• Bundesaußenminister Heiko Maas ist zu Gast in der fünften Folge des MOPO-Podcasts „Herz.Schlag.Verein“.
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Außenminister Maas gesteht: „Als HSV-Fan habe ich es im Bundestag nicht ganz einfach“

Bundesaußenminister Heiko Maas (54, SPD) muss sich beruflich immer wieder mit kleineren und größeren Problemen auseinandersetzen. In der fünften Folge unseres MOPO-Podcasts „Herz.Schlag.Verein“ (unter anderem kostenlos hier bei Spotify oder hier bei Apple Podcastsspricht er nun ganz offen über seine Liebe zum HSV – und verrät dabei, dass es ihm auch als HSV-Fan im Deutschen Bundestag nicht immer leicht gemacht wird. Denn auch unter den Spitzenpolitikern ist Fußball ein großes Thema.

„Das ist da nicht anders als sonst auch auf der Arbeit“, erzählt Maas im MOPO-Podcast. „Da gibt es regelmäßige Wortgefechte zwischen Bayern- und Dortmund-Fans. Und ich hatte es in den letzten Jahren als HSV-Fan nicht ganz einfach.“ Beim Thema Fußball sei im Deutschen Bundestag völlig klar, welcher Politiker zu welchem Verein hält – die Abgeordneten würden oft in Fan-Fraktionen über Fußball sprechen, verrät Bundesaußenminister Maas. „Ich versuche immer, den Bayern-Fans aus dem Weg zu gehen“, ergänzt er lachend. „Das ist nicht immer einfach, die sind gut organisiert im Bundestag.“

HSV-Fan Außenminister Maas: „Habe es im Bundestag nicht einfach“

Dabei spielt die politische Partei überhaupt keine Rolle, wenn es um Fußball geht. „Dass man Fan eines Vereins ist, hat nichts mit einer Parteizugehörigkeit zu tun“, erklärt Maas. „Es gibt viele Leute aus anderen Parteien, die die gleichen Vorlieben haben. In Sachen Fußball verstehe ich mich mit vielen aus anderen Parteien und Fraktionen besser als in meiner eigenen.“

HSV: Hören Sie hier die Podcast-Folge mit Heiko Maas:

Der Bundesaußenminister selbst ist schon seit frühester Kindheit HSV-Fan. „Als Kind habe ich auch Fußball gespielt – und das war genau zu der Zeit, als Kevin Keegan zum HSV kam. Nicht nur er, sondern auch der HSV hatte damals eine sehr gute Zeit. Dann kam später auch noch Felix Magath“, erinnert er sich. „Der HSV ist immer mein Verein gewesen. In Sachen Fußball bin ich ein ganz Konservativer nach dem Motto: ein Leben, ein Verein. Die Mannschaft, die mich am meisten in ihren Bann gezogen hat, war der HSV – in guten wie in schlechten Zeiten.“

HSV-Abstieg war für Außenminister Maas „echt ein bitterer Moment“

Die vergangenen Jahre zählen aus Sicht von Maas eher zu Letzterem. Der Bundesliga-Abstieg im Jahr 2018 war „echt ein bitterer Moment“, gesteht er. „Es hat sich aber bedauerlicherweise schon über mehrere Jahre angedeutet, dass es irgendwann mal nicht mehr funktioniert in der 1. Liga. Das ist eine ganz folgerichtige Entwicklung gewesen. Ich hoffe, dass der Verein sie nutzt, um wieder neu aufzubauen.“

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Dabei setzt Maas darauf, dass der HSV aus der 2. Liga gelernt hat. „Ich finde, man kann die Probleme, die man hat, auch in der 1. Liga auf die Reihe kriegen. Aber anscheinend ist es beim HSV nicht so gewesen“, sagt er. „Insofern hoffe ich, dass man aus der Zeit ein paar Lehren gezogen hat. Wobei man in den letzten Jahren nicht immer den Eindruck hatte, dass so viele Lehren gezogen worden sind, weil es in der 2. Liga oftmals genauso turbulent weiterging wie in der 1. Liga.“

HSV: Heiko Maas glaubt an Bundesliga-Aufstieg – mit Fans!

Trotzdem glaubt der Bundesaußenminister an den Wiederaufstieg seines geliebten HSV in diesem Frühjahr. „Ich habe schon letztes Jahr an den Aufstieg geglaubt und ich glaube auch dieses Jahr an den Aufstieg. Und wenn es nicht klappt, werde ich auch nächstes Jahr an den Aufstieg glauben“, stellt Maas klar, denn: „Ich finde, dass der Trainer das gut macht und ziemlich cool mit der Situation umgeht. Ich hoffe, dass das auf viele ausstrahlt – sowohl auf die Mitspieler auf dem Platz als auch auf Vorstand und Verantwortliche.“

Heiko Maas spielt Fußball

Auch selbst spielt Heiko Maas gerne Fußball – wie hier beim Besuch der PASCH-Schule „Lycée Mixte de Gaunghin“ in Ouagadougou/Burkina Faso.

Foto:

Xander Heinl/photothek.net

Dass der heute 54-Jährige zum Politiker wurde, war nicht immer klar. Stattdessen wollte der junge Heiko Maas Fußballnationalspieler werden. „Ich war als kleiner Junge fest davon überzeugt, dass ich Fußballprofi werde und in der Nationalmannschaft lande“, erinnert er sich lachend. „Als Kind hat mich Politik nicht interessiert, sondern Fußball. Das war auch zum Leidwesen meiner Eltern, aber so war meine Planung: Fußballnationalmannschaft, Weltmeisterschaft, das komplette Programm.“

HSV-Fan Heiko Maas: Außenminister zu sein ist „großes Privileg“

Stattdessen ist Maas nun im Bundesaußenministerium gelandet – eine „unglaublich interessante Arbeit“ und „ein großes Privileg, das ich auch schätze“, sagt er. Und genauso schätzt er es, neben der politischen Arbeit mit Fußball komplett abschalten zu können. „Als Minister in der Bundesregierung muss man auch mal raus“, sagt er. „Da muss man auch mal wissen, man hat jetzt zwei, drei Stunden, in denen man nicht auf die Probleme dieser Welt angesprochen wird, sondern nur darauf, ob es jetzt Abseits war oder nicht.“

In Zeiten der Corona-Pandemie ist das Abschalten nicht immer leicht. Doch Maas blickt sehr optimistisch auf die kommenden Monate: „Der HSV soll mal schön zum Saisonende aufsteigen – und ich wäre froh, wenn sich die Corona-Lage in Deutschland dann so verbessert hätte, dass die ganzen Einschränkungen soweit nicht mehr gelten und der HSV eine ordentliche Aufstiegsparty machen kann.“

HSV: Hören Sie hier die Podcast-Folge mit Heiko Maas:

In der gesamten Folge des Podcasts „Herz.Schlag.Verein“ hören Sie außerdem, wie gut Heiko Maas selbst auf dem Platz ist, wie er über den FC St. Pauli denkt und was er von der Debatte zwischen Parteikollege Karl Lauterbach und dem FC Bayern hält. Er spricht auf unterhaltsame Weise darüber, warum er es nicht geschafft hat, seine Söhne zu HSV-Fans zu machen, mit welchen Hobbys er seine Freizeit verbringt und ob er sich vorstellen könnte, nach seiner politischen Laufbahn als Fußballfunktionär zu arbeiten. Die neue Folge gibt es jetzt überall zum Anhören!

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