Er spielte für St. Pauli und den HSV: Das sagt Hollerbach zum Derby
St. Pauli gegen den HSV. Eine Stadt, zwei grundverschiedene Vereine und entsprechend auch ganz andere Sichtweisen auf das Hamburger Derby. Bernd Hollerbach kennt sie beide. Als einziger Profi überhaupt spielte der 52-Jährige dieses Derby für beide Vereine. „Eines ist aber immer gleich“, sagte er der MOPO: „Wenn du dieses Spiel gewinnst, bist du der König der Stadt. Wenn du verlierst, willst du erst mal nicht mehr raus.“
St. Pauli gegen den HSV. Eine Stadt, zwei grundverschiedene Vereine und entsprechend auch ganz andere Sichtweisen auf das Hamburger Derby. Bernd Hollerbach kennt sie beide. Als einziger Profi überhaupt spielte der 52-Jährige dieses Derby für beide Vereine. „Eines ist aber immer gleich“, sagte er der MOPO: „Wenn du dieses Spiel gewinnst, bist du der König der Stadt. Wenn du verlierst, willst du erst mal nicht mehr raus.“
Hollerbach weiß, wovon er spricht. Er hat sie kennengelernt, die unterschiedlichen Emotionen und Stimmungen beider Vereine. Im Januar 1991 wechselte er ans Millerntor, vier Monate später unterlag er mit St. Pauli dem entfesselt aufspielenden HSV 0:5. „Ich war noch ein ganz junger Kerl (21 Jahre alt, die Red.), die Niederlage hat gesessen, eine richtige Klatsche“, erinnert sich Hollerbach an seinen 48-Minuten-Auftritt. „Schlimm war, dass wir wenig später dann in der Relegation abgestiegen sind.“
Hollerbach spielte erst für St. Pauli, später für den HSV
Den HSV traf Hollerbach als St. Pauli-Profi nicht mehr wieder, bis er den Kiezklub im Sommer 1995 Richtung Kaiserslautern verließ. Dafür ging’s nach seinem Wechsel zum HSV Anfang 1996 in die andere Richtung. Vier Mal spielte Hollerbach unter großen Anfeindungen des braun-weißen-Anhangs („Ho-Ho-Hochverrat“) mit den Rothosen gegen seinen Ex-Klub, blieb ungeschlagen. Nach einem 1:1 (Mai 1996) folgten ein 3:0 (September 1996), 4:3 (2001) und 4:0 (2002).
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„Die Rollenverteilung damals war eindeutig“, weiß Hollerbach. „Als HSV warst du immer klar favorisiert. Das hast du dann als Spieler auch so nach außen getragen. Mittlerweile hat sich das natürlich geändert, weil beide Klubs sich über die Jahre angenähert haben.“
Dennoch: Morgen ist der HSV als Spitzenreiter Favorit, trotz der Auswärtsaufgabe am Millerntor. Hollerbach aber stellt klar: „Durch so ein Spiel kann sich alles drehen, das ist St. Paulis große Chance. Der HSV muss sich auf einiges gefasst machen.“
Hollerbach schwärmt vom Derby-Fieber
Woran sich Hollerbach noch genau erinnert, sind die Tage vor dem Anpfiff. „Egal auf welcher Seite man stand: Das Derby war die ganze Woche über immer präsent. Du kannst dem gar nicht entkommen, weil dich wirklich jeder darauf anspricht. Das wird noch immer so sein.“
Die Neuauflage des Stadtduells wird Hollerbach in Belgien am TV verfolgen. Mit St. Truiden spielt der Trainer erst am Samstag gegen Charleroi, will sich dann von Tabellenplatz elf weiter nach oben kämpfen. Mit dabei: Japans Superstar Shinji Kagawa (33), der früher u.a. für den BVB und Man United spielte und nun auf Wunsch der japanischen Investoren des Klubs unter Hollerbach in St. Truiden kickt.
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Über seine früheren Derby-Erfahrungen könnte sich der Trainer vortrefflich mit Kagawa unterhalten. Auch der Japaner sammelte reichlich Hamburger Erfahrungen, spielte zu Dortmunder Zeiten mehrfach gegen den HSV und St. Pauli, traf auch gegen beide. Das allerdings in der Ersten Liga, dem großen Sehnsuchtsort der Hamburger Rivalen. Aber das ist eine andere Geschichte.