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  • Bobby Wood will bald wieder lachen können. Der US-Amerikaner kämpft um eine letzte Chance beim HSV.
  • Foto: WITTERS

HSV hat dazu klare Haltung: Bobby Wood bleibt, will sich aber komplett verändern

Sie würden ihn lieber heute als morgen abgeben. Die Verzweiflung ist groß, wenn beim HSV über Bobby Wood diskutiert wird, seit drei Jahren bekommt der US-Boy so gut wie nichts mehr auf die Kette. Allein: Sein Abgang ist auch in diesem Sommer kein Thema. Nach MOPO-Informationen schließt Wood einen Wechsel für sich kategorisch aus – und will stattdessen versuchen, eine allerletzte Chance beim HSV zu suchen. Dafür verzichtet er nun sogar auf Großteile seines Urlaubs.

Die Geräte in Mengkofen stehen schon bereit. Knapp 6000 Einwohner zählt die eher unscheinbare Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau, kein Ort, an dem man als Fremder für gewöhnlich lange verweilt. Für Wood aber wird der zwischen Straubing und Landshut gelegene Ort in Kürze wieder zur Heimat. Erst vergangene Woche war er hier, wo seine Berateragentur Rogon ein spezielles Trainingsprogramm für ihre Klienten anbietet. Nun kommt er noch mal für zehn Tage vorbei, um sich auf den Trainingsstart der HSV-Profis (3. August) vorzubereiten. Es wird seine letzte Chance, in Hamburg noch mal die Kurve zu kriegen.

Wood streicht seinen Urlaub und will es beim HSV noch mal wissen

Wood will es noch mal wissen – und dreht alles auf links. Ein Resultat des Beraterwechsels, den Wood vor wenigen Wochen durchzog. Da trennte er sich von seinem langjährigen Agenten Volker Struth und heuerte bei Rogon an. Doch wer dachte, Wood würde damit einen Vereinswechsel anstreben, sieht sich getäuscht. Der 27-Jährige erhofft sich einen neuen Impuls, verschwendet aber keinen Gedanken daran, den HSV vor seinem letzten Vertragsjahr zu verlassen.

Dass dem so ist, hängt ganz sicher auch mit den Zahlen der vergangenen Jahre zusammen. In den letzten drei Spielzeiten (eine davon auf Leihbasis in Hannover) erzielte Wood in 53 Pflichtspielen nur sechs Treffer, kam in der jüngsten Spielzeit gar nur zu sechs Teileinsätzen (ohne Tor), ist aber mit einem Gehalt von mehr als zwei Millionen Euro Topverdiener des HSV – und damit nicht vermittelbar, denn kein Klub würde ihm nur annähernd ein Salär dieser Größenordnung zahlen.

Hinter Wood liegen drei schwache Jahre

Das wissen sie auch bei Rogon und verfolgen einen anderen Plan. Woods neue Agenten befinden sich seit Wochen im intensiven Austausch mit dem früheren Nationalstürmer (45 Einsätze, 13 Tore) und loten aus, wie sie ihm helfen können, wieder in die Spur zu finden und in die Nähe des Niveaus zu bringen, das ihn im Frühjahr 2017 noch zu einem der begehrtesten Stürmer der Bundesliga machte. Der Angreifer soll schnell klargemacht haben, dass er gewillt ist, zu beißen. Konsequenz: Außer wenigen Tagen, die Wood gerade mit seiner Familie verbringt, schuftet er in diesem Sommer im Schoße Rogons in Mengkofen.

Alles schön und gut, denken sie sich beim HSV. Dass bei den Verantwortlichen dennoch die Skepsis überwiegt, kann ihnen allerdings dann auch niemand verdenken. Zu groß waren auch in den Vorjahren die Hoffnungen, Wood könne doch noch mal in die Spur finden. Denn auch vor Jahresfrist, unter dem damals neuen Trainer Dieter Hecking, startete Wood bei null, fiel aber schnell ab – und konnte seine Chancen niemals nutzen.

Bekommt Wood unter dem neuen HSV-Trainer Thioune eine Chance?

Ob das nun unter Daniel Thioune anders läuft? Wood, das versichern seine Wegbegleiter, wirkt in diesem Sommer fast schon grimmig entschlossen. Das allein wird noch nicht reichen, um die Zweifel an ihm beim HSV zu vertreiben, tatsächlich aber könnte die Situation für ihn persönlich kaum besser sein: Wood kann nur noch überraschen, eigentlich erwartet niemand mehr etwas von ihm.

Dadurch, dass ein Wechsel für Wood nicht in Frage kommt, sieht der HSV im Angriff gezwungenermaßen etwas klarer. Manuel Wintzheimer (21/kehrt nach seiner Leihe aus Bochum zurück) soll eine faire Chance erhalten. Lukas Hinterseer (29) dürfte den Verein hingegen bei entsprechenden Angeboten verlassen. Die scheinen nur noch eine Frage der Zeit zu sein, Interesse gibt es aus der englischen Championship, Österreich und der Zweiten Liga. Geht Hinterseer, sollen zwei neue Angreifer kommen.

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