„Das darf nicht passieren“: Platzverweis für Elfadli hat beim HSV Konsequenzen
Trotz unterirdischer erster Halbzeit (kein Torschuss) und 0:1-Rückstand hätte der HSV das Spiel in Ulm noch drehen und am Ende mehr als nur ein Remis (1:1) mit nach Hamburg nehmen können. Dass das nicht gelang, lag auch an Daniel Elfadli, der nach 68 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz flog. Besonders seine erste Verwarnung sorgte hinterher für reichlich Ärger und auch klare Worte.
Grundsätzlich gehört Elfadli zu den besten HSV-Spielern in dieser Saison. In nur wenigen Monaten hat sich der Zugang aus Magdeburg in Hamburg zum Anführer und Leistungsträger entwickelt. Beim Aufritt in Ulm gab es von ihm nun ein komplett anderes Bild – mit bitteren Folgen für den HSV.
Elfadli holt sich wegen Ballwegschlagens die erste Gelbe
Los ging das Drama in der ersten Halbzeit. Bei den Hamburgern funktionierte auf dem Platz nichts. Elfadli reagierte darauf mit Frust. In der 42. Minute war er mit einer Schiedsrichter-Entscheidung unzufrieden und schlug den Ball weg. Dafür gab es Gelb. Ein ziemlich dummer Aussetzer, der im zweiten Durchgang dann zu seinem Platzverweis führte. Beim Versuch den Ball in das Tor zu grätschen, kam er deutlich zu spät und erwischte Gegenspieler Niklas Kolbe hart. Damit war für Elfadli das Spiel vorbei.
„Wir wissen, dass Elfadli ein sehr impulsiver Spieler ist, der auch heute wieder mit vielen Ballgewinnen in der ersten Halbzeit für Situationen gesorgt hat, die uns helfen“, erklärte Merlin Polzin nach dem Abpfiff. Auf die lobenden Worte folgte dann aber auch direkt eine klare Ansage des Trainers: „Was mir nicht gefällt – und das weiß der Junge auch selber – ist, dass die erste Gelbe Karte total unnötig ist, weil wir auch wussten, auf was wir uns heute einstellen müssen. Das darf nicht passieren.“
Polzin: „Damit hat er uns allen keinen Gefallen getan“
Damit nicht genug. Auch die zweite Gelbe Karte hätte so nicht passieren dürfen. Polzin: „Da versucht er mit aller Energie, die ihn auch auszeichnet, das Tor zu machen. Am Ende ist er einen Schritt zu spät. Er hilft uns damit nicht, weil wir dann knapp 30 Minuten in Unterzahl waren. Damit hat er der Mannschaft und uns allen keinen Gefallen getan. Das werden wir gemeinsam aufarbeiten.“
Der Vorfall wird beim HSV also noch ein Nachspiel haben. Auch Kapitän Schonlau („Er weiß selber, dass das nicht die beste Gelb-Rote Karte war“) will mit Elfadli noch mal über alles reden. Der Mittelfeldspieler selbst war hingegen erst mal froh, dass es trotz seines doppelten Aussetzers immerhin noch zu einem Punkt in Ulm gereicht hatte. „Ihm tut das selber alles am meisten weh“, so Polzin.
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Genug Zeit, um über alles nachzudenken, hat Elfadli nun. Beim Hinrunden-Finale am kommenden Samstag gegen Fürth ist er gesperrt. Erst im neuen Jahr geht es für ihn beim HSV weiter. Dann hoffentlich wieder in der Form, in der er sich bis zu seinem Aufritt in Ulm gezeigt hat.