Sebastian Schonlau im Trikot der Vancouver Whitecaps

Sebastian Schonlau im Trikot der Vancouver Whitecaps. Auf sein Debüt in der Major League Soccer wartet der ehemalige HSV-Kapitän noch. Foto: IMAGO / Imagn Images

„Zeit war reif“: So denkt Schonlau über seinen HSV-Abschied und Thomas Müller

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Vier Jahre hat Sebastian Schonlau mit dem HSV um den Aufstieg in die Bundesliga gekämpft. Als das große Ziel in diesem Frühjahr endlich erreicht wurde, spielte der Kapitän in den weiteren Planungen der Hamburger plötzlich keine Rolle mehr. Er entschied sich im Sommer für einen Wechsel zum MLS-Klub Vancouver Whitecaps, wo er künftig zusammen mit Thomas Müller auf Titeljagd gehen will. Nun hat der Innenverteidiger erstmals ausführlich über alles gesprochen.

Seit knapp zwei Monaten lebt Schonlau mittlerweile in Kanada. Für die Vancouver Whitecaps in der Major League Soccer hat er allerdings noch kein Spiel bestritten. Der Grund ist eine Achillessehnenverletzung, die er sich kurz nach seinem Wechsel zuzog.

„Das hat sich jetzt doch etwas länger gezogen, als wir alle erwartet hatten. Das trübt natürlich den Start, das muss man deutlich sagen. Ich bin ja zum Fußballspielen hier“, erzählt der Innenverteidiger im Gespräch mit Sport1. Aktuell arbeitet er bereits wieder mit dem Ball auf dem Platz, Ende Oktober – zum Start in die Playoffs – will er dann endlich richtig dabei sein.

An Müller hat Schonlau nicht die besten Erinnerungen

Von den Bedingungen, den Mitspielern und der Stadt ist Schonlau in Vancouver ziemlich angetan. Mit Thomas Müller, gegen den er in der Bundesliga und im DFB-Pokal jeweils einmal (mit Paderborn) gespielt hat, verbindet der ehemalige HSV-Kapitän zwar nicht die „besten Erinnerungen“, weil die Bayern damals beide Spiele gewonnen haben. Jetzt mit ihm in einem Team zu stehen, sei aber „natürlich cool“, so Schonlau. „Er ist ein Spieler, von dem man viel lernen kann, weil er alles erreicht hat, was du irgendwie erreichen kannst.“

Sebastian Schonlau (l.) und Jonas Meffert sind mit dem HSV in die 1. Liga aufgestiegen. WITTERS
Sebastian Schonlau und Jonas Meffert auf dem HSV-Aufstiegstruck
Sebastian Schonlau (l.) und Jonas Meffert sind mit dem HSV in die 1. Liga aufgestiegen.

In Vancouver hat Schonlau wieder Spaß am Fußball

Gespielt wird in der MLS auf Kunstrasen – für Schonlau ungewohnt, aber kein Problem. „Die Bedingungen sind super“, sagt der Innenverteidiger, der mit Blick auf seinen neuen Arbeitgeber betont: „Es wird sich um alles gekümmert. Das ist unglaublich. Es wird ganz viel Wert darauf gelegt, dass wir uns wohlfühlen. Es ist viel Feuer drin. Die Jungs sind sehr offen und haben mich vom ersten Tag an gut aufgenommen. Hier kann ich wieder richtig Spaß am Fußball haben.“

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Beim HSV war dieser Spaß zuletzt etwas verloren gegangen. Schonlau, der dreieinhalb Jahre in Hamburg immer gespielt hatte, wenn er fit war, verlor in der Rückrunde der Aufstiegssaison seinen Stammplatz. Auch in der Bundesliga wurde mit ihm nur noch bedingt geplant. Dazu sagt er bei Sport1: „In der vergangenen Saison hat sich ein bisschen etwas verändert an meiner Rolle. Ich habe ein paar Spiele weniger gemacht, und deswegen war es durchaus vorstellbar, dass es für mich in Hamburg nicht mehr so weitergeht, wie ich es gewohnt war.“

Der HSV ist Schonlau „ans Herz gewachsen“

In der Vorbereitung auf die neue Saison wurde Schonlau „frühzeitig kommuniziert, dass es für mich nicht einfach werden würde“ in der Bundesliga. Trotzdem blieb er zunächst beim HSV und wartete die weitere Entwicklung ab. Die Entscheidung fiel erst im August, kurz vor dem Saisonstart in Deutschland. Schonlau: „Die Zeit war reif für einen Wechsel. Weil sich die Dinge so ergeben haben. Weil sich die Sicht des Trainers auf mich sportlich verändert hat. Und dann liegt es in meiner Verantwortung, für mich selbst zu sorgen, für meine Karriere zu sorgen – und das habe ich getan.“

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Sein Vertrag in Vancouver läuft bis Ende 2026. Wie es danach für den 31-Jährigen weitergeht, ist noch offen. Fest steht: Dem HSV bleibt er verbunden. Auch wenn sein Ende in Hamburg sicherlich unbefriedigend war, blickt er nicht mit Groll zurück. „Der Verein ist mir einfach ans Herz gewachsen“, sagt Schonlau. „Ich hatte vier ganz, ganz intensive Jahre in Hamburg, die ich wirklich nicht missen möchte – es war eigentlich alles an Höhen und Tiefen dabei, was man sich vorstellen kann. Ich habe jede Sekunde genossen, aber es war nun ein guter Zeitpunkt für mich für eine Veränderung.“

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