Warum sich der Heimspiel-König des HSV nicht auf den Volkspark verlassen will
Die 16 Liga-Heimspiele, seit denen der HSV mittlerweile saisonübergreifend ungeschlagen ist, kommen längst noch nicht heran an die 43 (!) niederlagenlosen Heim-Partien in Serie zwischen Juni 1981 und November 1983. Es ist eine Marke für die Ewigkeit. Ein Heimspielkönig von damals erklärt das Erfolgsgeheimnis – und stellt eine klare Forderung an die heutigen HSV-Profis.
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An einer historischen Bestmarke, die sich auf die Macht im Volksparkstadion bezieht, ist der HSV schon ganz dicht dran – am Freitag könnte er sie sogar schon einstellen. Ein anderer Rekord ist allerdings noch sehr weit weg: Die 16 Liga-Heimspiele, seit denen der HSV mittlerweile saisonübergreifend ungeschlagen ist, kommen längst noch nicht heran an die 43 (!) niederlagenlosen Heim-Partien in Serie zwischen Juni 1981 und November 1983. Es ist eine Marke für die Ewigkeit. Und eine, die sich – passend zur momentanen Dominanz im Volkspark – diese Woche zum 40. Mal jährt.
30 Siege und 13 Unentschieden, verteilt auf vier Saisons und über 29 Monate. Und währenddessen: keine einzige Bundesliga-Pleite im alten Volksparkstadion. „Wir waren zu Hause schon eine Macht”, erinnert sich Bernd Wehmeyer. Die Klub-Legende (236 Pflichtspiele für den HSV von 1978 bis 1986) erlebte die Rekord-Serie mit und „weiß aus Gesprächen mit alten Kumpanen” von damals: „Die Gegner sind damals ungerne nach Hamburg gekommen. Weil sie wussten: Das wird unangenehm und da ist nicht viel zu holen.” Das galt auch für den 1. FC Nürnberg am 26. November 1983.
Wahnsinnige Heimserie des HSV jährt sich zum 40. Mal
40 Jahre ist das 4:0 gegen die Franken an diesem Sonntag her. Und es war das 43. Spiel in Folge, dass der HSV seinerzeit im Volkspark nicht verlor. Historisch. „Wir hatten ja auch eine ganz gute Truppe mit Hrubesch, Magath, Manni Kaltz, Ditmar Jacobs”, sagt Wehmeyer und nennt damit nur ein paar Ikonen.
„Wir wollten alle Spiele gewinnen, egal ob zu Hause oder auswärts. Das hat die Mannschaft ausgezeichnet”, erklärt der heute 71-Jährige. „Auf irgendeine Serie geschielt haben wir nicht.” Und die habe Trainer Ernst Happel in der Spielbesprechung damals auch nie zum Thema gemacht. „Die Serie hat sich dann zwangsläufig so ergeben.” Und sie war elementar für die beiden Meistertitel in 1981/82 und 1982/83. Lang ist’s her.
Die heutige HSV-Mannschaft ist nicht zu vergleichen mit der Welt-Auswahl aus den 1980er-Jahren. Zudem ist das Stadion heute ein gänzlich anderes. „Ich sitze bei den Heimspielen meistens mit Horst (Hrubesch, d. Red.) zusammen. Nicht nur einmal hat er schon zu mir gesagt: Stell dir mal vor, wir hätten in so einem Stadion gespielt”, erzählt Wehmeyer und lacht. „Dann wäre die Serie damals vielleicht noch länger gewesen.” Noch historischer als ohnehin schon.
HSV-Legende Wehmeyer fordert bessere Auswärtsbilanz
Aber noch etwas ist derzeit anders als vor 40 Jahren – und das weiß auch Wehmeyer. „Wir hatten damals”, blickt der Ex-Linksverteidiger und heutige e.V.-Vizepräsident zurück, „auch eine ganz gute Auswärtsbilanz.” Im Gegensatz zum HSV der Gegenwart. „Die Bilanz muss auswärts besser werden, wenn man aufsteigen will”, mahnt Wehmeyer. „Da muss man nicht diskutieren.”
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Sechs Punkte aus sieben Partien in der Fremde sind schlicht zu wenig. Sechs Heimsiege zum Saisonstart andererseits beeindruckend – und so gut, dass der HSV gegen Braunschweig einen anderen unter Happel aufgestellten Rekord einstellen kann: sieben gewonnene Liga-Heimspiele zum Start der Saison 1986/87. Vor ebendieser Spielzeit hatte Wehmeyer seine Karriere beendet. Aus den Zahlen von heute leitet er aber ab: „An den Heimspielen wird der Aufstieg in dieser Saison nicht scheitern.”