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  • Der Moment der Entscheidung: Heidenheims Christian Kühlwetter trifft nach einem Patzer von HSV-Keeper Sven Ulreich im Hinspiel zum 3:2.
  • Foto: imago images/Jan Huebner

HSV-Schreck Kühlwetter im Interview: Ein Hamburger ist Vorbild des Heidenheim-Profis

Er war der personifizierte HSV-Schrecken des Hinspiels. Mit drei Treffern erledigte Christian Kühlwetter den HSV beim 3:2 fast im Alleingang. Ein Tag, den Heidenheims Stürmer nicht vergessen wird – schon mal gar nicht vor dem Wiedersehen im Volkspark (Samstag, 13 Uhr, Liveticker bei mopo.de). In der MOPO erinnert er sich.

MOPO: Herr Kühlwetter, nehmen Sie uns mit auf eine Zeitreise. Was geht in Ihnen vor, wenn Sie an den 29. November 2020 zurückdenken?

Kühlwetter trifft gegen den HSV

Da wurde der HSV-Albtraum wahr: Mit drei Treffern drehte Heidenheims Christian Kühlwetter (l.) im Hinspiel die Partie. Keeper Sven Ulreich (r.) blieb nur der Frust.

Foto:

imago images/Jan Huebner

Christian Kühlwetter (24): Eine ganze Menge. Es war mein erstes Spiel überhaupt gegen den HSV, allein das war schon etwas Besonderes. Und dann gleich mein erster Hattrick im Profifußball. Vorher hatte ich ein paar Doppelpacks erzielt, aber drei Tore – das war schon richtig gut (lacht).

Im Hinspiel profitierte Kühlwetter vom patzenden HSV-Keeper Ulreich

Vor allem Ihr Siegtreffer zum 3:2 ist dem HSV schmerzlich in Erinnerung geblieben. Keeper Sven Ulreich legte sich den Ball zu weit vor …

…und ich musste ihn nur noch reinschieben. Für ihn und den HSV richtig bitter, für uns wunderschön. Vor dem Abstoß wurde ausgewechselt, deshalb konnten wir vorn richtig gut zustellen. Genau das sind dann die Szenen, auf die ein Stürmer ständig lauert.

Grundsätzlich lauern Sie in Ihrer ersten Zweitliga-Saison ziemlich gut. 13 Treffer stehen auf Ihrem Konto.

Das macht mich sehr stolz, denn es war im Sommer lange nicht klar, ob der 1. FC Kaiserslautern mich wirklich gehen lassen würde. Damit, dass es dann in Heidenheim direkt so super klappen würde, war nicht unbedingt zu rechnen.

HSV-Stürmer Terodde ist für Kühlwetter ein Vorbild

Eigentlich hätte am Samstag das nächste Duell mit HSV-Top-Torjäger Simon Terodde angestanden. Nun fehlt er, weil er sich mit dem Coronavirus infiziert hat. Dennoch: Wie beurteilen Sie ihn?

Ich habe Simon vorher immer nur im Fernsehen gesehen. Da war ich immer begeistert und erstaunt. Es ist schon krass, wie viele Tore er Jahr für Jahr schießt, ob nun in Bochum, Köln, Stuttgart oder jetzt beim HSV. Er bringt eigentlich immer die gleiche starke Leistung.

Ist Terodde für Sie ein Vorbild?

Absolut. Wenn er kein Vorbild ist, wer dann? Aber eines möchte ich klarstellen: Ich messe mich nicht mit ihm. Natürlich wäre ich auch gern mal Erster in der Torschützenliste. Aber ich bin schon sehr froh über meine 13 Tore.

Der HSV ist für Kühlwetter Topfavorit der Liga

Der HSV war sehr lange der große Top-Favorit der Liga, schwächelte dann und fing sich zuletzt wieder. Wie sehen Sie ihn?

Für mich ist der HSV noch immer der Top-Favorit. Man muss ja nur die Spiele sehen: Beim 1:1 zuletzt gegen Kiel waren sie klar besser, danach in Bochum stark. Vom Kader und fußballerisch sind sie aus meiner Sicht am besten.

Der HSV will in die Bundesliga. Sie auch? In den vergangenen Jahren wechselten schon andere Heidenheimer Stürmer (Niederlechner und Glatzel, die Red.) nach oben.

Über einen Wechsel denke ich nicht nach. Es ist immer noch mein erstes Zweitligajahr. Und wer sagt denn, dass wir nicht auch mit Heidenheim mal oben angreifen können?

Heidenheim kann durch Sieg beim HSV im Aufstiegskampf mitmischen

Sollten Sie beim HSV gewinnen, wären Sie definitiv heiß im Aufstiegsrennen dabei.

Nach dem HSV spielen wir gegen Fürth, vergangene Woche hätten wir Kiel gehabt (die Partie fiel wegen der Corona-Vorfälle bei Holstein aus, die Red.). Es wird sich zeigen, ob wir oben noch ein Wörtchen mitreden können.

In Hamburg hofft man ein wenig, Sie könnten wegen der ausgefallenen Kiel-Partie ein wenig den Spielrhythmus verloren haben.

Dem muss ich widersprechen. Wir hatten einige sehr harte Trainingstage, das hat die ausgefallene Partie ganz sicher wettgemacht (lacht).

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