Handball Torsten Jansen
  • Engagiert an der Seitenlinie: Torsten Jansen, Trainer des HSV Hamburg
  • Foto: Imago

Drei Neue stehen fest – aber Hamburgs Trainer Jansen warnt vor neuer Saison

Nach der Saison ist vor der Saison. Während die Spieler des HSV Hamburg nach der erfolgreichen Mission Klassenerhalt des Aufsteigers längst ihren verdienten Urlaub genießen, ist Trainer Torsten Jansen noch fleißig. Der Coach bereitet die gelungene Premierenspielzeit des HSVH in der Bundesliga nach und die kommende vor – in der einiges anders sein wird.

Volkspark, Hellgrundweg, Geschäftsstelle des HSV Hamburg im Schatten der riesigen Barclays Arena. Jansen sitzt in einem Büro vor seinem Laptop. Wie schon in den vergangenen Tagen analysiert er Spiele der vergangenen Saison, schneidet aussagekräftige Sequenzen zusammen, die er seiner Mannschaft in der ersten Phase der Vorbereitung zeigen will – quasi als Arbeitsgrundlage, für das, was sich das Team besser machen oder neu erarbeiten soll für die Saison 2022/23.

HSV Hamburg: Zweite Saison in der Handball-Bundesliga als neue Herausforderung

Noch ein, zwei Tage, dann ist Jansen fertig damit, dann hat auch er endlich Urlaub. Abschalten, Kraft tanken. Für den nächsten Akt – der es in sich hat.

„Die zweite Saison wird schwerer“, sagt Jansen im Gespräch mit der MOPO. Es ist Prognose und Mahnung zugleich. Seine Mannschaft ist dann nicht mehr der unbekümmerte Aufsteiger mit Neulings-Bonus, der Gegner überraschen kann. Erfolg zu wiederholen, zu bestätigen, ist eine neue, oft schwierigere Herausforderung.

Natürlich freut er sich über die erste Saison im Oberhaus, die 26 Punkte und Platz 14 – ein starkes Abschneiden  für einen Aufsteiger. „Insgesamt können wir sehr zufrieden sein“, stellt der 45-Jährige klar.

Torsten Jansen mit Premierensaison in der Bundesliga „insgesamt sehr zufrieden“

Zur ehrlichen Bilanz gehört aber auch, dass sich der HSVH nach einem furiosen Saisonstart und Höhenflug in der zweiten Saisonhälfte überwiegend schwergetan hat – auch aufgrund von Corona-Fällen und Verletzungen, aber nicht nur.

„In der Rückrunde haben wir zehn Punkte geholt, waren nicht konstant genug, hatten zu viele Ausreißer nach unten“, betont Jansen. Drei Auswärtssiege, darunter ein Coup in Göppingen, aber nur zwei Heimsiege und drei ganz schwache Heimauftritte gegen Leipzig, Balingen und Stuttgart.

„Vielleicht war das sogar ganz gut, weil es die Sinne schärft. Jeder weiß: Die nächste Saison wird kein Selbstläufer“, sagt der Coach. „Wir müssen uns alles neu erarbeiten.“

HSVH-Neuzugänge Dani Baijens, Andreas Magaard, Jacob Lassen

Auch der Umbruch im Team muss bewältigt werden. Sechs Spieler sind nicht mehr dabei, darunter langjährige HSVH-Akteure wie Lukas Ossenkopp, Philipp Bauer und Jan Forstbauer, die zum Kern der eingeschworenen Mannschaft gehörten. „Es wird sehr wichtig sein, unseren besonderen Geist im Team zu bewahren“, weiß Jansen.

Die Neuen – Mittelmann Dani Baijens (24), Kreisläufer Andreas Magaard (23) und Rückraumspieler Jacob Lassen (26) – sollen möglichst schnell Verstärkungen sein. „Das sind alles gute Jungs, die aber erst einmal integriert werden und sich einfinden müssen“, so Jansen. Das gilt auch für den noch zu verpflichtenden Torwart, der die verletzte Nummer zwei Jens Vortmann (Achillessehnenriss) vertreten soll.

Trainingsstart und Trainingslager des HSV Hamburg im Juli

Bei allem Respekt vor der zweiten Erstligasaison schaut der Coach der kommenden Spielzeit „mit viel Vorfreude und Zuversicht entgegen“, wie er betont. Er hat Lust auf die Arbeit mit der neuformierten Mannschaft.

Am 21. Juli ist Trainingsstart, zwei Tage später geht es ins Trainingslager nach Fuerteventura. Noch weit weg. Im Urlaub zieht es Jansen wie so oft in die entgegengesetzte Richtung, in den hohen Norden, nach Schweden. Er freut sich auf entspannte Tage und Zeit mit der Familie.

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