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Die HSV-Profis nach dem 2:2 gegen Nürnberg
  • Gemischte Gefühle: Die HSV-Profis Robert Glatzel, Jan Gyamerah, Jonas David und David Kinsombi (v.l.) sind mit dem 2:2 gegen Nürnberg nur bedingt zufrieden.
  • Foto: WITTERS

HSV verschläft Sprung auf Platz drei – Walter: „Es ärgert mich etwas“

Langweilig wird es nie, wenn der HSV antritt. Das war auch am Sonntag beim 2:2 (1:1) gegen den 1. FC Nürnberg so, am Ende aber hätten sie lieber etwas weniger Spektakel geboten und dafür gewonnen. Durch das Remis verpasste der HSV den Sprung auf Rang drei – weil er sich das Leben durch eigene Schläfrigkeit selbst schwer machte.

Da mussten sich dann auch die Fans erst mal sammeln, um zu entscheiden, was sie von alldem halten sollten. Bis in die fünfte Minute der Nachspielzeit hinein hatte der Großteil der 21.337 Besucher den HSV nach vorn gepeitscht. Nun, nach dem Schlusspfiff, herrschte erst mal Ratlosigkeit. Dann aber brandete doch Applaus auf. Weil der HSV sich zwar mit einem Punkt begnügen musste, aber erneut leidenschaftlich auftrat und gleich zweimal einen Rückstand aufholte.


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Ein Remis also gegen den weiterhin ungeschlagenen Club, der unterstrich, dass in dieser Serie im oberen Drittel mit ihm zu rechnen sein dürfte.  Beinahe hätte es für den HSV sogar noch zu mehr gereicht, doch in der druckvollen Schlussphase bewahrte der Nürnberger Pfosten den FCN vor einem Eigentor (82.). Das wäre er dann fast doch noch gewesen, der Lucky Punch, für den der HSV hart arbeitete.

Der HSV verpasste seinen dritten Sieg in Folge

Er blieb aus. Und damit auch die perfekte Fortsetzung der jüngsten HSV-Erfolgsgeschichte. Die Siege gegen Sandhausen (2:1) und der emotionale Triumph in Bremen (2:0) hatten die Hamburger in Schlagdistanz zu den Top-Rängen der Liga gebracht. Gegen Nürnberg aber verpasste Walters Team den Sprung auf Platz drei. Weil es sich zweimal selbst überrumpelte.

Zunächst sorgte Vuskovic’ übereifriger Griff ins Gesicht von FCN-Angreifer  Dovedan für den Strafstoß, den Valentini nach Video-Überprüfung zum 0:1 verwandelte (22.). Der HSV aber kam zügig durch Glatzels Kopfballtreffer zurück (37.) und ging mit einem positiven Gefühl in die Pause. „Dann aber kommen wir raus und geraten wieder aus heiterem Himmel in Rückstand“, monierte Walter später. Weil sich Heyer keine 30 Sekunden nach dem Wiederanpfiff  von Valentini düpieren ließ und Tempelmann dessen Flanke zum 1:2 einköpfte. 

Doppel-Torschütze Glatzel rettete dem HSV ein Remis

Ein Schlafmützen-Anfall, der den HSV möglicherweise den Sieg kostete. „Dass wir zweimal einen Rückstand aufholen mussten, hat Kraft gekostet“, erkannte Doppel-Torschütze Glatzel, der zumindest noch egalisierte (79.). „Dass wir dann für den Sieg noch ein drittes Tor hätten erzielen müssen, war vielleicht etwas zu viel.“

So blieb am Ende dieses Haar in der Suppe, das ihnen den Appetit vermieste. „Es ärgert mich etwas, dass wir uns für unseren Aufwand nicht belohnen“, sagte Walter, der seinen Profis aber ein gutes Zeugnis ausstellte: „Mit der Leistung bin ich zufrieden. Wille und Leidenschaft waren wieder da, wir müssen aber konsequenter sein. Aber man muss uns zugestehen, dass wir uns in einem Reifeprozess befinden.“

Kommende Woche reist der HSV zu Erzgebirge Aue

Grundsätzlich kann man dem HSV nicht absprechen, dass die Richtung nach acht Spieltagen stimmt. Nur einmal verlor er (bei St. Pauli), muss sich aber den Vorwurf gefallen lassen, dass er im Volkspark zu viel liegen lässt. Fünf Zähler aus vier Heimspielen sind dünn und reichen dann eben noch nicht für eine Top-Platzierung. Wie gut, dass es nun am Freitag erst mal nach Aue geht, zum Schlusslicht.

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