HSV-Fans zünden Rauchtöpfe in Kopenhagen

Die HSV-Fans zelebrierten das Duell mit den Freunden aus Kopenhagen auch mit reichlich Pyrotechnik. Foto: IMAGO / Lobeca

„Einiges zu bemängeln“: HSV-Fans feiern trotz Pleite große Pyro-Party in Kopenhagen

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Wüsste man es nicht besser, man wäre wohl zu keinem Zeitpunkt während des Testspiels zwischen dem HSV und dem FC Kopenhagen auf die Idee gekommen, dass es sich bei dem Aufeinandertreffen um ein an der sportlichen Bedeutung gemessen völlig normales Testspiel handelt. Im lang ersehnten Freundschaftsduell zelebrierten die beiden Fanlager ihre Verbundenheit zahlreich, lautstark und mit jeder Menge Pyrotechnik. Sportlich konnte das Duell mit dem Niveau auf den Rängen nicht mithalten. Am Ende stand ein unspektakulärer 1:0-Erfolg für den dänischen Meister.

„HSV!“, „FCK!“, „HSV!“, „FCK!“, schallte es durch das legendäre Kopenhagener Parken. Noch bevor die Spieler den Platz überhaupt betreten hatten, wurde deutlich, was bereits im Vorhinein allen klar war: Die Partie in der dänischen Hauptstadt ist alles andere als ein normales Testspiel. Es ist ein Festtag für die befreundeten Fanlager, die so lange auf ein sportliches Aufeinandertreffen ihrer Vereine hatten warten müssen.

Remberg staunt über HSV-Fans: „Die sind ja wirklich hier!“

Heim- wie Auswärtsblock waren prall gefüllt, die aktiven Fanszenen beider Klubs gaben sich hinter den beiden Toren die Ehre, auf den beiden Haupttribünen fanden sich darüber hinaus jede Menge Normalos ein. 23.132 Zuschauende sollen es insgesamt gewesen sein, mindestens ein gutes Drittel von ihnen aus der Hansestadt. „Als ich gehört habe, dass 8.000 Fans mitkommen, dachte ich, das wäre ein Spaß. Aber die sind ja wirklich hier!“, staunte Neuzugang Nicolai Remberg: „Das war schon unglaublich, auch, wie wir von den Kopenhagener Fans empfangen wurden.“ Am Ende waren es sogar rund 9000 mitgereiste HSV-Anhänger.

FC Kopenhagen gewinnt unspektakulären Test mit 1:0

Fußballerisch konnte das Duell mit dem Takt auf den Tribünen allenfalls partiell mithalten, die sportliche Geschichte des Duells ist entsprechend schnell erzählt: Nach der frühen Führung durch Larsson (10.) und einer weiteren Großchance durch Ex-BVB-Star Youssoufa Moukoko (16.) entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem sich Königsdörffer (43.) und Dompé (45.+3) vor sowie Sahiti (53.), Hefti (55.) und Glatzel (71.) nach der Pause und insgesamt zehn Spielerwechseln gute Chancen zum Ausgleich boten. Weil die Möglichkeiten allesamt ungenutzt blieben, hatte das 1:0 für die aufgrund der deutlich fortgeschritteneren Saisonvorbereitung – schon kommenden Freitag startet der Ligabetrieb – favorisierten Dänen letztlich Bestand.

Beim HSV war man dennoch zufrieden mit der Darbietung im Parken. „Dafür, dass es die erste Woche ist, fand ich es richtig gut“, frohlockte Remberg. „Wir haben sehr intensiv gespielt und ich glaube, wir sind auf einem guten Weg.“ Trainer Merlin Polzin befand: „Wir haben heute definitiv gesehen, an welchen Dingen wir noch arbeiten müssen, aber auch, wo wir uns gut fühlen. Was die Inhalte angeht, bin ich mit beiden Halbzeiten zufrieden, auch wenn es noch einiges zu bemängeln gibt.“

Gemeinsame Pyro-Aktion der Fans sorgt für Spielunterbrechung

Ansonsten sorgten aber auch während der 90 Minuten die Fans für die Highlights. Nach etwas mehr als 20 Minuten sah sich Schiedsrichter Jakob Sundberg gar zu einer Spielunterbrechung genötigt: Im Rahmen einer gemeinsamen Choreografie zündeten beide Fanlager jede Menge Rauchtöpfe in ihren Vereinsfarben und hüllten das Parken so in einen dichten blau-weiß-schwarzen Nebel. Fünf Minuten später ging es weiter – fortan mit deutlich weniger Pyrotechnik, aber genauso stimmungsvoll und freundschaftlich: Erneut lieferten sich beide Kurven Wechselgesänge, diesmal übernahmen die Kopenhagener das „HSV!“ und die Hamburger das „FCK!“.

Nach Abpfiff würdigte dann auch die Mannschaft die Beziehung beider Anhängerschaften und bedankte sich auf Initiative des Trainerteams nicht nur bei den mitgereisten Hamburgern, sondern auch bei der Kopenhagener Kurve für die Unterstützung. „Wir wollten auch dort unseren Respekt und unsere Nähe, die wir zu Kopenhagen haben, zeigen“, erklärte Polzin.

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Ab kommender Woche wartet dann das nächste Highlight auf Polzin und seine Mannschaft: Am Montag reist der HSV nach Herzogenaurach und wird dort auf dem Adidas-„Homeground“ sechs Tage lang an seiner Bundesliga-Form tüfteln. Beschlossen wird das Camp mit einem Test gegen Sturm Graz – dann zwar ohne Fan-Party, vielleicht ja aber dafür mit einem Sieg.

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