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  • Klaus Gjasula im Volksparkstadion.
  • Foto: WITTERS

„Reiner Zufall“: So landete HSV-Zugang Gjasula als Kind in Deutschland

In der vergangenen Saison knackte Klaus Gjasula (30) noch den Rekord mit den meisten Gelben Karten in der Bundesliga, in der kommenden Saison wird er nun den HSV verstärken. Mit gerade mal sieben Monaten kam der albanisch-stämmige Profi einst nach Deutschland.

Gemeinsam mit seinen Eltern und seinem Bruder zog Gjasula 1990 nach Freiburg im Breisgau. „Sie wollten nach Deutschland, um uns ein besseres Leben zu ermöglichen. In Albanien war es in Zeiten der kommunistischen Diktatur nicht leicht gewesen“, erinnert sich der HSV-Zugang in einem Interview mit dem Magazin „11 Freunde“. Er selbst war damals sieben Monate alt.

HSV-Zugang Gjasula: So kam er aus Albanien nach Deutschland

Wohin, sei der Familie Gjasula zunächst egal gewesen – und Freiburg „reiner Zufall“, erzählt er. „Sie sind damals, 1990, über Italien und die Schweiz Richtung Norden gefahren, mit dem Zug. Die erste Station in Deutschland war Freiburg. Da fragte mein Vater meine Mutter: ‚Sollen wir hier aussteigen?‘ Und sie meinte nur: ‚Sieht nett aus, lass uns raus.‘ So sind wir in dieser Stadt gelandet.“

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In Freiburg-Weingarten wuchs Gjasula gemeinsam mit seinem älteren Bruder Jürgen auf. „Das Viertel galt damals als Ghetto von Freiburg. Krotzinger Straße, mieser Ruf, viele Hochhäuser, viele Nationen“, sagt Gjasula. „Dort war es nicht sonderlich idyllisch, sondern eher tough. Aber: Ich hatte schon als Junge nur Fußball im Kopf. Direkt hinter unserem Block war ein Bolzplatz, da haben sich alle aus der Gegend getroffen, dort habe ich weite Teile meiner Jugend verbracht.“

Schwarzwaldklinik gab HSV-Zugang Klaus Gjasula seinen Namen

Sein für Albanien sehr untypischer Vorname stammt von Klausjürgen Wussow, dem Schauspieler von Professor Brinkmann aus der Schwarzwaldklinik, von dem Gjasulas Großmutter ein großer Fan war – daher stammt sein Name Jürgen und der Name seines großen Bruders Jürgen. Damit sei der heute 30-Jährige lange nicht klargekommen, verrät er: „Ich war ein kleiner Junge mit albanischen Wurzeln – und hieß Klaus! Das war nicht unbedingt cool, erst recht nicht in meinem Block.“

Gjasula hatte sich sogar fest vorgenommen, seinen Vornamen zu ändern: „Ich habe zu meinen Eltern immer gesagt: ‚Wie konntet ihr mich bloß so nennen? Wenn ich 18 bin, ändere ich meinen Vornamen. Ist mir egal, was ihr denkt!‘ Aber je älter ich wurde, desto mehr habe ich mich damit angefreundet.“ Gjasula fügt sogar lachend an: „Mittlerweile bin ich ein stolzer Klaus.“

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