf jeden Fall“ auch eine Alternative, Meffert in die Innenverteidigung zurückzuziehen, erklärte Polzin. Das könne der 30-Jährige ebenfalls spielen – und in dem Fall wäre es „sicherlich eine Option“, dass dann Poreba für Meffert als Sechser starten würde. Die entscheidende Frage, die Polzin mit seinem Trainerteam in dieser Woche klären muss, ist: Wie viele Positionen möchte er nach Hadzikadunic’ Ausfall austauschen? Wollen die Coaches eher an dem funktionierenden Gerüst festhalten, dann wird Meffert im defensiven Mittelfeld als zentrale Achse bleiben.

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Am wahrscheinlichsten ist aktuell, dass Polzin hinten auf einen Profi setzen wird, der beim 4:0 in Darmstadt nicht in der Startelf stand. Option eins: Poreba. Option zwei: Silvan Hefti. Der Schweizer ist eigentlich auf den defensiven Außenbahnen beheimatet, hat in seiner Karriere aber auch schon als Innenverteidiger gespielt. Das war einst beim FC St. Gallen – und ist mehr als acht Jahre her. Option drei schloss Polzin am Dienstag selbst aus: Miro Muheim, der die Position in der Abwehrmitte früher auch schon mal bekleidet hat. „Es ist aber eher unwahrscheinlich, dass wir das machen“, sagte Polzin, der vielmehr auf die spielerischen Stärken Muheims als Linksverteidiger bauen möchte.

Hefti kennt die Position – Soumahoro keine Startelf-Option

Option vier könnte rein theoretisch nur etwas für den Spielverlauf sein: Polzin schließt nicht aus, dass Aboubaka Soumahoro am Samstag erstmals im Zweitliga-Kader stehen wird. Nach seinem Sehneneinriss im Oberschenkel steht der französische Winter-Zugang schon seit ein paar Wochen wieder auf dem Trainingsplatz, am Dienstag bestritt er aber nur einen Teil der Teameinheit – und das dann auch nur als neutraler Kicker, der Zweikämpfe noch vermied. Soumahoros Startelf-Einsatz ist ausgeschlossen, denn Polzin weiß: „Er war über Monate raus und es wird für 90 Minuten nicht reichen.“ Eine Halbzeit würde der HSV-Coach dem 20-Jährigen im Notfall aber wohl zutrauen.

Und dann ist da noch eine fünfte Option: Joel Agyekum, der in der Vorwoche seinen ersten Profi-Vertrag beim HSV unterschrieben hatte. Den Youngster ins kalte Wasser zu werfen, zumal bei einem „sehr besonderen Spiel“, sei „auf jeden Fall“ eine Idee, sagte Polzin – und lobte Agyekum: „Er ist ein Hamburger Junge, durch und durch. Er zeichnet sich durch seine Wucht und seine Präsenz aus – auch, was lange Bälle und Zweikämpfe angeht.“ Es wäre dennoch nicht frei von Risiko, einen 20-Jährigen beim möglichen Endspiel um den Aufstieg erstmals in die Startelf zu stellen.

Startet Agyekum? HSV-Trainer Polzin nennt viele Faktoren

Polzin wird die Optionen in dieser Woche abwägen, unterschiedliche Szenarien im Training durchspielen lassen und zudem die Stärken des Gegners in seine Gedanken einfließen lassen. Auch Erfahrung könnte angesichts der großen Bedeutung der Partie eine entscheidende Rolle spielen. Außerdem wird der gesetzte Elfadli den Trainern ein Gefühl dafür geben, mit wem an seiner Seite er sich eventuell am wohlsten fühlt. „Das spielt sicher auch eine Rolle“, sagte Polzin, schränkte jedoch ein: „Daniel ist so professionell, der brennt auf Samstag. Und wenn ich ihm sagen würde, neben dir spielt keiner, wir spielen mit einem Mann weniger, würde er auch sagen: Alles klar, das kriegen wir hin.“

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Elfadlis Empfinden werde mit einfließen, davon aber werde er nicht alles abhängig machen. Für Polzin ist von all den Faktoren, die bei seiner Startelf-Entscheidung eine Rolle spielen, dieser am wichtigsten: „Wir alle und vor allem der, der hinten für Dennis spielt, müssen das Gefühl haben, dass in so einem Spiel mit absoluter Überzeugung gespielt werden muss.“ Polzin weiß, dass keine Partie wie jede andere ansteht: „Da spielen nicht nur die Füße eine Rolle, sondern auch der Kopf. Das Drumherum wird ein bisschen größer sein.“ Und daher sollte seine Entscheidung sitzen.

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