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Niklas Weller (r.) setzt sich gegen die Flensburger Abwehr durch.
  • Niklas Weller (r.) setzt sich gegen die Flensburger Abwehr durch.
  • Foto: WITTERS

Hamburgs Handballer mit dem Saisonstart zufrieden – es gibt aber ein Manko

Der Saisonstart von Hamburgs Handballern in ihre zweite Bundesligasaison kann sich sehen lassen – und das nicht nur auf dem Papier. Mit 6:4 Punkten steht der HSVH auf Tabellenplatz acht, hat seine Fans in den drei Heimspielen begeistert und will befreit das kommende Auswärtsspiel beim noch unbesiegten Spitzenreiter THW Kiel in Angriff nehmen. Mannschaftskapitän Niklas Weller (29) zieht eine Start-Bilanz, die nicht ungetrübt ist.

Der jüngste 33:23-Kantersieg gegen den Bergischen HC hat nicht nur das Punktekonto ins Plus gebracht, sondern auch das Selbstvertrauen der Hamburger gestärkt. Die gezielt verstärkte Mannschaft hat Qualität und bringt sie aufs Hallenparkett.

„Mit den sechs Punkten sind wir sehr zufrieden“, sagt Weller, der mit seinem Team Siege gegen den BHC, Minden und in Leipzig gefeiert hat, aber auch gegen Flensburg und Melsungen Chance auf Punkte hatte. „In der Tabelle haben wir nach unten ein kleines Polster, was wir halten und weiter ausbauen wollen. Wir haben gut vorgearbeitet, können es aber auch noch besser.“

HSVH-Kapitän Weller: „Wir müssen Ausfälle über das Kollektiv auffangen“

Der Start – nicht nur gelungen, sondern auch vielversprechend. „Das Potenzial und die Qualität im Kader ist da, das haben wir gezeigt“, so Weller. „Es gibt Phasen, in denen wir im Angriff richtig, richtig gut spielen und auch sehr gut decken.“ Aber: „Wir machen vorne noch zu viele technische Fehler und erlauben dem Gegner leichte Tore“, bemängelt der Kreisläufer. „Das Gute ist, dass wir das selbst ändern können.“

Das gilt nicht für die wochenlangen Ausfälle von seinem Kreis-Kollegen Andreas Magaard und Spielmacher Leif Tissier. Wermutstropfen. „Das ist sehr schade für die beiden und auch für uns als Mannschaft“, sagt Weller. „Wir müssen das über das Kollektiv auffangen und haben in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass das auch eine Stärke von uns ist. Alle werden gebraucht und sind heiß.“ 

Hamburgs Neuzugänge Baijens und Lassen schlagen ein

Hochzufrieden ist der Käpt’n mit den Neuzugängen, mit denen sich der HSVH trotz einer Kaderverkleinerung qualitativ sichtbar verstärkt hat. Spielmacher Dani Baijens, der nach dem Ausfall von Tissier noch mehr Verantwortung trägt, und Rückraum-Hüne Jacob Lassen sind auf Anhieb die gewünschten Leistungsträger.

„Dani macht es sehr gut und gibt uns das, was wir und auch der Verein uns von ihm erhofft haben“, findet Weller. Tempo, Dynamik, Torgefahr. Im Zusammenspiel fehlen noch einige Automatismen, „aber es klappt schon sehr früh gut“. 

Das gilt auch für Jacob Lassen, den neuen Linkshänder im rechten Rückraum. Der Däne hat nach fünf Spielen 23 Tore und beachtliche 19 Assists und sehr viel Spielzeit auf dem Konto. „Jacob besetzt die Position sehr, sehr gut“, sagt Weller. Der 1,97-Meter-Mann sei eine „absolute Hilfe für uns und hat alle Fähigkeiten, die man als Halbrechter braucht. Ein sehr kompletter Spieler.“ 

Manko: Lassen hat sich auch 18 technische Fehler geleistet – Liga-Höchstwert. Diese Zahl muss er in den kommenden Wochen deutlich reduzieren.

HSVH mit Saisonstart zufrieden – aber es gibt ein Manko

Mit seinem persönlichen Saisonstart ist Weller nur „mittelmäßig zufrieden“, wie er offen zugibt und gewohnt selbstkritisch sagt: „Ich habe zu viele Fehlwürfe, meine Chancenverwertung muss besser werden.“

Das gilt auch für die Zuschauerzahlen bei Heimspielen, die in der großen Barclays Arena ausgetragen wurden, weil die Sporthalle Hamburg noch gesperrt war. 2623 gegen den Bergischen HC, 2748 gegen Minden, 4189 zum Saisonstart gegen Topteam Flensburg. Zu wenig – vor allem auf Dauer.

Vorm Spiel in Kiel: HSVH-Kreisläufer Weller will die große Kulisse genießen

„Natürlich ist es für uns schöner, in einer vollen Halle zu spielen, und auch der Verein braucht mehr Zuschauer“, sagt Weller. „Wir hoffen, dass es mit dem Herbstanfang und dann im Winter besser wird.“ Der Kapitän betont aber auch: „Die Fans, die immer da sind, unterstützen uns super. Dafür sind wir extrem dankbar.“

Die größte Kulisse im bisherigen Saisonverlauf erwartet den HSVH am Sonntag, dann treten Weller & Co. in Kiel an, vor rund 10.000 Zuschauenden. Eines der schwersten Spiele, aber auch ein Highlight der Saison. 

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„Wir wollen gut spielen und möglichst lange dranbleiben“, gibt Weller, der in der Jugend das THW-Trikot trug, den Kurs vor. „Das ist ein Spiel, in dem wir nichts zu verlieren haben, und das man bei aller Motivation auch genießen sollte.“ 6:4 Punkte machen es möglich.

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