• Hoffenheims-Trainer Sebastian Hoeneß ärgerte sich über das 3:3 in der Schlussminute gegen Stuttgart.
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Heißes Südwest-Derby: Applaus für Corona-Notelf – aber „Genickbrecher“ ärgert Hoeneß

Als Sebastian Hoeneß in die Kabine stapfte, gab es Extra-Applaus von der Chefetage oben aus der Loge. Der Coach der TSG Hoffenheim hob die Hände und klatschte zurück. Mit einer Corona-Notelf hatten sich die Kraichgauer im Südwest-Derby gegen den VfB Stuttgart mehr als achtbar aus der Affäre gezogen, vor allem in der zweiten Halbzeit.

Doch am Ende reichte es für die Hoffenheimer nur zu einem 3:3 (1:2)-Teilerfolg gegen Aufsteiger VfB Stuttgart, denn Marc-Oliver Kempf (90.+3) entriss den Gastgebern mit seinem Last-Minute-Tor noch den zum Greifen nahen Dreier. „Dieses kuriose Gegentor kurz vor Schluss ist ein Genickbrecher“, meinte Hoeneß nach dem Schlusspfiff.

Es war ein weiterer Nackenschlag für die TSG, der Negativlauf geht weiter. In mittlerweile sechs Partien ohne Sieg verbuchten die Hoffenheimer nur zwei Zähler. „Bei mir herrscht ganz klar Frust. Eine gute Halbzeit reicht nicht. Dennoch müssen wir den Sieg einfach nach Hause bringen. Dass wir bestraft werden, ist aber vielleicht gar nicht schlecht für den Lerneffekt, den wir offensichtlich brauchen“, sagte TSG-Kapitän Oliver Baumann beim SWR. 

Vor Stuttgart-Spiel: Sieben Hoffenheimer Spieler mit Corona-Virus infiziert

Allerdings waren die Voraussetzungen und die Personalnöte mehr als prekär. Die Hoffenheimer waren erst am Montag aus einer mehrtägigen Mannschafts-Quarantäne auf den Trainingsplatz zurückgekehrt. Kevin Vogt, Sebastian Rudy, Ishak Belfodil, Robert Skov, Munas Dabbur, Jacob Bruun Larsen, Sargis Adamyan, ein Betreuer und ein Mitglied des Trainerteams waren zuletzt mit dem Corona-Virus infiziert.

Aus diesem Grund wollten die Klub-Verantwortlichen das Spiel gegen den VfB von Samstag auf Sonntag verschieben. Der Antrag wurde aber von der Deutschen Fußball Liga (DFL) abgelehnt. Zudem musste Trainer Hoeneß auf Kapitän Benjamin Hübner, Ermin Bicakcic, Konstantinos Stafylidis und Pavel Kaderabek verzichten.

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Christoph Baumgartner (16.), Ryan Sessegnon (48.) und Andrej Kramaric per Foulelfmeter (71.) trafen für die TSG. Der argentinische Nationalspieler Nicolas Gonzalez (18.), der im dritten Spiel in Folge erfolgreich war, nun aber mit einem Innenbandriss im Knie länger ausfällt, erzielte das erste VfB-Tor. Zudem traf der Kongolese Silas Wamangituka (27.) für die Stuttgarter. Kempf rettete dann den VfB.

„Am Ende war es zwar ein glückliches Unentschieden, aber der Punkt ist insgesamt verdient. Die tolle Moral ist enorm wichtig für uns“, sagte VfB-Kapitän Gonzalo Castro. (dpa/rei)

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