• Horst Hrubesch (mit Bakery Jatta) zeigte bei seiner ersten Einheit als HSV-Trainer vollen Körpereinsatz.
  • Foto: WITTERS

„Er ist heiß und ganz nah dran“: Sandro Wagner traut Hrubesch beim HSV viel zu

Um 15.12 Uhr schritt Horst Hrubesch am Montag die Stufen am Volksparkstadion Richtung Trainingsplatz hinunter. Im zarten Alter von 70 Jahren tat er dies erstmals als Cheftrainer „seines“ HSV. Der Leiter des Nachwuchszentrums springt für das Saisonfinale ein. Ein Ex-Schützling ist sich sicher, dass es genau die richtige Entscheidung ist.

Sandro Wagner wurde 2009 unter Hrubesch U21-Europameister, traf im Finale gegen England (4:0) doppelt. Der inzwischen 33-Jährige ließ den Kontakt zu „Hotte“ nie abreißen, wie er der MOPO verriet. „Wir haben erst vor ein paar Wochen wieder telefoniert, und man merkt: Er ist weiter heiß und ganz nah dran am aktuellen Fußball-Geschehen.“ Und so bekam Hrubesch in den vergangenen Wochen hautnah mit, wie die Zweifel an Daniel Thioune (46) wuchsen. Als Sportvorstand Jonas Boldt (39) am Sonntag erstmals die Idee konkretisierte, Hrubesch für drei Spiele zu installieren, reichte ein „Augenkontakt“.

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Mats Hummels (l.) und Sandro Wagner (r.) tragen Horst Hrubesch auf den Händen. 2009 wurden sie zusammen U21-Europameister.

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picture alliance / dpa

Nur einen Tag später stand der ehemalige Vollblutstürmer dann direkt auf dem Platz. „Zunächst einmal geht es darum, die Köpfe der Spieler freizubekommen. Zuletzt hat die Mannschaft leider oft unter Wert gespielt“, sagte der Europameister von 1980.   Hrubesch, der seine Trainerkarriere 2018 eigentlich für beendet erklärt hatte, soll für die letzten Spiele der Saison einen neuen Impuls geben. Dass er dafür der richtige Mann ist, davon ist Wagner überzeugt.

Ex-DFB-Star Wagner: Hrubesch war bei allen Spielern beliebt

„Er war bei allen Spielern immer sehr beliebt, und gleichzeitig versprüht er eine große Autorität. Er hatte schon damals richtig gute Ideen, was modernen Fußball angeht.“ Die soll er jetzt möglichst schnell beim HSV einbringen, auch wenn es keine komplette Abkehr vom Thioune-Spiel geben wird. An seinem ersten Trainingstag legte Hrubesch Wert auf das Spiel mit dem Ball, ließ zudem Standards und Umschaltaktionen trainieren.

HSV-Boss Boldt hofft noch auf die Relegation

„Ich traue ihm definitiv zu, den HSV wieder in die richtige Spur zu bringen“, sagte Wagner. Nach der Saison kehrt Hrubesch dann wieder zurück auf seinen Posten des Nachwuchsleiters, das ist klar kommuniziert. Wie viele Spiele er als Cheftrainer verantwortet, ist aber noch unklar. Boldt hofft auf das Maximum: „Ich würde Horsts Engagement nicht nur auf drei Spiele begrenzen, sondern auf mögliche fünf.“ Das wären gleichbedeutend mit dem Erreichen des Relegationsplatzes.

Es wäre nach drei Meisterschaften und dem Gewinn des Europapokals 1983 das nächste Kapitel von Hrubeschs Erfolgsgeschichte beim HSV. Wagner traut es ihm zu.

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