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HSV-Sportvorstand Jonas Boldt (Mitte) und Sportdirektor Claus Costa (l.) konnten Trainer Tim Walter keinen neuen Innenverteidiger präsentieren.
  • HSV-Sportvorstand Jonas Boldt (Mitte) und Sportdirektor Claus Costa (l.) konnten Trainer Tim Walter keinen neuen Innenverteidiger präsentieren.
  • Foto: IMAGO/Eibner

Der HSV geht ins Risiko – Walter muss ohne Wunschtransfer den Aufstieg schaffen

Es gab nicht wenige HSV-Fans, die bis zur letzten Minute darauf hofften, dass sich doch noch etwas tun würde. Ein überraschender Transfer, den niemand vermutete. Irgendein Schachzug, der bis zuletzt in der Schwebe hing. Doch daraus wurde nichts. Der HSV geht ohne frisches Abwehr-Blut in den weiteren Verlauf der Rückrunde und verzichtete darauf, am Deadline Day zuzuschlagen.

Tim Walter hielt die Spannung noch mal hoch, als er am Donnerstag um 14.45 Uhr von der MOPO gefragt wurde, ob nicht vielleicht doch noch ein Neuer kommen würde. „Ausgeschlossen ist nie etwas“, sagte der Trainer da gut gelaunt. Es sei „unser Job, alle Dinge auszuschöpfen“. Doch spätestens um 18 Uhr, als das Transferfenster des Winters schloss, stand fest: Das war es.

Es bleibt bei zwei Winterzugängen beim HSV

Zwei Neue präsentierte der HSV in diesem Winter. Mittelfeldmann Masaya Okugawa (zur Leihe aus Augsburg) und Außenverteidiger Noah Katterbach (ablösefrei aus Köln). Die vom Klub selbst zur Hauptaufgabe erklärte Suche nach einem weiteren Innenverteidiger aber endete ergebnislos.

Letztlich fahndete der HSV lange, fand aber keine Lösung, die die Verantwortlichen restlos überzeugte. David Zima (23) wäre so eine gewesen, doch der Tscheche wechselte vom FC Turin zu Slavia Prag. Zwar gab es auch gestern noch Optionen, die von Sportvorstand Jonas Boldt und Sportdirektor Claus Costa geprüft wurden. Am Ende aber stand die Überzeugung, dass all diese Möglichkeiten keine Verstärkung des Kaders darstellen würden. So verzichtete der HSV auf einen Last-Mi­nute-Deal.

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Das mag aus Sicht der Entscheidungsträger verständlich sein. Dennoch gehen sie damit enorm ins Risiko. Die Schwächen in der Hamburger Abwehrmitte sind seit Monaten erkennbar, trotz bereits acht Zu-Null-Spielen in dieser Saison. Gerade erst erlitt der HSV daheim gegen Karlsruhe (3:4) defensiv einen schweren Rückschlag.

Und nun? In Berlin dürften erneut die zuletzt wackelnden Stephan Ambrosius und Guilherme Ramos das Pärchen im Abwehr-Zentrum bilden. Dennis Hadzikadunic, der in der Hinrunde mehrfach böse patzte, steht als Backup bereit.

Hoffen auf ein schnelles Schonlau-Comeback 

Sehnsüchtig erwartet wird von den HSV-Offiziellen Sebastian Schonlaus Comeback. Der Kapitän, der in dieser Saison aufgrund von Wadenproblemen dauerverletzt ist, steht kurz vor der Rückkehr ins Team-Training, könnte – wenn alles perfekt läuft – kommende Woche gegen Hannover dabei sein. Wirklich seriös planbar ist das ob Schonlaus Leidensgeschichte aber nicht. Wehe, der Kapitän würde sich erneut verletzen und dann wieder länger pausieren müssen.

Ein wackliges Gebilde, auf das der HSV setzt. Walter aber macht das, was er machen muss. Er nimmt es hin, so sehr sich der Trainer auch frisches Blut gewünscht hätte. „Ich habe immer gesagt, dass ich gern mit den Spielern arbeite, die ich habe“, ließ er wissen.

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Möglich, dass er es nun allerdings ist, der die Suppe in Kürze auslöffeln muss. Walter steht mächtig unter Druck, schon eine Pleite am Samstag in Berlin würde seinen Stuhl erheblich wackeln lassen.   

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