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  • Für den HSV war Johan Djourou von 2013 bis 2017 aktiv.
  • Foto: WITTERS

Corona-Chaos: Kurzarbeit abgelehnt: Ex-HSV-Kapitän Djourou gefeuert!

Ein Jahr lang war Johan Djourou auf Vereinssuche, ehe er sich im Januar dem FC Sion anschloss. Nur zweieinhalb Monate später ist der Traum vom dauerhaften Comeback für den Ex-HSV-Kapitän wohl schon wieder ausgeträumt: Aufgrund der Corona-Krise kündigte der Schweizer Erstligist gleich neun Spielern fristlos – auch Djourou.

Zumindest äußerlich ließ er sich nichts anmerken. Auf Instagram zeigte sich Djourou auch am Donnerstag noch bestens gelaunt und jonglierte mit einer leeren Toilettenrolle. „Kein Klopapier mehr da, also muss ich improvisieren“, schrieb er scherzhaft dazu. Galgenhumor und eine Gelassenheit, um die man Djourou bewundern muss. Denn um den 33-Jährigen herum war zu diesem Zeitpunkt ein Fußball-Beben entstanden, das in ganz Europa für Wirbel sorgt.

Ex-HSV-Kapitän Djourou wollte Kurzarbeit nicht akzeptieren

Der „Blick“, renommierteste Boulevard-Zeitung der Schweiz, hatte am Donnerstagmorgen die Bombe platzen lassen. Demnach soll Sions als exzentrisch bekannter Klubboss Christian Constantin (63) Djourou und acht seiner Teamkollegen fristlos gekündigt haben. Der Grund: Wenige Stunden zuvor erhielten sie ein Schreiben des Vereins, indem sie gefragt wurden, ob sie bis auf Weiteres Kurzarbeit (Lohn-Maximum: 12.350 Schweizer Franken pro Monat) akzeptieren würden. Wer auf den Schrieb nicht fristgerecht binnen weniger Stunden antwortete oder verneinte, erhielt die Kündigung.

Sions als exzentrisch bekannter Klubboss Christian Constantin.

Sions als exzentrisch bekannter Klubboss Christian Constantin.

Foto:

imago images/Geisser

Djourous Berater Costa Bonato klagt im „Blick“ an: „In dieser kurzen Zeitspanne war es unmöglich, die Sache seriös abzuklären. Und vom Klub war niemand für Nachfragen erreichbar. Was der FC Sion da gemacht hat, ist alles andere als korrekt.“

Vereinigung der Schweizer Profi-Fußballer protestiert

Constantin begründete die Maßnahmen mit höherer Gewalt. Die Vereinigung der Schweizer Profi-Fußballer aber will das nicht akzeptieren und bezweifelt, dass die Kündigungen rechtens sind.

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Bleibt es dabei, könnte das Corona-Chaos für Djourou das Ende seiner Karriere bedeuten. Von 2013 bis 2017 spielte der 72-malige Nationalspieler beim HSV, war von Sommer 2015 bis November 2016 Kapitän des Vereins. Nachdem Trainer Markus Gisdol Djourou aussortierte, nahmen dessen Verletzungen zu – und es ging immer weiter abwärts. Gastspiele in der Türkei (Antalyaspor) und Italien (SPAL Ferrara) endeten glücklos. Nach langem Zögern gewährte Sion dann Djourou die Chance für einen Neuanfang. Ganze zwei Mal spielte er für den Verein aus dem Wallis.

Nun könnte schon wieder alles vorbei sein.

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