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HSV, Hertha, Tor
  • Daniel Heuer Fernandes streckt sich vergeblich, der Freistoß von Plattenhardt landet im langen Eck.
  • Foto: WITTERS

0:2 gegen Hertha! Hier stirbt der Traum einer ganzen Saison

Es hat dann doch nicht gereicht. Tagelang lebte der HSV seinen Traum vom Aufstieg, war ihm nach dem 1:0 im Relegations-Hinspiel von Berlin so nah wie seit vier Jahren nicht. Doch statt Jubel, Trubel und Heiterkeit hatte das Rückspiel aus Hamburger Sicht letztlich nur Tränen und Enttäuschung übrig. Nach dem 0:2 (0:1) gegen Hertha BSC müssen die Rothosen zumindest ein weiteres Jahr in Liga zwei verbringen.

Rund 100 Meter lagen am Ende zwischen Himmel und Hölle, ein ganzes Fußballfeld eben. Während die Berliner mit ihren Fans den Klassenerhalt feierten, holten sich auch die HSV-Profis vor der Nordtribüne ihren tosenden Applaus ab. Mit aller Macht versuchten die Fans, ihre zutiefst geknickten Profis aufzurichten. Allein: Es wollte nicht wirklich gelingen. Zu tief saß der Stachel der Enttäuschung nach einem dramatischen Abend. 

HSV-Coach Tim Walter fix und fertig: „So ein bitteres Ende haben die Jungs nicht verdient“

Aus und vorbei. Weil am Ende dann eben doch ein Tick fehlte, um den Favoriten in die Knie zu zwingen. „So ein bitteres Ende haben die Jungs nicht verdient“, stöhnte Trainer Tim Walter nach dem Schlussakt vor 55.000 Fans im ausverkauften Volkspark.

Es begann so,  wie es nicht hätte beginnen dürfen. Mehr denn je galt es, ein frühes Gegentor zu vermeiden, doch genau dieses fing sich der HSV. Nach Plattenhardts Freistoß setzte sich Boyata gegen Meffert durch und köpfte ein, da waren nicht mal vier Minuten absolviert.  Ein Treffer, der die Richtung des Abends vorgab.

Boyatas früher Treffer und die Spielweise der Hertha schocken den HSV

„Ich glaube, wir waren ein wenig schockiert, wie die Hertha begonnen hat“, erklärte Sportdirektor Michael Mutzel später. In der Tat traten die Berliner deutlich stärker als im Hinspiel vier Tage zuvor auf. Ascacíbar sorgte im Mittelfeld für Stabilität, Belfodil vorn für Glanzlichter. Und Plattenhardt wurde mit seinen Standards letztlich zum Mann des Abends.

Dem hatte der HSV nicht viel entgegenzusetzen. Reis (48.) und Heyer (49.) besaßen kurz nach der Pause Gelegenheiten, zwingend aber war das nicht. Anders die Hertha. Plattenhardt scheiterte zunächst noch an Heuer Fernandes (54.), holte dann zum  K.o. aus. Alle rechneten nach 63 Minuten mit einer Freistoß-Flanke von Plattenhardt, der aber zog die Kugel über Heuer Fernandes hinweg ins Netz – das 0:2.

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Der sportliche Genickbruch für den HSV, das schienen auch auf den Tribünen alle zu spüren. „Nach dem zweiten Treffer hat man gemerkt, dass es was mit der Mannschaft gemacht hat“, konstatierte Mutzel, den Tränen nahe.

Wobei: Eine Chance, sich in die Verlängerung zu retten, besaß der HSV noch, doch Serdar blockte Vagnomans Drehschuss (80.).

Mehr brachten sie gegen die abgezockte Hertha nicht zustande. Das Ende einer so grandiosen letzten Saisonphase, die den HSV der Bundesliga nahe brachte. Ein Schritt fehlte am Ende. Sie werden es wieder versuchen. Auch wenn daran gestern Abend so schnell kaum jemand denken wollte.

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