Kann von Schalke nicht lassen: Ex-Boss Clemens Tönnies Foto: imago images/Sven Simon

„Hetze und Unsachlichkeit“: Schalkes „Fleisch-Baron“ Tönnies wehrt sich gegen Vorwürfe

Der Schalke-Virus lässt ihn einfach nicht los. Der „Fleischbaron“ Clemens Tönnies will auch nach seinem Rücktritt als Aufsichtsrats-Vorsitzender des Bundesligisten die Spiele der Königsblauen im Stadion verfolgen.

„Ich werde Schalke nicht den Rücken kehren, werde weiter zu Spielen gehen. Ich kann doch nicht einfach die schönsten 26 Jahre meines Lebens, die ich dort hatte, abhaken“, sagte Tönnies dem „Westfalenblatt“.

Tönnies: „Werde Schalke nicht den Rücken kehren”

Bei Tönnies hatten sich nachweislich rund 1400 Arbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Vorübergehend waren deshalb, neben der inzwischen aufgehobenen Betriebsschließung in Rheda-Wiedenbrück, weitgehende Corona-Einschränkungen in den Kreisen Gütersloh und Warendorf verhängt worden.

Tönnies sieht keine Schuld bei sich

Tönnies sieht allerdings keine schuldhaften Versäumnisse. Der massenhafte Corona-Ausbruch in seinem Werk habe „nichts mit Werkvertragsarbeit oder den Wohnverhältnissen zu tun“, sondern vor allem mit der „Umluftkühlung, die eigentlich jeder Betrieb hat“.

Tönnies: Rücktritt nach 19 Jahren als Boss

Nicht jeder Fußball-Betrieb hat(te) einen solchen Boss wie Tönnies, der seit 2001 dem Aufsichtsrat vorsaß. Der milliardenschwere Fleischfabrikant hatte nach großem Druck von außerhalb Ende Juni seinen Rücktritt erklärt. Nun bekräftigte er: „Schalke liegt mir unglaublich am Herzen. Und das bleibt auch so.“

Tönnies: „Es wird viel Unsinn erzählt”

Gerüchte, wonach das Land Nordrhein-Westfalen seinen Rücktritt als Bedingung für eine Landesbürgschaft für den Verein gemacht habe, wies Tönnies zurück. „Das ist eine Geschichte, die ich noch nicht gehört habe. Unglaublich, wie viel Unsinn in letzter Zeit erzählt wurde“, sagte der 64-Jährige.

Tönnies sieht Stimmungsmache gegen sich

Dass Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld die Zusammenarbeit nach dem massiven Corona-Ausbruch in Tönnies‘ Schlachtbetrieb beendete, passe „leider hinein in eine völlig überhitzte Stimmung, geprägt von Hetze und Unsachlichkeit“, ergänzte er. Mögen seine Werke zwischenzeitlich auch geschlossen sein, Selbstgerechtigkeit wird von Tönnies weiter am Fließband produziert.

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Nebenbei kündigte Tönnies an, trotz heftiger Kritik nicht darauf zu verzichten, Lohnkostenerstattung wegen der behördlichen Schließung seines Hauptwerks geltend zu machen. Notfalls wolle er das auch gerichtlich durchfechten: „Darüber wird im Zweifelsfall auch Recht gesprochen werden.“

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