„Ein einziger Skandal!“ HSV-Idol ledert gegen Beirat und kündigt Vereins-Austritt an
Der Plan sorgte für Aufsehen, der Aufschrei des Entsetzens war dann entsprechend laut. Am 21. Juni wollten sich die HSV-Legenden Felix Magath und Richard Golz ins neu zu bildende HSV-Präsidium wählen lassen – doch daraus wird nichts. Magath wurde vom Beirat gar nicht erst zur Wahl zugelassen. Golz, der unter Magath Vize-Präsident werden wollte, zog seine Kandidatur am Dienstag entnervt zurück. Daraufhin platzte nun einer anderen HSV-Legende der Kragen …
Der Wirbel um Magath und Golz überschattet derzeit die HSV-Präsidiumswahlen. Dabei ist der Kampf um die drei Ämter längst in vollem Gange. Am Mittwoch veröffentlichte der HSV auf seiner Vereins-Homepage ein erstes Video, in dem sich Michael Papenfuß und Dr. Ralph Hartmann (kandidieren für das Amt des Schatzmeisters) den Mitgliedern vorstellen. Die Anwärter für das Präsidentenamt (Kai Esselsgroth, Franck Ockens, Henrik Köhnke) und die möglichen Vize-Präsidentinnen (Laura Ludwig, Anna Stöcken) folgen in den kommenden Tagen.
HSV-Idol Hieronymus macht seinem Ärger Luft
Holger Hieronymus aber ist die Lust an der Wahl vergangenen. Nach Golz‘ Rückzug lederte der frühere Kapitän des Vereins auf „LinkedIn“ gegen den Beirat des Vereins: „Das alles, inklusive der mehr als dubiosen Ablehnung der Bewerbung von Felix, ist ein einziger Skandal! Das spiegelt allerdings die „verschwurbelte“ Selbstwahrnehmung der Verantwortlichen meines (ehemaligen) Vereins wider!“

Harte Vorwürfe des 66-Jährigen, der zu den erfolgreichsten Fußballern der HSV-Geschichte zählt. Zwei Mal (1982 und ’83) wurde Hieronymus mit dem HSV Meister und gewann zur Krönung 1983 den Europapokal der Landesmeister. Später (Sommer 1998 bis 2002) war er Sportvorstand des Vereins.

Das sein früherer Mitspieler Magath vom Beirat abgelehnt wurde und schließlich auch Golz hinwarf, empfindet er als „sehr schade. Da wurde eine gute Chance auf eine bessere Zukunft, meiner Meinung nach, fahrlässig vergeben!“ Hieronymus betont: „Ungeachtet ob gewählt oder vielleicht ja auch nicht: Die über 100.000 Mitglieder wurden schon im Vorfeld undemokratisch „overvoted“. Der Ex-Meisterspieler beendete seinen Beitrag mit den Worten: „Time to leave!“
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Klingt verdächtig danach, als plane der enttäuschte Hieronymus, dem HSV den Rücken zuzukehren und aus dem Verein auszutreten. Es wäre der nächste Tiefpunkt inmitten des ohnehin schon überschatteten Wahlkampfes.
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