• Moritz Schaefer ist seit drei Jahren Schatzmeister des HSV e.V.
  • Foto: WITTERS

„Es ist Zeit für Veränderung“: Kampf der Bosse: Was plant HSV-Schatzmeister Schaefer?

Der Machtkampf innerhalb des HSV setzt sich fort. Im Präsidium ist ein heftiger Richtungsstreit entbrannt, nicht zuletzt die Zusammensetzung des Aufsichtsrates der AG spielt eine Hauptrolle. Nun meldete sich Schatzmeister Moritz Schaefer zu Wort – und forderte personelle Veränderungen. Die Gerüchte, dass mehrere Aufsichtsräte ausgetauscht werden sollen, erhalten damit neue Nahrung.

Schaefer hatte bislang öffentlich geschwiegen, während sich Präsident und Aufsichtsratsboss Marcell Jansen (35) zuletzt klar positionierte. Unter der Woche kritisierte Jansen seinen Präsidiums-Vize Thomas Schulz (58) auf das Schärfste, das Tischtuch zwischen beiden gilt schon seit längerem als zerschnitten.

HSV-Schatzmeister Schaefer wünscht sich Veränderungen

Nun mischt mit Schaefer (42) auch das dritte Präsidiums-Mitglied mit. „Ich möchte (…) bewusst nicht auf die fragwürdige Berichterstattung der vergangenen Tage eingehen“, ließ er via Facebook wissen. „Das ist nach meinem Verständnis nicht im Sinne des HSV.“

Was aus Schaefers Sicht im Sinne des Vereins ist, ließ er dann folgen. „Es geht nicht darum Unruhe zu stiften, sondern den HSV für die Zukunft gut aufzustellen. Dazu gehören Veränderungen und das gefällt nicht jedem.“ Und weiter, in Richtung der Mitglieder: „In vielen verschiedenen Gesprächen habe ich verstanden, dass ihr ebenso wie ich einen HSV wollt, der auf allen Ebenen zukunftsfähig ist, der werteorientiert handelt, der wieder näher an seine Fans heranrückt und der vor allem sportlich erfolgreich ist.“

Schaefer hofft auf neue Kompetenzen für den HSV

Nötig sei dafür „eine inhaltliche und personelle Ausrichtung mit Verantwortungsträgern, die uns voranbringen. Solche, die Kompetenzen einbringen, die dem HSV bisher fehlen, deren Ausstrahlung dem HSV Bedeutung gibt und die den HSV durch ihr Netzwerk in Hamburg und darüber hinaus verankern“. Schaefer stellt fest: „Es ist Zeit für Veränderung.“

Personell gesehen kann damit eigentlich nur der Aufsichtsrat gemeint sein. Das Gremium könnte in Kürze ohnehin um Ex-Banken-Boss Hans-Walter Peters (65) und Adidas-Aufsichtsrätin Kathrin Menges (56) ergänzt werden, um wieder die erforderliche Größe von zumindest sieben Personen aufzuweisen. Dazu muss sich das HSV-Präsidium um Jansen, Schulz und Schaefer aber zur Nominierung beider Kandidaten durchringen. Und: Schaefers Worte klingen eher nach dem Wunsch einer deutlich größeren Veränderung im Rat. Müssen einige Kontrolleure um ihren Platz zittern?

HSV-Präsidium will in zwei Wochen zusammenkommen

Was genau Schaefer plant, will er in Kürze mit seinen Präsidiums-Kollegen diskutieren. Die treffen sich in zwei Wochen zur Abstimmung über Menges und Peters. Gegenüber der MOPO ließ Schaefer wissen, er lege Wert darauf, keinem Lager innerhalb des Präsidiums anzugehören. Es gehe ihm lediglich darum, Fragen aufzuwerfen, wie man den HSV personell und strukturell weiter voranbringen könne – und diese ergebnisoffen mit seinen Präsidiums-Kollegen zu diskutieren.

Klar ist allerdings: Sollten die Gerüchte stimmen, dass Schaefer und Schulz den Rat weitestgehend kippen wollen, säßen sie gegenüber Jansen bei Entscheidungen mit 2:1-Stimmen als Hauptgesellschafter des HSV stets am längeren Hebel. Das Problem: Werden Räte geschasst, müsste Ersatz her. Darüber, ob der zugelassen wird, entscheidet stets der mächtige HSV-Beirat. Der votierte schon zuletzt gegen vier Kandidaten (u.a. Schaefer) und könnte so einen Putsch verhindert haben. Doch das Thema bleibt heiß und begleitet den HSV.

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