• Torschützen unter sich: Aaron Hunt, Simon Terodde und Manuel Wintzheimer feiern den Sieg in Paderborn.
  • Foto: WITTERS

Drei Gegentore in vier Minuten: HSV stürmt trotzdem an die Spitze

Was für ein Abend, was für ein Wechselbad der Gefühle – und am Ende ein jubelnder HSV, der von der Tabellenspitze grüßt. Durch das dramatische 4:3 (2:3) beim SC Paderborn bleibt die HSV-Weste dieser Saison weiß. Nach Düsseldorf besiegten die Hamburger zum Saisonstart auch den zweiten Bundesliga-Absteiger.

Sie waren fix und fertig nach diesem Abend, denn er hatte ihnen alles abverlangt. Erst himmelhoch jauchzend, dann zu Tode betrübt, schließlich doch wieder emotional im Fußball-Himmel. Der HSV durchlebte in diesen 90 Minuten so ziemlich alles, was ein Fußballspiel bereithalten kann. So ist er, dieser Verein. Spätestens jetzt weiß das auch Trainer Daniel Thioune.

Nur 300 Fans sahen das Torfestival in Paderborn

Ein Auf und Ab an der Pader, das weit mehr Fans verdient gehabt hätte. Handverlesene 300 von ihnen durften auf der Tribüne Platz nehmen, mehr waren zu später Stunde aus Lärmschutzgründen nicht erlaubt.

Der HSV dreht auch ohne Kittel auf

Sie sahen zunächst einen HSV, der auch ohne Sonny Kittel mächtig aufdrehte. Der Offensivmann hatte am Morgen über Unwohlsein geklagt und wurde zurück nach Hamburg gefahren. Dort wird er heute vorsichtshalber einen gesonderten Corona-Test absolvieren.

Wintzheimer trifft zur frühen HSV-Führung

Seine Kollegen zeigten den Hausherren früh, wo der Hammer hing. 14 Minuten waren absolviert, als Dudziak Wintzheimer bediente, der mit links aus knapp 20 Metern abzog – die Führung für den HSV.

Terodde trifft im Stile eines Top-Torjägers

Damit nicht genug: Zehn Minuten später nutzte Terodde einen Fehler der Paderborner im Stile eines Top-Torjägers aus, traf nach Schonlaus Querschläger gegen Okoroji eiskalt zum 2:0 (24.). Es lief wie geschmiert.

Von 2:0 auf 2:3 – die verrückten vier Minuten an der Pader

Was dann aber zwischen der 34. und 38. Minute passierte, konnte auch im Nachhinein kaum jemand erklären. Weil es schlichtweg nicht zu fassen war.

Gjasula mit dicken Patzern gegen seinen Ex-Verein

Riesig hatte sich Klaus Gjasula auf seine Rückkehr zu seinem Ex-Verein gefreut, dann erlaubte er sich binnen vier Minuten drei schwere Fehler – prompt stand es 2:3. Unbegreiflich.

Paderborns Führich schockt den HSV

Zunächst hatte Leibold im Strafraum noch retten wollen, traf aber Führich – Srbeny verwandelte den Strafstoß zum Anschluss (34.). Zwei weitere Gjasula-Patzer nutzte Führich dann gnadenlos aus, traf erst zum Ausgleich (36.), dann sogar zur SCP-Führung (38.).

Nach der Pause: Der HSV zeigt Nehmerqualitäten

Vieles sprach dafür, dass diese vier Minuten – nicht mehr als eine Zigarettenpause also – als erster rabenschwarzer Fleck in die Geschichte dieser noch jungen HSV-Saison eingehen sollten. Taten sie aber nicht. Denn der HSV offenbarte mächtige Nehmerqualitäten und schlug zurück.

Ausgleich: Terodde hält die Hacke rein

Wieder waren es Wintzheimer und Terodde, die die Fans daheim vor den Fernsehern, Laptops oder Handys jubeln ließen. Youngster Wintzheimer bereitete vor, Oldie Terodde hielt die Hacke rein – der Ausgleich (57.).

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Hunt behält beim Elfmeter die Nerven

Aber sie wollten ja an die Spitze, auch wenn es ihrem Trainer schnuppe war, wie er vorher noch wissen ließ. „Es ist mir egal, ob wir nach diesem Spiel Erster, Zweiter oder Fünfter sind“, hatte Thioune gesagt. Aber dann doch lieber Erster, oder? Joker Hunt tat ihm den Gefallen, verwandelte den an Wintzheimer verursachten Strafstoß (83.) – der Sieg, der den HSV zum Tabellenführer machte!

Selbst Gjasula kann am Ende wieder lachen

Da konnte dann auch Gjasula wieder lachen. „Dafür sind wir ein Team“, sagte er, bevor es zum Feiern in die Kabine ging. 

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