Der HSV kann wieder auf Suhonen setzen: „Ich habe schon etwas geändert“
Anssi Suhonen ist wieder da. Rechtzeitig zur Crunch-Time dieser Saison schickt sich der 22-Jährige an, beim HSV wieder für Furore zu sorgen. Die MOPO hat mit dem Finnen über eine wichtige Umstellung, den Aufstiegstraum, Skeptiker und die EM 2024 in Hamburg gesprochen.
In seiner Heimat ist er mittlerweile eine große Nummer. Nach seinen jüngsten Auftritten im Nationalteam schauen die Finnen genau hin, wie sich Anssi Suhonen beim HSV schlägt, und würden sich freuen, künftig einen weiteren ihrer Spieler in der Bundesliga sehen zu können. Rechtzeitig zur Crunch-Time dieser Saison schickt sich der 22-Jährige an, auch beim HSV wieder für Furore zu sorgen.
Plötzlich ist er einer der Hoffnungsträger. So bitter das jüngste 2:2 in Düsseldorf auch schmeckte: Suhonen kehrte als einer der Gewinner aus dem Rheinland zurück, weil er die Offensive nach seiner Einwechslung spürbar belebte. „Wenn ich spielen darf, bin ich glücklich“, sagt er der MOPO freudestrahlend und lechzt nach mehr Spielzeit. Die könnte er schon am Samstag gegen Hannover bekommen.
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Suhonen ist wieder da. Zwei Monate lang musste der Mittelfeldmann zum Jahresstart wegen eines Sehnenanrisses pausieren, nun sprüht er wieder vor Spielfreude. Vor dem Kick in Düsseldorf überzeugte er für Finnland in Dänemark (1:3) und Nordirland (1:0). HSV-Trainer Tim Walter sah es mit Freuden, stellte aber auch fest: „Eigentlich hat Anssi zu lange gespielt. Bei dem Kleinen müssen wir immer aufpassen, dass er sich nicht gleich wieder verletzt.“
HSV-Profi Suhonen trinkt keine Milch mehr
Suhonen kennt die Gedanken seines Trainers. „Ich verstehe seine Sorge“, sagt er. „Trotzdem war ich sehr glücklich über jede Minute, die ich spielen durfte. Aber es stimmt schon: Ich muss natürlich etwas aufpassen.“
Keiner wüsste das besser als Suhonen. Verletzungen waren bislang das große Problem seiner noch jungen Karriere. Beinahe die Hälfte der vergangenen drei Jahre lag er auf Eis, 539 Tage insgesamt. „Aber Angst habe ich nicht“, stellt er klar und erzählt: „Ich habe auch schon etwas geändert. Seit etwa einem Jahr ernähre ich mich glutenfrei. Keine Eier, keine Milch! Das tut mir sehr gut und ich hatte seitdem auch keine muskulären Probleme mehr. Bei den letzten Verletzungen war einfach Pech im Training dabei, das kann immer passieren.“
Nun greift er wieder an – und scharrt mit den Hufen. „Mit zunehmender Spielzeit wird der Rest von allein kommen“, ist sich Suhonen sicher und denkt groß: „Es ist unser Ziel, aufzusteigen. Dazu will ich meinen Teil beitragen.“
Dass der Druck durch das Abrutschen auf Rang drei und nur einen Sieg aus den vergangenen fünf Partien wächst, registriert er zwar. Nervös macht ihn das nicht. „Wir bleiben bei uns und machen so weiter, wie die ganze Saison“, sagt Suhonen, der vor sechs Jahren aus Helsinki-Käpylä in die HSV-Jugend wechselte. Den Skeptikern entgegnet er: „Was geredet oder geschrieben wird, interessiert mich persönlich nicht so sehr. Das gehört vermutlich mit dazu, ich kenne das.“ Dann zuckt er mit den Achseln.
Finne Suhonen träumt von der EM 2024 in Hamburg
Im Volkspark erhoffen sie sich, dass genau diese Unbekümmertheit zu einem der Trümpfe im Aufstiegskampf wird. „Erst der Aufstieg mit dem HSV und dann nächstes Jahr EM-Spiele mit Finnland im Volkspark – das wäre geil“, sagt Suhonen und blickt schon einen Tick voraus. Nur eines muss er erstmal lassen. Seine geliebte finnische Milch wird auch weiterhin nicht mehr auf den Tisch kommen, seine Muskeln danken es ihm. „Aber was soll’s“, sagt Suhonen. „Nach der Karriere kann ich davon so viel trinken, wie ich will.“ Erstmal will er spielen. So viel wie möglich.