Trotz Angeboten beim HSV verlängern? Was Ambrosius Kumpel Alidou rät
Nach seinem zweiten Kreuzbandriss will Stephan Ambrosius bald sein HSV-Comeback feiern. In der MOPO spricht der Verteidiger über seinen Körper, die Freude, künftig ein Teil des Walter-Fußballs zu sein und über Faride Alidou. Beide kommen aus Wilhelmsburg und sind bislang einen ähnlichen Weg gegangen. Entscheidet sich Alidou wie Ambrosius vor einem Jahr auch für eine Zukunft beim HSV?
Nach seinem zweiten Kreuzbandriss will Stephan Ambrosius bald sein HSV-Comeback feiern. In der MOPO spricht der Verteidiger über seinen Körper, die Freude, künftig ein Teil des Walter-Fußballs zu sein und über Faride Alidou. Beide kommen aus Wilhelmsburg und sind bislang einen ähnlichen Weg gegangen. Entscheidet sich Alidou wie Ambrosius vor einem Jahr auch für eine Zukunft beim HSV?
MOPO: Gut sieben Monate ist es her, dass Sie sich das Kreuzband gerissen haben. Wie geht es Ihnen? Wann können Sie wieder mit der Mannschaft auf dem Platz stehen?
Stephan Ambrosius: Mir geht es sehr gut. Ich kann wieder fast alles machen. Läuft es optimal, kann ich vielleicht noch in diesem Jahr wieder Teile des Mannschaftstrainings absolvieren. Letztlich kommt es darauf an, wie mein Knie reagiert. Darum will ich nicht zu viel versprechen. Im Moment geht es mir aber körperlich wirklich sehr gut.
Für Sie war es schon der zweite Kreuzbandriss innerhalb kürzerer Zeit. Haben Sie da zwischendrin an sich gezweifelt oder hat Ihnen die Erfahrung aus der ersten Verletzung sogar geholfen?
Natürlich ist man am Anfang traurig, wenn man weiß, dass man wieder so lange ausfallen wird. Aber Zweifel hatte ich nie. Ich bin ein positiver Mensch, der bereit ist, sehr hart zu arbeiten, um wieder zurückzukommen. Dass man die ganzen Abläufe und viele andere Dinge schon von der ersten Verletzung kennt, ist sicherlich ein kleiner Vorteil. Es läuft alles sehr ähnlich ab. Das gilt auch für den zeitlichen Rahmen, deswegen spricht vieles dafür, dass ich spätestens im neuen Jahr wieder voll angreifen kann.
Sie treffen dann auf einen Trainer, unter dem Sie bislang noch nicht trainiert haben. Hatten Sie schon viel Kontakt zu Tim Walter?
Ja, außer auf dem Platz war ich zuletzt immer überall dabei. Also in der Kabine und auch bei den Besprechungen gab es schon viel Kontakt zum Trainer. Ich muss mich jetzt nicht neu bei ihm vorstellen. (lacht)
Was sagen Sie zur neuen Spielweise beim HSV? Gefällt Ihnen das? Sie sind ja grundsätzlich eher ein Spieler, der mehr über die Zweikämpfe kommt…
Im Vergleich zu den letzten Jahren ist natürlich der Fußball, den Tim Walter spielen will, anders. Ich bin jung und will immer etwas dazulernen. Das ist für mich jetzt wieder etwas Neues. Klar liegt meine größte Stärke im Zweikampfverhalten, aber auch ich will mich weiterentwickeln und kann nur sagen, dass ich mich riesig auf den Fußball, den wir spielen, freue. Natürlich wird es am Anfang nicht so einfach sein. Aber wenn man hart trainiert, dann wird man sich in jeder Hinsicht verbessern. Das wird auch bei mir so sein. Es wird mir in meiner Karriere weiterhelfen.
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Vor einem Jahr haben Sie sich mit Ihrer Vertragsverlängerung dazu entschieden, dass Sie Ihre Karriere trotz anderer Anfragen beim HSV fortsetzen werden. Ihr Mitspieler Faride Alidou, der wie Sie aus Wilhelmsburg kommt und beim HSV ausgebildet wurde, muss nun eine ähnliche Entscheidung treffen. Können Sie ihm helfen?
Erst mal freue ich mich vor allem für Faride. Ich kenne ihn, seitdem er neun Jahre alt ist. Wir sind in Wilhelmsburg auf die gleiche Schule gegangen. Wenn einer aus deinem Stadtteil es dann auch geschafft hat, macht einen das in erster Linie glücklich. Natürlich kann ich ihm jetzt auch ein paar Tipps geben, wie das bei mir alles war. Letztlich ist Faride aber alt genug und muss die Entscheidung selbst treffen.
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Ist es nicht schwierig, als junger Spieler einen klaren Kopf zu behalten, wenn man plötzlich so im Mittelpunkt steht, es viele Angebote und vielleicht auch viele neue Leute, die Einfluss nehmen wollen, im Umfeld gibt?
Was heißt schwierig? Letztendlich musst du auf dein Herz hören. Das ist der beste Weg. Natürlich gibt es in so einer Situation viele, die dir Tipps geben wollen. Da muss man schon aufpassen. Ich denke mir oft, die Leute waren nicht da, als Faride noch nicht für die Aufmerksamkeit gesorgt hat. Da darf man dann auch nicht alles glauben, was einem jetzt so erzählt wird. Er weiß, was das Richtige für ihn ist. Er soll auf sein Herz hören und selbst die Entscheidung treffen. Er soll sich da nicht beeinflussen lassen. Er soll einfach das machen, was er für richtig hält. Wenn er zu Hause alleine sitzt und darüber nachdenkt, wird er die richtige Entscheidung treffen. So habe ich das auch gemacht.