Wie bitter! Hamburger Not-Team verliert nach bravourösem Kampf
Diese Leistung hatte ohne jeden Zweifel Punkte verdient, aber sie wurde am Ende nicht belohnt. Die Not-Mannschaft des HSV Hamburg hat das Auswärtsspiel beim TSV Hannover-Burgdorf nach einer unter den widrigen Umständen grandiosen Leistung und langer Führung in der Schlussphase noch mit 27:29 (13:11) verloren.
„Natürlich sind wir enttäuscht“, bekannte Trainer Torsten Jansen nach dem bitteren Ende. Er war aber auch stolz auf sein Team. „Wir wussten, dass es aufgrund der Ausgangslage schwer wird, aber wie die Jungs das gemacht haben: Hut ab!“
HSV Hamburg verliert mit Rumpf-Team in Hannover nur knapp
13 (!) Spieler des HSVH fehlten aufgrund von Verletzungen, Krankheit oder Corona, darunter das Torhüter-Gespann Johannes Bitter und Jens Vortmann. Der Ligaverband HBL hatte eine Antrag der Hamburger auf Spielverlegung kurzfristig abgeschmettert.
Nur sieben Profis waren fit: Der dritte Keeper Jonas Maier, Manuel Späth, Nicolai Theilinger, Casper Mortensen, Tobias Schimmelbauer, Azat Valiullin und Finn Wullenweber. Zudem stand sich Co-Trainer Blazenko Lackovic für den absoluten Notfall bereit.
Jugend-Spieler Max Niemann und Mats Quardfasel geben Bundesliga-Debüt
Aufgefüllt wurde der Kader mit vier U19-Spielern, von denen Rechtsaußen Mats Quardfasel (2 Tore) durchspielen musste und auch Rückraumspieler Max Niemann (3 Tore) sehr viel Spielzeit bekam. „Damit geht ein Traum in Erfüllung“, bekannte Niemann. Auch Kreisläufer Alex Most und Jugend-Torwart Alexander Pinski wurden kurz eingesetzt.
Vor 3000 Zuschauern war der HSVH, der nichts zu verlieren hatte, von Beginn an hochmotiviert und voll da. Nach einem starken Start lagen die Gäste mit 6:3 (11.) vorn, dominierten die „Recken“ in der Folge und führten auch in der 46. Minute noch verdient mit 21:18. Doch dann schwanden zunehmend die Kräfte der Hamburger und es schlichen sich mehr Fehler ein.
Torsten Jansen lobt seine Mannschaft – Ärger über Schiedsrichter
Knackpunkt: Beim Stande von 24:24 (54.) scheiterte zunächst Quardfasel mit einem Wurf von Außen an Hannovers Torhüter Domenico Ebner, dann setzte Tobias Schimmelbauer den freien Nachwurf an den Pfosten. Im Gegenzug erzielte Hannover die erste Führung. Die Halle tobte, das Spiel kippte zugunsten der Gastgeber.
Bei aller spontanen Enttäuschung lobte Jansen, der sich zudem mächtig über Schiedsrichterentscheidungen gegen seine Mannschaft in der entscheidenden Phase des Spiels ärgerte, die Leistung seines Not-Teams: „Das war über sehr weite Strecken das, was wir uns hier vorgenommen hatten. Dass es sogar fast gereicht hat, hier zu punkten, hätten wir nicht für möglich gehalten, aber wir haben es leider nicht geschafft, das irgendwie über die Ziellinie zu bekommen.“
Casper Mortensen bester Torschütze des HSV Hamburg in Hannover
Hamburgs Geschäftsführer Sebastian Frecke zollte insbesondere den Jugend-Spielern, die in höchster Personalnot in die Bresche gesprungen waren und der Mannschaft geholfen hatten, einen „Riesen-Respekt“.
TORE HSVH: Mortensen (10/3), Theilinger (5), Niemann (3), Valiullin (3), Wullenweber (2), Quardfasel (2), Schimmelbauer (2)