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  • Auch Nationaltorwart Jogi Bitter will, dass die WM-Spiele nicht vor Publikum ausgetragen werden. 
  • Foto: imago images/wolf-sportfoto

WM trotz Corona mit Fans?: Handball-Stars schreiben gemeinsamen Protestbrief

Die Diskussion um die Zulassung von Zuschauern bei der Handball-WM in Ägypten (13. bis. 31. Januar) nimmt jetzt richtig Fahrt auf. Einen Tag, nachdem Torhüter Johannes Bitter (38) als erster deutscher Nationalspieler und WM-Teilnehmer die Entscheidung des Weltverbandes IHF in der MOPO mit deutlichen Worten kritisiert hatte, fordern jetzt mehrere Nationalteams in einer gemeinsamen Aktion, dass die Entscheidung, die WM-Spiele vor Publikum auszutragen, zurückgenommen wird.

Nach MOPO-Informationen haben sich 14 teilnehmende Top-Nationen zusammengeschlossen und am Donnerstag ein Protestschreiben an den ägyptischen IHF-Präsidenten Hassan Moustafa (76) geschickt, in dem dieser dazu aufgerufen wird, auf die geplante Zulassung von 20 Prozent der Zuschauerkapazität in den Hallen zu verzichten. Der Brief ist von den Kapitänen der Teams unterzeichnet. 

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„Ja, es gibt dieses Schreiben“, bestätigt Bitter der MOPO. „Wir hoffen, dass die Ausrichter ihre Entscheidung im Sinne des Handballs nochmal überdenken.“ 

Jogi Bitter: „Wir wollen unserer Vorbildfunktion gerecht werden“

Die Aktiven sehen die Glaubwürdigkeit und das gute Image des Handballs in Gefahr, wenn sie vor Publikum spielen, während Europa im Corona-Lockdown ist und in vielen Ländern nicht einmal Freunde zusammen die WM-Spiele im Fernsehen schauen dürfen.

Sie fürchten, dass Handballspiele vor Zuschauern ihren Sport und damit auch sie selbst in einem schlechten Licht dastehen lassen. „Wir wollen in diesen schweren Zeiten unserer Vorbildfunktion gerecht werden“, so Bitter zur MOPO.

Lassen sich die Ägypter bei ihren WM-Plänen noch umstimmen?

Ob sich der seit Jahren umstrittene und als stur geltende Moustafa, für den die WM im eigenen Land auch eine Prestige-Veranstaltung ist, umstimmen lässt, ist fraglich. 

Bitter hatte schon vor der konzertierten Aktion der 14 Teams in der MOPO deutliche Kritik an den Zuschauerplänen formuliert. „Zuschauer sind das falsche Signal“, so der 2,05-Meter-Riese, der für den TVB Stuttgart in der Bundesliga spielt, seinen Hauptwohnsitz aber seit Jahren in Hamburg hat. „Der Handball braucht die WM, um sich zu präsentieren und damit auch seine Existenz zu sichern. Zuschauer sind dafür aber eben nicht zwingend nötig. Das ist nicht glaubwürdig.“ 

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Der Keeper-Routinier hatte auch seine Sorge um die Gesundheit der Zuschauer geäußert, die in die Hallen kommen sollen. „Das Risiko für uns Spieler ist bei einer Auslastung von 20 Prozent und dem Abstand zum Spielfeld überschaubar, aber wir sind ja auch in der Bubble und werden dauernd getestet. Wir sorgen uns aber um die Manschen, die in die Hallen kommen und nicht diese Möglichkeiten haben. Da trägt der Handball Verantwortung.“

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