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Johannes Bitter die Legende!
  • Johannes „Jogi“ Bitter gab 2002 sein Debüt im DHB-Tor.
  • Foto: imago/Camera4

Jogi Bitter: DHB-Abschied in seinem Hamburger Wohnzimmer

175 Länderspiele in rund 20 Jahren. Die aufregendsten, da ist sich Johannes „Jogi“ Bitter sicher, erlebte er auf den letzten Metern seiner Nationalmannschaftskarriere. „Ich kann immerhin sagen, dass ich beim wohl verrücktesten Turnier der DHB-Geschichte dabei war“, sagte der Torhüter des HSV Hamburg rückblickend auf die „Corona-EM 2022“, als er unverhofft ein Comeback im deutschen Trikot gab.

Nun aber ist endgültig Schluss. Bitter wird nach dem zweiten Testspiel gegen Weltmeister Dänemark am Sonntag (14.15 Uhr/ZDF) in der Hamburger Barclays Arena, seinem sportlichen Wohnzimmer, offiziell aus der Nationalmannschaft verabschiedet. „Er hat sehr lange viel für den deutschen Handball getan und gehört zu den großen Spielern in der Geschichte“, würdigte Bundestrainer Alfred Gislason den erfahrenen Schlussmann.

Der Abschluss einer langen und erfolgreichen DHB-Karriere

In der Tat: Bitter, mittlerweile 40 Jahre alt, hat so einige Schlachten in der DHB-Auswahl geschlagen. Sein Debüt am 4. Januar war der Anfang einer langen Karriere, gekrönt durch den WM-Triumph 2007 beim Wintermärchen in Deutschland. Der Erfolg vor 16 Jahren markiert die bis heute letzte Medaille einer deutschen Mannschaft bei einer Weltmeisterschaft.

„Ein WM-Finale auf heimischem Boden zu spielen und zu gewinnen, ist natürlich ein Ausreißer nach oben unter den vielen Highlights, ein Titel ist immer mit besonderen Erinnerungen verbunden. Aber auch bei Olympischen Spielen für sein Land aufzulaufen ist unglaublich“, sagte Bitter. 2008 in Peking und 2021 in Tokio war er bei Olympia dabei.

Die EM 2022: vom Urlaub ins Nationaltor

Im Anschluss an die Spiele in Japan hatte Bitter eigentlich seinen Abschied bekannt gegeben, für den Notfall sei er aber noch zur Stelle. Und nicht einmal ein halbes Jahr später stand der 2,05-m-Mann wieder im DHB-Tor. Als das Coronavirus im deutschen Team ausbrach, bat Gislason seinen Routinier um Hilfe – und der eilte direkt aus dem Urlaub zur EM herbei. „Wirklich verrückt“, findet Bitter das mit etwas Abstand. Trotz insgesamt 16 Corona-(Aus)Fällen wurde Deutschland damals noch Siebter.

Bitters Karriere im DHB-Team ist von mehreren Unterbrechungen geprägt. 2011 nahm sich der Keeper, schon damals beim HSV Hamburg unter Vertrag, erstmals eine Auszeit, seine Lust „auf Handball war spürbar weniger geworden“, berichtete er. 2014 folgte die erste Rückkehr, nach einigen Intermezzos zählte er 2019 wieder zum festen Stamm des DHB-Teams. In seinem Wohnzimmer nimmt er nun Abschied vom DHB-Team – tatsächlich für immer?

Bitter nimmt Abschied vom DHB – aber nicht vom Handball

Es sei „schon krass“, dass Bitter jetzt gehe, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer. „Ich weiß aber ganz genau, dass er jederzeit bereit wäre, wenn Not am Mann ist, wieder einzuspringen.“

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Bitter jedenfalls denkt noch lange nicht an ein Karriereende. Im Verein habe er „noch viele Jahre“ vor sich, er habe noch „das nötige Feuer“ in sich, versicherte er: „Was gibt es denn Schöneres als Handball zu spielen?“ (sid/tie)

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