Baumgart ganz privat: So tickt der neue HSV-Trainer – „Er ist eine Vollgranate“
Steffen Baumgart ist bereits der achte HSV-Trainer in der Zweiten Liga. Er soll die Hamburger zurück in die Bundesliga führen. Sky-Experte Torsten Mattuschka kennt Baumgart gut, weiß: „Er ist eine Vollgranate.“ Aber wie tickt der neue HSV-Coach abseits des Platzes? Familie, Hunde, Musik, DDR, Humor: Baumgart ganz privat!
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Steffen Baumgart ist nach Christian Titz, Hannes Wolf, Dieter Hecking, Daniel Thioune, Horst Hrubesch, Tim Walter und Merlin Polzin bereits der achte HSV-Trainer in der Zweiten Liga. Er soll die Hamburger endlich zurück in die Bundesliga führen. Die Hoffnung ist groß, dass mit ihm nun das entscheidende Puzzleteil für den Aufstieg gefunden wurde.
Torsten Mattuschka kennt den neuen HSV-Coach bestens. Beide haben eine Vergangenheit bei Union Berlin, in Cottbus standen sie einst gemeinsam auf dem Platz. „Ich drücke ihm die Daumen“, sagt der Zweitliga-Experte, der Hamburg zu der Trainer-Verpflichtung nur gratulieren kann. „Er ist eine Vollgranate, ein Menschenfänger. Er bringt eine neue Energie in die Kabine. Er wird beim HSV einiges entfachen.“
Baumgart musste als Trainer ganz unten anfangen
Wie das aussehen kann, haben in den vergangenen Jahren Paderborn und Köln erlebt. Mit dem einen Klub schaffte Baumgart den Durchmarsch von der dritten in die Erste Liga, den anderen führte er von der Relegation bis in den Europa-Cup. Für den 52-Jährigen Höhepunkte seiner bisherigen Laufbahn. Als Spieler und Trainer hat er allerdings auch schon ganz andere Seiten des Fußballgeschäfts erlebt, die ihn mindestens genauso geprägt haben.
Baumgart musste sich alles selbst erarbeiten. Seine ersten Schritte als Fußballer machte er bei der SG Dynamo Rostock-Mitte, danach ging es weiter zur SG Dynamo Schwerin.
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Nach der Wende zog es den Stürmer zunächst zur SpVg Aurich, erst im Alter von 23 Jahren schaffte er den richtigen Sprung in den Profi-Fußball. Frank Pagelsdorf holte ihn 1994 nach Rostock. Zu diesem Zeitpunkt hatte Baumgart bereits drei abgeschlossene Berufsausbildungen. Eine als Kfz-Mechaniker, eine bei der Polizei, eine als Instandhaltungsmechaniker.
Baumgart lieh sich Geld für den Lehrgang zum Fußballlehrer
Auch der Start in seine Trainerlaufbahn war eher holprig. Los ging es 2009 beim damaligen Regionalligisten 1. FC Magdeburg. Nach nur einem Jahr war schon wieder Schluss. Baumgart hatte damals noch keine Ausbildung zum Fußballlehrer und konnte sich diese auch nicht leisten. „Ich war damals ganz unten, habe auch keinen Kredit bei einer Bank aufnehmen können“, verriet er vor einigen Jahren in einem Sportbild-Interview. Ein Freund lieh ihm schließlich die 20.000 Euro für die Trainer-Ausbildung.
Für Baumgart war es der Startschuss, auch als Coach durchzustarten. Seine Wurzeln und Unterstützer hat er nie vergessen. Mit seiner ehrlichen und offenen Art sind in den vergangenen Jahren viele Freunde dazugekommen. Zu seiner Zeit in Köln zeigte der Musikfan (vor allem deutsche Künstler wie Howard Carpendale, Herbert Grönemeyer, Ina Müller, Roland Kaiser oder Helene Fischer), dass man auch als Norddeutscher beim Karneval voll mitgehen kann.
Hunde-Freund Baumgart mag lange Spaziergänge
Baumgart mag es aber nicht nur laut und wild. Der dreifache Familienvater genießt die Freizeit am liebsten mit Ehefrau Katja. Dazu gehören für den Hunde-Besitzer auch immer wieder Spaziergänge. So kommt er am besten zur Ruhe.
In Hamburg wird er dafür erst mal nur wenig Zeit haben. „Jetzt muss er liefern“, sagt Mattuschka, der überzeugt ist, dass der HSV mit Baumgart nun oben angreifen wird. „Er ist nicht der Messias, aber er ist ein positiv verrückter Typ und vor allem auch ein guter Fußballlehrer. Er kennt die Liga und spricht die Sprache der Spieler. Da passt beim HSV schon alles sehr gut zusammen jetzt.“