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  • Harter Fight: Hamburgs Leif Tissier (r.) gegen Dominik Ebner vom TuS N-Lübbecke
  • Foto: WITTERS

Wortgefecht der Trainer: Irrer Krimi! HSV Hamburg holt mit letztem Wurf einen Punkt

Dieser Samstags-Krimi hatte einfach alles – nur keinen Sieger, aber dafür Gewinner. In einem spannungsgeladenen Schlagabtausch haben Hamburgs Handballer einen wichtigen in Richtung Bundesliga gemacht. In einem harten und hitzigen Aufstiegs-Schlüsselspiel trennte sich der Zweitliga-Spitzenreiter in eigener Halle vom Tabellendritten TuS N-Lübbecke mit 25:25 (13:14) und konnte den Vorsprung von vier Punkten auf den Verfolger halten.

Gefeierter Mann nach der Schlusssirene war Leif Tissier. Mit einem Verzweiflungswurf aus rund zwölf Metern drei Sekunden vor der Schlusssirene hatte der Rückraumspieler den HSVH vor der ersten Heimniederlage der Saison bewahrt. Es war jedoch der erste Punktverlust nach zuvor elf Siegen in Serie.

Acht Sekunden vor dem hatte Lübbeckes Heiny die starken Gäste mit 25:24 in Front und vermeintlich zum Sieg geworfen.

HSV Hamburg: Tissier rettet Remis gegen N-Lübbecke

„Es war glücklich, dass der Ball reingegangen ist, aber das Glück haben wir uns in den 59 Minuten vorher erkämpft“, meinte Tissier nach dem Herz-Schlag-Finale. Sein Wurf war sogar noch leicht abgefälscht worden.

Bester Hamburger in dem auf Augenhöhe geführten Duell war der erst vor acht Tagen verpflichtete Torhüter Jens Vortmann, der in seinem zweiten Spiel für den HSVH eine überragende Vorstellung bot und die Mannschaft in schwierigen Phasen im Spiel hielt (14 Paraden). 

Jens Vortmann mit 14 Paraden ein großer Rückhalt

„Das war ein richtiger Kampf. Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt“, bilanzierte Vortmann. „Das der Ball von Leif reingeht, ist natürlich glücklich.“ Trainer Torsten Jansen sprach von einem „ziemlich gerechten Ergebnis“ in einem intensiven Spiel, in dem Kreisläufer Niklas Weller mal wieder bester Torschütze der Hamburger war (7/3), in der 57. Minute aber nach seiner dritten Zwei-Minuten-Strafe die die Rote Karte gesehen hatte.

Jens Vortmann vom Handball Sport Verein Hamburg jubelt im Spiel gegen den TuS N-Lübbecke

Überragend: Hamburgs neuer Torwart Jens Vortmann

Foto:

imago images/Lobeca

„Es ist absolut ein gewonnener Punkt“, urteilte Kapitän Lukas Ossenkopp. „Wir sind zufrieden damit.“ Mit dem Remis hat der HSVH den Vorsprung von vier Punkten auf Lübbecke verteidigt. Bei einer Niederlage wäre er auf zwei Zähler zusammengeschmolzen.

HSV Hamburg feiert Punkt gegen Lübbecke wie einen Sieg

Zu Beginn der umkämpften Partie hatten die Hamburger einige Probleme – vor allem von der Siebenmeterlinie. Nacheinander scheiterten Niklas Weller, Lukas Ossenkopp und Dominik Axmann am vor allem in der Anfangsphase starken Gäste-Keeper Aljosa Rezar.

Die erste Führung für die Gastgeber gab es nach einer guten Viertelstunde (6:5) – was auch daran lag, dass Vortmann einen überragenden Tag hatte und allein in Halbzeit eins acht Würfe entschärfte, darunter zwei Siebenmeter.

Torsten Jansen und Emir Kurtagic mit Wortgefecht

Es war ein Spiel, in dem sich beide Mannschaften nichts schenkten und es phasenweise auch richtig giftig wurde. Nach einer harten Attacke von Tobias Schimmelbauer gegen Dominik Ebner in der zweiten Halbzeit, bei der der Hamburger Linksaußen mit einer Zwei-Minuten-Strafe noch sehr gut bedient war, gerieten Hamburgs Trainer Torsten Jansen und TuS-Coach Emir Kurtagic an der Seitenlinie verbal aneinander, lieferten sich ein längeres Wortgefecht.

„Er ist unflätig geworden, hat sich dann entschuldigt. Das ist abgehakt“, berichtete Jansen nach der Partie cool, ärgerte sich vielmehr über einige vergebene Chancen seiner Schützlinge in der Schlussviertelstunde.

HSV Hamburg vergibt Zwei-Tore-Führung und feiert doch

Nach 45 Minuten hatte der HSVH mit 20:18 in Führung gelegen, kurze Zeit später aber schon wieder mit 21:22 in Rückstand (50.). Die letzten Minuten waren an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten.

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Das Remis hilft dem HSVH mehr als den Gästen, die Gäste mit hängenden Köpfen auf der Platte standen, während die Gastgeber nach der Schlusssirene jubelten, im Kreis tanzten und Leif Tissier feierten, den Mann mit dem glücklichen Händchen.

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