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  • HSV-Trainer Daniel Thioune weiß noch nicht, wann und gegen wen er als nächstes mit seiner Mannschaft spielt. 
  • Foto: WITTERS

„Situation ist beschissen“ : Corona wirbelt den HSV und die Zweite Liga durcheinander

Nach der 1:2-Niederlage gegen den SV Darmstadt 98 geht es für den HSV nun erst mal in die Zwangspause. Wann und wie genau es danach weitergehen soll, ist völlig unklar. Corona hat bereits jetzt den Spielplan der Zweiten Liga ordentlich durcheinandergebracht. Und so langsam gehen der DFL die Ersatztermine aus, um alle Spiele noch nachzuholen. Der Druck und auch die Sorge, dass die Saison womöglich sogar abgebrochen werden muss, werden immer größer.

Mit Fürth gegen Sandhausen, Düsseldorf gegen Karlsruhe und Kiel gegen Regensburg können beziehungsweise konnten drei Zweitliga-Spiele an diesem Wochenende nicht stattfinden. Die Mannschaften in Sandhausen und Karlsruhe befinden sich seit Mitte dieser Woche in einer 14-tägigen Quarantäne. Am Freitag wurde nach einem positiven Corona-Fall erst die halbe Mannschaft der Kieler in häusliche Quarantäne geschickt, nach einem zweiten positiven Test wurde am Samstag die Quarantäne auf die komplette Mannschaft ausgeweitet. Das zuständige Gesundheitsamt ordnete eine Quarantäne bis zum 20. April an.

Auf Holstein Kiel warten nun acht Spiele in 22 Tagen

Was bedeutet das für die Liga? Für die DFL werden die zunehmenden Corona-Fälle inklusive Team-Quarantäne immer mehr zum großen Problem. Die Saison muss mit Blick auf die Relegationsspiele und der folgenden Europameisterschaft am 23. Mai beendet sein. Zu den letzten beiden Spieltagen sollen alle Teams zudem zeitgleich antreten, damit es keine Wettbewerbsverzerrungen gibt. Kann das überhaupt noch funktionieren, wenn Kiel (muss ohnehin noch ein Spiel nachholen) nun erneut für 14 Tage komplett draußen ist? Die Antwort lautet: ja. Sollte Kiel erst am 24. April wieder einsteigen können, wäre für die Störche das Restprogramm mit acht Spielen in 22 Tagen bis zum vorgegebenen Zeitpunkt zu schaffen. Unter normalen Bedingungen würde damit der Endspurt in der Zweiten Liga natürlich nicht laufen. Auch weiteren Spielraum für noch mehr Verschiebungen gibt es kaum noch.

Mutzel will erst mal nur die HSV-Quarantäne verhindern

„Klar überlegt man auch mal, wie das noch funktionieren soll“, sagt HSV-Sportdirektor Michael Mutzel über die jüngste Quarantäne-Entscheidungen in der Zweiten Liga. Die DFL muss in Abstimmung mit den jeweiligen Gesundheitsämtern nun Lösungen finden. Mutzel: „Wir gucken, dass wir alles machen, um zu verhindern, dass wir in Quarantäne müssen. Alles andere nehmen wir wahr, können und wollen es aber nicht bewerten.“ 

Ist auch ein Saisonabbruch ein mögliches Szenario? „Das kann ich nicht sagen“, meint Mutzel. „Die Entscheidung, wie die Liga zu Ende gespielt wird, liegt bei der DFL. Wir haben da keinen täglichen Austausch. Wir nehmen es, wie es kommt.“ 

HSV weiß erst nächste Woche, wie es in der Liga weitergeht

Betroffen ist der HSV schon jetzt direkt. Das Spiel in Sandhausen, das ursprünglich mal für kommenden Freitag geplant war, wird verlegt. Noch nicht offiziell beschlossen ist eine Verlegung der HSV-Partie am 20. April gegen Karlsruhe. Beim HSV geht man allerdings fest davon aus, dass auch dieses Spiel zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden muss. Klarheit darüber soll es aber erst Ende nächster Woche geben.

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„Fakt ist, die Situation ist grundsätzlich natürlich beschissen. Weil es einfach sehr viel um Corona und zu wenig um andere Dinge geht. Wann und wie das nächste Spiel kommt, können wir nicht beeinflussen“, sagt Mutzel.

In der Ersten Liga musste noch kein Spiel verlegt werden

Fakt ist auch, dass in der Zweiten Liga Corona ein deutlich größeres Problem als in der Bundesliga darstellt. In Liga eins läuft aktuell noch alles nach Plan, kein einziges Liga-Spiel musste in dieser Saison bislang aufgrund zu vieler positiver Corona-Fälle oder einer Team-Quarantäne verschoben werden. In der Zweiten Liga wurden von den zuständigen Gesundheitsämtern in diesem Jahr mit Regensburg, Hannover, Kiel und Karlsruhe bereits vier Teams in Quarantäne geschickt. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht.     

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