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Hamburg Handball HSVH Leif Tissier Johannes Bitter
  • Kollektiver Schock: Leif Tissier, Johannes Bitter und Manuel Späth vom HSVH sowie Melsungen-Keeper Silvio Heinevetter (v.l.n.r.)
  • Foto: Imago

Nach Tribünen-Notfall: So geht es für den HSV Hamburg jetzt weiter

Die schwerste Aufgabe der Saison steht Hamburgs Handballern jetzt bevor – und es ist kein Spiel. Für den Aufsteiger geht es darum, den Schock zu verarbeiten. Der Abbruch des Heimspiels gegen Melsungen, nachdem der Bruder von HSVH-Rechtsaußen Thies Bergemann auf der Tribüne zusammengebrochen war, hat den ganzen Verein erschüttert. Über eine Neuansetzung der Partie soll zeitnah entschieden werden.

Das Wichtigste: Bergemanns Bruder geht es den Umständen entsprechend wieder gut. Nach Angaben des Vereins konnte er am Sonntagabend das Krankenhaus in Barmbek verlassen und mit der Familie ins heimische Kiel fahren, wo weitere Untersuchungen anstehen.

„Wir sind alle sehr froh und erleichtert, dass dem Jungen nichts Schlimmeres passiert ist“, sagte HSVH-Präsident Marc Evermann am Montag der MOPO.

HSV Hamburg: Bruder von Thies Bergemann geht es wieder besser

Dennoch sitzt der Schrecken beim furios in die Saison gestarteten Liga-Neuling tief und lässt sich nicht so einfach abschütteln. „Es ist eine schwierige Situation, denn es betrifft unseren engen Kreis“, gibt Trainer Torsten Jansen im Gespräch mit der MOPO zu bedenken. Sein Team sei in der Kabine „wie paralysiert“ gewesen, berichtet der Coach. „Alle standen unter Schock.“

In der ersten Halbzeit war Bergemanns Bruder auf der Tribüne der Sporthalle Hamburg zusammengebrochen und hatte kurzzeitig das Bewusstsein verloren. Nach einer notärztlichen Soforthilfe war er ins Krankenhaus gebracht worden. Das Spiel vor 3419 Zuschauern war beim Stand von 8:11 (24.) zunächst unterbrochen und dann auf Betreiben der Hamburger Vereinsführung aufgrund des emotionalen Ausnahmezustands der Mannschaft abgebrochen worden.

Hamburg-Trainer Jansen: Abbruch des Melsungen-Spiels „war richtig“

„Die Entscheidung war richtig“, bekräftigten Jansen, Evermann und auch Geschäftsführer Sebastian Frecke am Tag danach unisono.

Zwei Tage hat die Mannschaft jetzt frei. Am Mittwoch werden sich die Spieler wieder in der Trainingshalle im Volkspark einfinden – auch Thies Bergemann, sollte er es wollen. Das nächste Spiel steigt erst am 14. November in Erlangen. „Es ist nicht verkehrt, dass ein bisschen Zeit ist. Wir müssen das jetzt erst mal verarbeiten. Jeder Einzelne für sich, aber auch wir als Mannschaft“, betont Kapitän Lukas Ossenkopp.

Es bleibt abzuwarten, wie das gelingt. „Ich glaube, die Mannschaft ist so charakterstark und gefestigt, dass sie es schnell verarbeiten und nach vorne schauen kann“, ist Evermann optimistisch. „Wir werden natürlich mit den Jungs reden“, sagt Jansen. Im Bedarfsfall werde sich der Verein externe psychologische Hilfe holen, um die Spieler bestmöglich zu unterstützen, so Frecke.

HBL entscheidet: Wird HSV-Spiel gegen Melsungen neu angesetzt?

Die Entscheidung, ob das Spiel gegen Melsungen neu angesetzt wird, könnte noch diese Woche fallen und wird von der Spielleitung des Liga-Verbandes HBL getroffen. Auf Basis der Statuten könnte die Partie auch als Niederlage für die Hamburger gewertet werden.

„Wir würden es gerne sportlich lösen, werden aber auch eine andere Entscheidung akzeptieren“, sagt Frecke. Evermann stellt klar: „Wenn wir die zwei Punkte verlieren sollten, dann ist es eben so.“ Beim HSVH ist man sich einig, das Richtige getan zu haben. Nicht mit Rücksicht auf Paragrafen, sondern auf Menschen.

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