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Die HSV-Profis bejubeln das 2:1 gegen Sandhausen
  • Die pure Erlösung: Die HSV-Profis begraben Torschütze Moritz Heyer nach dessen Tor zum 2:1 gegen Sandhausen.
  • Foto: WITTERS

HSV im Jubelrausch: Heyer lässt den Volkspark explodieren

Es gibt Spiele, die kannst du auch Tage später noch nicht so richtig fassen. So in etwa wird es den HSV-Profis und ihren Fans noch eine ganze Weile gehen, wenn sie an das 2:1 (0:0) gegen den SV Sandhausen zurückdenken. In der sechsten Minute der Nachspielzeit erlöste Moritz Heyer sein Team mit dem Siegtor, auf den letzten Drücker robbte der HSV doch noch zu seinem ersten Heimsieg der Saison.

Es wird nicht so leicht sein, diesen Geräuschpegel in dieser Saison noch zu toppen. Gerade war Heyers Geschoss im Netz eingeschlagen, da explodierte der mit 19.950 Fans gefüllte Volkspark. Die gesamten 90 Minuten entluden sich, ein Gemisch aus Emotionen, die man in dieser Fülle hier so lange nicht mehr erlebt hatte. War dieser Sieg der Brustlöser, den der HSV brauchte, um jetzt richtig durchzustarten?  

Der HSV legte von Beginn an wie entfesselt los

Endlich ein Heimsieg! Den wollten sie, das war von der ersten Minute an zu spüren. Der HSV legte los, als wollte er die Gäste fein säuberlich in alle Einzelteile zerlegen. Wie hungrige Wölfe stürzten sich die Profis auf die auch von der stimmungsvollen Kulisse eingeschüchterten Sandhäuser. Das sah richtig gut aus. Sie vergaßen nur leider, sich das Wichtigste aller Erfolgserlebnisse abzuholen – das Tor. Es wollte einfach nicht fallen.

Unglaublich, was der HSV in den ersten rund 20 Minuten alles liegen ließ. Glatzel zielte zu hoch (6.), Heyer vorbei (9.), dann scheiterte Leibold an Gäste-Keeper Drewes (12.). Und weiter ging’s im Takt: Wieder schoss Glatzel aus kurzer Distanz drüber (17.), dann verpasste Wintzheimer die Führung (18.) und anschließend das Zuspiel auf den deutlich besser postierten Kittel (25.). Eine furiose, letztlich aber ungekrönte Auftaktphase.

Statt 4:0 für den HSV stand es zur Pause weiterhin 0:0

Kein Sandhäuser hätte sich beschweren dürfen, hätte es zu diesem Zeitpunkt 4:0 für den HSV gestanden. Tat es aber nicht. Stattdessen besaßen Sicker (33.) und Keita-Ruel (per Kopf/40.) sogar die Chance, die Partie auf den Kopf zu stellen.

Wie viele Gelegenheiten aber darf eine Mannschaft auslassen, ohne am Ende nicht enttäuscht vom Platz gehen zu müssen? Das fragte sich der HSV-Anhang spätestens, nachdem ihr Team direkt nach dem Wiederanpfiff den nächsten doppelten Hochkaräter liegen ließ. Glatzel scheiterte an Drewes, dann köpfte Meffert über das verlassene Tor – es war wie verhext (49.).

Kinsombi brachte den HSV per Strafstoß in Führung

Doch die Fans gaben weiter Gas und halfen ihren Profis, die allmählich zu verzweifeln drohten. Sie bekamen, wonach sie sich sehnten: Nachdem Kittel von Zenga und Zhirov in die Mangel genommen wurde, entschied Schiedsrichter Dankert auf Strafstoß. Kinsombi verwandelte sicher und der Volkspark bebte – das 1:0 (74.). Dazu sah Sandhausens Ritzmaier, der sich zu heftig beschwert und dazu auch noch mit seinen Füßen den Elfmeterpunkt malträtiert hatte, Gelb-Rot.

Schon die Entscheidung? Nein! Denn plötzlich schwamm der HSV in der Schlussphase – und wurde dafür bestraft. Nach der Vorarbeit des Ex-St.Pauli-Profis Conteh drosch Sandhausens Bachmann die Kugel zum Ausgleich ein – das 1:1 (87.).

Heyers Schuss führte den HSV doch noch zum Sieg

Also doch wieder nichts mit dem ersten Heimsieg. Ein übles Gefühl, das sich im Volkspark breit machte. Aber das Team von Trainer Tim Walter stemmte sich dagegen, ließ nicht locker. Muheim scheiterte erst noch, wenig später aber zog Heyer aus dem Fünfmeterraum ab – und der HSV durfte doch noch jubeln.

„Es ist weniger Erleichterung als Freude. Wir freuen uns über den Sieg, weil er mehr als verdient war. Wir haben es immer probiert, auch in der Nachspielzeit. Wir haben vor dem Tor noch zwei Großchancen gehabt. Am Ende haben wir uns zurecht belohnt. Ich bin sehr zufrieden mit dem Team“, atmete Tim Walter auf. „Jeder Trainer freut sich, wenn eine Mannschaft so viele Szenen herausspielt. Das ist das Salz in der Suppe. Das ist eine ganz hohe Qualität, das macht meine Mannschaft schon sehr gut.“

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Ende gut, alles gut. Zumindest diesmal. Am kommenden Samstag in Bremen will der HSV den Dreier veredeln. Dann steht nach rund drei Jahren mal wieder das größte aller Nordderbys an.

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