1000 Tage HSV! Boldt-Bilanz mit Transfer-Plus – aber einem großen Makel
Auf den HSV wartet an diesem Donnerstag ein fast schon historisches Jubiläum. Es geht um Sportvorstand Jonas Boldt. Seit 1000 Tagen ist er dann im Amt. Was hat er bewirkt? Die MOPO hat sich im Volkspark umgehört und eine Bilanz gezogen.
Wer in den vergangenen zehn Jahren beim HSV einen Vertrag als Sportchef unterschrieb, der hat diesen in der Regel nicht erfüllt, sondern wurde vorher wieder ausgetauscht. Frank Arnesen, Peter Knäbel, Oliver Kreuzer, Jens Todt oder Ralf Becker gehören zu dieser Gruppe, um nur ein paar Namen zu nennen. Bei Boldt läuft es anders. Er hat seinen Vertrag bereits verlängert und macht am Donnerstag die 1000 Tage voll. Vor ihm war das in diesem Jahrtausend nur Dietmar Beiersdorfer in seiner ersten HSV-Amtszeit gelungen.
Mit Boldt gibt es beim HSV endlich wieder Kontinuität in dem Bereich der sportlichen Führung. Es ist ein entscheidender Schritt für eine bessere Zukunft – auch wenn in den vergangenen 1000 Tagen beim HSV sicher nicht alles gut war und nur richtige Entscheidungen getroffen wurden.
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Auf den HSV wartet an diesem Donnerstag ein fast schon historisches Jubiläum. Es geht um Sportvorstand Jonas Boldt. Seit 1000 Tagen ist er dann im Amt. Was hat er bewirkt? Die MOPO hat sich im Volkspark umgehört und eine Bilanz gezogen.
Wer in den vergangenen zehn Jahren beim HSV einen Vertrag als Sportchef unterschrieb, der hat diesen in der Regel nicht erfüllt, sondern wurde vorher wieder ausgetauscht. Frank Arnesen, Peter Knäbel, Oliver Kreuzer, Jens Todt oder Ralf Becker gehören zu dieser Gruppe, um nur ein paar Namen zu nennen. Bei Boldt läuft es anders. Er hat seinen Vertrag bereits verlängert und macht am Donnerstag die 1000 Tage voll. Vor ihm war das in diesem Jahrtausend nur Dietmar Beiersdorfer in seiner ersten HSV-Amtszeit gelungen.
Mit Boldt gibt es beim HSV endlich wieder Kontinuität in dem Bereich der sportlichen Führung. Es ist ein entscheidender Schritt für eine bessere Zukunft – auch wenn in den vergangenen 1000 Tagen beim HSV sicher nicht alles gut war und nur richtige Entscheidungen getroffen wurden.
Der HSV-Aufstieg bleibt für Boldt das große Ziel
Als Boldt am 24. Mai 2019 im Volkspark begann, hatte der HSV gerade den direkten Wiederaufstieg verpasst. Mit „Ambitionen“ legte der neue starke Mann los. Zügig zurück in die Erste Liga sollte es gehen. Viele Spieler-Transfers und drei Trainer später spielt der HSV immer noch in Liga zwei.
Es gibt mehrere Gründe, warum es auch unter Boldt bislang nicht mit dem Aufstieg geklappt hat. Es pauschal als Scheitern der sportlichen Führung zu bezeichnen und direkt personelle Konsequenzen zu ziehen, wäre in der Vergangenheit der normale HSV-Weg gewesen. Boldt erhält mehr Zeit, weil in vielen Bereichen die Entwicklung stimmt.
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Macht und Geld standen beim HSV früher oft im Vordergrund. Das hat für eine permanente Unruhe gesorgt und letztlich mehr geschadet als geholfen. Mit Boldt im Team ist Ruhe eingekehrt, es wurden Strukturen verändert und Weichen neu gestellt. Der eigene Nachwuchs als Basis steht wieder im Fokus. Horst Hrubesch wurde als wichtiges Puzzleteil in den Volkspark zurückgeholt und das Geld wird nicht mehr – mit der Hoffnung sich den Erfolg kaufen zu können – auf dem Transfermarkt rausgeworfen.
Transferüberschuss von knapp 20 Millionen Euro beim HSV
Zusammen mit Sportdirektor Michael Mutzel hat Boldt bislang für einen Transferüberschuss von knapp 20 Millionen Euro gesorgt. Dass trotzdem nicht alle Transfers passten, ist bekannt. Ein negatives Beispiel ist der Sommer 2020, als neue „Säulen-Spieler” (unter anderem Sven Ulreich) für wenig Geld kamen, der Erfolg dennoch ausblieb.
Fakt ist, bislang stand in jeder Zweitliga-Saison ein Team auf dem Platz, das um den Aufstieg mitgespielt hat. So sieht es auch in dieser Spielzeit aus, in der mehr denn je auf das Thema Entwicklung gesetzt wird. Die Anzahl der Spieler aus dem eigenen Nachwuchs ist groß, das gleiche gilt für die Identifikation mit dem HSV. Eine Entwicklung ist klar zu erkennen. Dass diese früher oder später auch zum Aufstieg führen muss, ist kein Geheimnis. Für Boldt ist es ein langer Weg zum großen Glück, viele Meter hat er bereits zurückgelegt.
Boldt will auch in 1000 Tagen noch beim HSV sein
„Es war bis jetzt eine intensive Zeit“, sagt Boldt über seine ersten 1000 Tage beim HSV. Mit Blick auf die Zukunft erklärt er: „Am besten bin ich in 1000 Tagen immer noch beim HSV. Das würde bedeuten, dass wir gemeinsam weitere Schritte gegangen sind, denn unsere Entwicklung ist noch längst nicht abgeschlossen. Ein wichtiger Punkt ist, dass sich jeder im Team dem Klub verschreibt, wir unseren Zusammenhalt weiterleben, hungrig und akribisch bleiben. Das haben wir bis hierhin geschafft, darauf können wir aufbauen. Wir wollen den Weg der Ruhe und Kontinuität weitergehen. Dann werden wir auch erfolgreich sein.“