Hecking in der Corona-Auszeit: Zu Hause „wird einem schon mal die Rote Karte gezeigt“
Aufstiege, Pokalfinals, Vizemeisterschaften: Dieter Hecking hat in seiner Trainerkarriere schon so einiges erlebt. Eine plötzliche Zwangspause mitten in einer Saison – das ist hingegen auch für den 55-Jährigen Neuland.
„Klar ist: Wir wurden von 100 auf Null gestoppt. Uns wurde sozusagen das genommen, weshalb wir morgens aufgestanden sind“, sagt Hecking der MOPO am Sonntag. Der HSV-Trainer erklärt, dass er dennoch versucht, die Spannung hochzuhalten: „Es war die letzten Wochen nicht so, dass ich nur die Füße hochgelegt hätte.“ Hecking, der normalerweise zwischen Hamburg und Bad Nenndorf pendelt, investierte viel Zeit für Videoanalysen, Taktikweiterbildung und Gegnervorbereitung.
Das könnte Sie auch interessieren: Vor zehn Jahren war der HSV ein Topteam in Europa
Ob er seiner Frau Kerstin denn nicht auch mal auf die Nerven gegangen sei, wollte die MOPO wissen. „Ich hoffe nicht“, antwortet Hecking. „Aber klar, es ist ein anderer Tagesablauf. Ich bin ja sonst die Woche über in Hamburg. Jetzt will man dann zu Hause vielleicht auch mal Dinge anders machen, und dann wird einem schon mal die Rote Karte gezeigt und gesagt: ’So wird’s hier nicht gemacht’“, erklärt Hecking mit einem Lachen. Auch ein Cheftrainer ist eben nicht überall der alleinige Boss.