„Er ist ein echtes Biest“: So denkt HSV-Star Luka Vuskovic über seinen Bruder Mario
Aktuell ist Luka Vuskovic mit Kroatiens U21-Team unterwegs. Die Zeit bei der Nationalmannschaft hat der Innenverteidiger auch genutzt, um unter anderem noch mal ausführlich über seinen Wechsel zum HSV, seinen Bruder Mario und einen gemeinsamen Kindheitstraum zu sprechen.
Für Vuskovic gab es in diesem Sommer zahlreiche Möglichkeiten, um seine Karriere fortzusetzen. Die Vorbereitung absolvierte der 18-Jährige noch bei Premier-League-Klub Tottenham Hotspur, wo er einen Vertrag bis 2030 besitzt. Er hätte auf der Insel bleiben können, wäre im Laufe der Saison dann aber nur bei Pokalspielen oder, wenn andere Spieler sich verletzt hätten, zum Einsatz gekommen. Auch der belgische Erstligist KVC Westerlo, an den Vuskovic in der vergangenen Saison verliehen war, hätte ihn gerne behalten. Dazu gab es mehrere andere Optionen für den Abwehrspieler.
Nach dem Ulm-Spiel wollte Vuskovic unbedingt zum HSV
Vuskovic entschied sich für einen Wechsel nach Hamburg. Und das nicht als Notlösung. „Ich wollte unbedingt zum HSV“, erzählt er im Gespräch mit dem kroatischen Online-Sportportal Germanijak. Entscheidend war für ihn der Aufstieg in die Bundesliga und natürlich sein älterer Bruder Mario, der eine sehr spezielle Beziehung zum HSV hat und noch für ein Jahr wegen eines positiven Dopingtests (EPO) gesperrt ist. „Mein Bruder war dort, und deshalb war es mir umso wichtiger“, so Luka. „Es ist ein großer Verein und eine wunderschöne Stadt mit einer riesigen Fangemeinde. Ich war beim Aufstiegsspiel gegen Ulm dabei, habe die Atmosphäre gespürt und erlebt, wie hinterher auch Mario und ich als sein Bruder gefeiert wurden.“

Für ein Jahr wird Luka auf Leihbasis für den HSV spielen, er bekommt die Rückennummer 44 seines Bruders. Und natürlich will er in Hamburg auch so viel wie möglich spielen. Ansprüche stellt der Verteidiger aber nicht. Er sagt: „Es muss nichts getan werden, ich habe keinen garantierten Platz. Ich spiele, wenn ich im Training gut bin und wenn der Trainer das glaubt. Wenn nicht, spiele ich nicht.“
Im Hajduk-Stadion wurde Luka Vuskovic „erwachsen“
Druck spielt für Luka Vuskovic dabei keine Rolle. Damit umzugehen, hat er schon früh in seiner Karriere gelernt. Bereits im Alter von knapp 16 Jahren feierte der Verteidiger sein Profi-Debüt für Hajduk Split in Kroatien. Seine ersten Auftritte im Stadion Poljud machten ihn direkt zu einem anderen Spieler. Vuskovic: „Dort zu spielen, lässt einen über Nacht erwachsen werden. Viele verstehen das nicht, aber wenn man in der ersten Minute den Ball an den Torwart zurückgibt und die Pfiffe losgehen … Ich wurde zwar fair behandelt, aber nach dem Druck bei Poljud ist alles andere ein Kinderspiel und ich kann überall spielen.“
Vuskovic-Brüder wollen gemeinsam einen Pokal gewinnen
In dieser Saison wird das jetzt erst mal beim HSV sein. Irgendwann will Vuskovic allerdings auch noch mal als Spieler nach Split zurückkehren und dann dort zusammen mit seinem Bruder Mario für Hajduk auflaufen. „Vielleicht ist es für mich jetzt nicht normal, so zu denken, weil ich noch ganz am Anfang meiner Karriere stehe“, erzählt er. „Aber mein größter Traum ist es, eine Saison mit meinem Bruder bei Hajduk zu spielen und den Pokal zu gewinnen, von dem wir als Kinder geträumt haben.“
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Wie erlebt Luka aktuell seinen großen Bruder? Hat ihn die lange Dopingsperre verändert? „Am Anfang war es schwer, aber Mario hat es hervorragend gemeistert. Er ist willensstark und hat es uns allen mit dieser Einstellung leichter gemacht. Manchmal kam es mir so vor, als wäre es für uns schwieriger als für ihn. Er wird zurückkommen und dort weitermachen, wo er aufgehört hat“, sagt der 18-Jährige über seinen vier Jahre älteren Bruder, der weiterhin zwischen Hamburg und Split pendelt. Dass Mario auf die große Fußballbühne zurückkehren wird, steht für Luka außer Frage. „Mario trainiert sehr viel und wird definitiv noch besser werden“, sagt er. „Er ist körperlich ein echtes Biest.“
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