Jacob Lassen bejubelt mit Moustafa El-Tayar den Sieg des HSV Hamburg gegen die Rhein-Neckar Löwen

Jacob Lassen (r.) bejubelt den Sieg seines HSV Hamburg gegen die Rhein-Neckar Löwen, zu denen er 2026 wechselt. Foto: IMAGO / Lobeca

Super-Sieg! Hamburgs Handballer beißen die Löwen weg – Lassen ärgert künftigen Klub

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Mit dem Zweiten siegt man besser! Vom zweiten Heimspiel der Saison ist die Rede. Vier Tage nach der unnötig verlorenen Premiere gegen Hannover-Burgdorf haben Hamburgs Handballer mit einer Klasse-Leistung die ersten Punkte in eigener Halle eingefahren und ihre Fans in Ekstase versetzt. Gegen die zuvor unbesiegten Rhein-Neckar Löwen legte der HSVH eine ebenso leidenschaftliche wie hochkonzentrierte und nahezu fehlerfreie Leistung auf das Parkett und gewann hochverdient mit 33:30 (16:15). Mit Kampf, spielerischer Klasse, Konzentration und Killerinstinkt. Ein echtes Ausrufezeichen. Einen Wermutstropfen gab es dennoch.

Nach der Schlusssirene stürmten die Spieler in Rot aufeinander zu, bildeten einen Kreis und tanzten vor Freude auf dem Parkett der Sporthalle Hamburg. Das Publikum spendete tosenden Applaus für den starken und auch begeisternden Auftritt und den zweiten Saisonsieg, der für 4:2 Punkte und Tabellenplatz sechs sorgt, direkt hinter den Löwen, die mit einem Auftaktsieg in Melsungen für Furore gesorgt hatten.

HSV Hamburg besiegt Rhein-Neckar Löwen verdient

„Ich will nicht sagen, dass ich restlos begeistert bin, aber wir haben das richtig gut gemacht“, lobte Trainer Torsten Jansen seine Mannschaft, die gegen Hannover noch 13 technische Fehler produziert und sich damit selbst geschlagen hatte. Gegen die Mannheimer waren es nur vier dieser Fehler. „Wir waren vorne richtig gut. Unser Tempospiel hat hervorragend geklappt. Ich freue mich, dass wir uns belohnen konnten gegen eine richtig starke Mannschaft.“


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Beste Torschützen der Hamburger waren der neue Rückraumspieler Nicolaj Jørgensen, der nach einem Traumdebüt gegen Stuttgart (elf Tore) und einem gebrauchten Tag im Hannover-Spiel gegen die Löwen eine richtig gute Leistung zeigte, und Rechtsaußen Frederik Bo Andersen mit jeweils sieben Treffern.

Jacob Lassen ärgert seinen künftigen Klub

Ein starkes Spiel machte auch Jacob Lassen gegen seinen künftigen Verein (wechselt im Sommer 2026 zu den Löwen). „Natürlich war es ein besonderes Spiel“, bekannte der Däne, der fünf Tore geworfen und fünf Assists geliefert hatte, nachdem er gegen Hannover noch eine sehr schwache Leistung abgeliefert hatte. „Ich habe versucht, das auf dem Spielfeld auszublenden und das hat gut geklappt. Ich freue mich, dass ich der Mannschaft helfen konnte und wir gewonnen haben.“ Löwen-Coach Maik Machulla grummelte ein Lob: „Jacob hat gezeigt, warum wir ihn holen. Die Niederlage schmerzt extrem.“

Entscheidenden Anteil am Sieg in einem intensiven Duell auf Augenhöhe hatte auch Keeper Robin Haug, der zur zweiten Halbzeit in die Partie gekommen war und mit sieben Paraden in 30 Minuten (darunter ein gehaltener Siebenmeter) seinen Teil dazu beitrug, dass sich seine Mannschaft etwas absetzen konnte. Brenzlig wurde es noch mal Mitte des zweiten Durchgangs, als sich die Löwen herankämpften (24:23/47.), aber mehrfach die Chance zum Ausgleich verpassten, um das Spiel in ihre Richtung zu kippen und der HSVH mit einem Zwischenspurt wieder auf 27:24 davon zog und den Vorsprung mit Klasse und Cleverness über die Zeit brachte.

Spielentscheidend: Hohes Tempo, niedrige Fehlerzahl

Von einem „verdienten Sieg“ für die Gastgeber sprach Kapitän Niklas Weller, der schon im Vorfeld der Partie ein gutes Gefühl hatte, wie er im Anschluss an die Partie sagte, weil der HSVH gegen die Löwen in den vergangenen Jahren immer gut ausgesehen und oftmals gewonnen hat. Moritz Sauter, der genau wie Lassen mit fünf Toren und fünf Assists geglänzt hatte, nannte als Schlüssel für den Erfolg, dass seine Mannschaft im Vergleich zur Niederlage gegen Hannover „mehr Tempo im Angriff“ hatte und „viel weniger Fehler“ produzierte.

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Nachdem gegen Hannover mit Leif Tissier noch ein ehemaliger HSVH-Spieler an seiner alten Wirkungsstätte triumphiert hatte, konnten die Hamburger ein ähnliches Szenario diesmal vermeiden. Zwar zeigte auch Dani Baijens, der den Verein 2024 in Richtung Paris Saint-Germain verlassen hatte und vor dieser Saison zu den Löwen gewechselt war, an alter Wirkungsstätte vor allem in der ersten Halbzeit eine starke Leistung (erzielte vor der Pause fünf seiner sechs Tore), hatte aber am Ende gegen seine früheren Kollegen das Nachsehen.

HSV Hamburg im nächsten Spiel gegen den THW Kiel

Weniger schön und damit ein Wermutstropfen: Nur 2579 Zuschauende erlebten den Sieg in der Sporthalle Hamburg. Knapp 1000 Plätze blieben leer. Beim Heim-Auftakt gegen Hannover waren es auch nur 2758 Fans gewesen, immerhin ein paar mehr, obwohl die Partie an einem Wochentag stattgefunden hatte, aber grundsätzlich zu wenig. Beide Gegner gehören zu den namhafteren und attraktiveren Mannschaften der Liga.

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Das sportliche Erfolgserlebnis gibt dem HSVH aber reichlich Selbstvertrauen, das er auch braucht für die nächste Aufgabe. Am kommenden Sonntag tritt das Jansen-Team beim Rekordmeister THW Kiel an.

Tore HSVH: Jørgensen (7 Tore), Andersen (7/2), Sauter (5), Lassen (5), Magaard (5), Mortensen (3), Weller (1)

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