Doping-Arzt von HSV-Fan eingeschüchtert? Neue Entwicklung bei Vuskovic
Die Angelegenheit hat längst das Zeug, zur unendlichen Geschichte zu verkommen. Am 10. März steigt in Frankfurt die dritte Anhörung im Fall des unter Dopingverdacht stehenden Mario Vuskovic (21). Bis dahin soll der Kanadier Dr. Jean-François Naud ein weiteres Gutachten erstellen und nach Möglichkeit den Rest-Urin des HSV-Verteidigers erneut analysieren. Ob es dazu wirklich kommt, ist fraglich – denn die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) könnte den Riegel vorschieben. Derweil berichtet der in dem Fall zuständige Arzt Dr. Sven Voss der MOPO davon, wie offenbar jemand versucht hat, ihn einzuschüchtern.
Die Angelegenheit hat längst das Zeug, zur unendlichen Geschichte zu verkommen. Am 10. März steigt in Frankfurt die dritte Anhörung im Fall des unter Dopingverdacht stehenden Mario Vuskovic (21). Bis dahin soll der Kanadier Dr. Jean-François Naud ein weiteres Gutachten erstellen und nach Möglichkeit den Rest-Urin des HSV-Verteidigers erneut analysieren. Ob es dazu wirklich kommt, ist fraglich – denn die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) könnte den Riegel vorschieben.
Es sind keine leichten Zeiten für Dr. Sven Voss. Direkt zum Start in seine Arbeitswoche erhielt der Leiter des Instituts für Dopinganalytik in Kreischa eine Nachricht, die seine Laune gehörig dämpfte. Im Mail-Fach des 45-Jährigen, der Vuskovics Urin analysiert hatte und in A- und B-Probe auf ein positives Epo-Ergebnis gekommen war, fand sich am Montag auch die Zuschrift eines aufgebrachten HSV-Fans. Dessen Botschaft: Man werde Voss’ Arbeit fortan ganz genau beobachten. Sollte Vuskovic – dem eine Sperre von bis zu vier Jahren droht – tatsächlich verurteilt werden, müsse Voss mit dieser Schuld lebenslang zurechtkommen müssen. Das wolle er ja wohl nicht.
Recht niveaulose Einschüchterungsversuche, die freilich nichts mehr an der Entscheidung des Institutsleiters ändern werden. Nur: Wie geht es jetzt weiter?
Vuskovic-Urin lagert weiterhin in Kreischa
Völlig offen. Während des DFB-Sportgericht sich wünscht, dass Vuskovics Rest-Urin in Kanada nochmals untersucht wird, kann von einem Versand der 43 Milliliter, die übrig sind, noch keine Rede sein. Die am 16. September entnommene Körper-Flüssigkeit wird weiterhin in Kreischa gelagert. Und möglicherweise auch gar nicht den Weg nach Übersee antreten.
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Nach MOPO-Informationen sind zunächst die Juristen der WADA am Zug. Sie werden darüber befinden, ob eine mögliche C-Probe, die in ihrem Reglement schlicht und ergreifend nicht vorgesehen ist, überhaupt eine rechtliche Anerkennung finden würde. Sollten die Anwälte dies verneinen, stellt sich die Frage, ob Dr. Naud nicht besser gleich von einer weiteren Analyse Abstand nehmen würde. Bis diese Entscheidung gefallen ist, soll der Urin ohnehin in Kreischa verbleiben.
Auch noch keine Entscheidung im März?
Der HSV verfolgt die Diskussion aufmerksam und kritisch. Schon die Maßnahme des DFB-Sportgerichts, Dr. Naud als neutralen Sachverständigen zu benennen, stieß auf Unmut – weil der Kanadier gemeinsam mit Dr. Voss in der „WADA Epo Group“ sitzt und ein Interessenkonflikt drohen könnte. Vuskovics Anwälte und HSV-Jurist Philipp Winter teilten dem Gericht ihren Unmut schriftlich mit, an der Entscheidung dürfte dies aber wohl nichts ändern.
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Derzeit deutet vieles darauf hin, dass der Fall im März erneut in die Verlängerung gehen dürfte. Als nächste Instanz bliebe dem HSV der Weg vor das DFB-Bundesgericht, anschließend könnte der Internationale Sportgerichtshof CAS um eine Entscheidung gebeten werden. Bis es soweit ist, würden Monate ins Land ziehen – in denen Vuskovic keinen Fußball spielen darf.