„Arrogant“? Hrubesch verteidigt HSV-Boss Boldt und Trainer Walter
Er nimmt nie ein Blatt vor dem Mund: HSV-Nachwuchaboss Horst Hrubesch hat auf Arroganz-Vorwürfe gegen die Chefetage um Sportvorstand Jonas Boldt reagiert und auch Trainer Tim Walter verteidigt. Warum die Klub-Ikone zudem an den HSV-Weg und die Talente im Verein fest glaubt, erklärt der 72-Jährige in der MOPO.
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Nachdem Horst Hrubesch gut eine Stunde lang mit Reporter-Legende Rolf Fuhrmann in Erinnerungen geschwelgt, über seinen Lebensweg sowie seine private Leidenschaft fürs Angeln erzählt hatte und sogar eine kritische Fan-Frage beantworten musste, blickte er wieder voraus. „Wir alle beim HSV fiebern dem Saisonstart entgegen“, sagte die 72-jährige Klub-Ikone im Anschluss-Gespräch mit der MOPO.
„Das Spiel gegen Schalke ist sofort eines, das Spaß machen muss. Ich würde mir so einen Knaller zum Auftakt immer wünschen. Da wird man direkt sehen, wo wir stehen.“ Nur siebeneinhalb Wochen nach dem Relegations-K.o. gegen Stuttgart (0:3/1:3), das auch Tim Walter erst einmal verarbeiten musste. „Er hat bis zum Saisonende gepowert und alles gegeben“, lobt Hrubesch den Trainer, „aber letztlich steht die Mannschaft auf dem Platz und entscheidet über das Ergebnis.“
HSV-Idol Hrubesch: „Walter hat gepowert, alles gegeben“
Wie in den vergangenen zwei Jahren regelmäßig standen Walter und Hrubesch auch in diesem Sommer wieder im Austausch, und der Nachwuchsdirektor ist sicher: „Jetzt sind wieder alle motiviert – auch Tim. Die Mannschaft wird wieder von Anfang an angreifen, gar keine Frage.“ Damit meint Hrubesch auch die Talente, von denen einige mit ins Trainingslager nach Tirol reisen durften. Und von denen in Elijah Krahn, Tom Sanne und zuletzt Nicolas Oliveira (alle 19) drei dieses Jahr einen Profi-Vertrag unterschrieben haben.
„Ich traue ihnen einiges zu“, betont Hrubesch. „Entscheidend wird für die Jungs sein, wie sie in die Saison reinkommen und wie viel Spielzeit sie bekommen. Das Gute ist, dass sie auch noch bei uns in der U21 spielen können.“ Vor allem dort, aber teils auch schon bei den Profis (nur Oliveira wartet noch auf sein Profi-Debüt) hätten die Youngster „schon nachgewiesen, was sie draufhaben. Jetzt haben sie ein, zwei Jahre, in denen sie sich anbieten müssen – und auf diesem Weg unterstützen wir die Jungs natürlich bestmöglich.“
Dass er den HSV generell auf dem richtigen Weg wähnt, machte Hrubesch auch klar, als er während Fuhrmanns Live-Podcast „Hallo, Hallo“ – aufgezeichnet im Hamburger Ding und demnächst zu hören unter anderem auf Spotify – auf kritische Worte eines Fans reagierte. Dieser beklagte, dass der Ruf des HSV unter Sportvorstand Jonas Boldt („Arrogantes Auftreten“) sowie Walter („Unmögliches Benehmen in der Öffentlichkeit“) gelitten habe. „Das ist Ihre Sichtweise“, entgegnete Hrubesch. „Es gibt 50.000 Menschen im Stadion, die es andersherum sehen und die von Tim mitgenommen werden.“
Hrubesch glaubt an Talente, Vorstand und den HSV-Weg
Und über den AG-Vorstand mit Boldt und Eric Huwer könne er nur sagen: „Die sind absolut nicht arrogant. Jeder, der ein bisschen näher dran ist, kann das bezeugen.“
Dass der HSV das Geschäftsjahr 2021/22 erstmals seit über einer Dekade mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen hatte, sei auch ein Verdienst von Boldt, nannte Hrubesch ein Beispiel, sprach daher von einer „optimalen Besetzung“ im Vorstand – und bekräftige gegenüber der MOPO: „Ob es Tim Walter ist oder Jonas Boldt: Es herrschen seit mehreren Jahren eine Kontinuität und eine klare Einstellung. Das ist der Weg, den wir gehen müssen.“