Dicke Luft bei HSV-Gegner Wolfsburg: Spieler-Aufstand gegen den Trainer
Beim kommenden HSV-Gegner VfL Wolfsburg herrscht Unruhe. Drei Tage vor dem Spiel im Volkspark (Samstag, 15.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) stecken die „Wölfe“ tief in der Krise – sportlich wie intern. Die Niedersachsen, die mit dem Ziel „Europapokal“ in die Saison gestartet waren, liegen nach sieben Spieltagen auf Platz 15. Dicke Luft also vor dem richtungsweisenden Spiel in Hamburg.
Trainer Paul Simonis, der im Sommer vom niederländischen Klub Go Ahead Eagles kam, galt bereits bei seiner Verpflichtung als Notlösung. Nach nur zwei Monaten im Amt steht er massiv unter Druck. Vier Niederlagen in Folge, zuletzt ein blamables 0:3 gegen Stuttgart, haben die Stimmung im Verein kippen lassen. Bereits das 1:3 in Augsburg war als Alarmsignal gewertet worden.
Auch Kritik an VfL-Boss Christiansen nimmt zu
Nach Informationen der „Bild“-Zeitung suchten zuletzt mehrere Spieler das Gespräch mit Sportdirektor Sebastian Schindzielorz. Dabei sollen sie nicht nur ihre Sorgen über die sportliche Lage geäußert, sondern auch Kritik an Trainingsinhalten, Personalentscheidungen und der Teamführung geübt haben. Auch innerhalb der Mannschaft gibt es offenbar Spannungen: Einstellungen einzelner Spieler wurden dem Bericht zufolge intern thematisiert.

Zudem wächst die Unzufriedenheit mit Sportchef Peter Christiansen. Ihm wird vorgeworfen, zu großen Einfluss auf den Trainer zu nehmen und in der Öffentlichkeit kaum Präsenz zu zeigen. Auch im Aufsichtsrat soll die Kritik an ihm zunehmen. „Wir gehen unseren Weg konsequent weiter“, sagte Christiansen zuletzt auf der Vereins-Website.
HSV-Trainer Merlin Polzin: „Dann haben wir keine Chance“
Für Simonis und den VfL ist das Duell mit dem HSV also bereits ein richtungsweisendes. Der Druck ist groß. Ein weiterer Rückschlag könnte nicht nur sportlich schwer wiegen, sondern auch personelle Konsequenzen nach sich ziehen. Der HSV trifft also auf einen Gegner, der um seine Stabilität kämpft – und womöglich schon am Samstag um weit mehr als drei Punkte spielt.
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Merlin Polzin will sich hiervon allerdings freimachen, sagt angesichts der Unruhe bei den „Wölfen“ sogar: „Das ist ganz, ganz gefährlich, weil immer noch eine Mannschaft auf uns trifft, die einen mehr als doppelt so hohen Kaderwert hat, die mehr als dreimal so viel internationale Erfahrung hat und mit Topspielern besetzt ist.“ Der HSV-Trainer betont: „Wenn wir nur zwei Prozent weniger machen als in Leipzig (beim 1:2; d. Red.), werden wir das Spiel ganz klar verlieren und keine Chance haben. Es ist meine Aufgabe, eine seriöse Vorbereitung zu machen.“ Damit seine Mannschaft die angeschlagenen Gäste nicht unterschätzt – und am Ende bezwingt.
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